Auf meinen Wanderungen, wo das Durchschnittsalter der Teilnehmer eher über als unter 60 Jahre liegt, kommen oft auch Themen rund um die Gesundheit auf. Durch einen akuten Fall im Freundeskreis sprach eine Wanderkameradin das Thema Vergesslichkeit und Demenz an. Bei einem guten Bekannten von ihr, der mit Eintritt in die Rente sein Leben in Spanien so richtig genießen wollte, steht seit gut einem viertel Jahr die Diagnose Demenz. Mit gerade einmal 68 Jahren entwickelt er sich zu einem Pflegefall. Er ist Witwer, die Kinder leben in Bayern und die Freunde wissen nicht so wirklich wie sie ihm noch helfen können. Und natürlich macht allen die Situation auch richtig Angst, zeigt sich doch einmal mehr, wie schnell alles vorbei sein kann.
Da Georg, einer der Wanderkameraden, hier in Spanien auch noch als Heilpraktiker tätig ist, wollte sie von ihm wissen, ob bzw. wie man sich vor so einer Krankheit schützen kann. Ab wann man überhaupt damit rechnen muss, denn scheinbar ist gerade Demenz ja wohl eine Alterskrankheit. Tatsächlich nickten fast alle in der Runde und fast jeder kannte irgendjemanden, der von Demenz betroffen ist.
Georg erzählte daraufhin, dass er auch einige Patienten mit Demenz betreue, die immer gesund gelebt und auch regelmäßig Sport betrieben haben. Zudem wurde ihm kürzlich erst auf einem Kollegentreffen berichtet, dass immer mehr jüngere Demenzerkrankte zu verzeichnen sind, wo vor allem auch eine erbliche Vorbelastung vermutet wird. Er geht aber grundsätzlich davon aus, dass es durchaus beeinflussbare Risikofaktoren gibt.
Das Gespräch entwickelte sich so spannend, dass ich mir vornahm, das Thema auch in meinem Gesundheitsblog noch einmal aufzugreifen. Gerade wenn es um Vorsorge geht, rennt man bei mir sprichwörtlich offene Türen ein. Ich investiere meine Zeit und auch mein Geld lieber in Vorsorge, als dass ich warte, bis sich eine Krankheit zeigt, die mich zwingt, mich mit Arztterminen und der Suche nach der richtigen Medizin auseinanderzusetzen. Und zum Glück nimmt Vorsorge bei ganz vielen Menschen in meinem Umkreis einen immer größeren Stellenwert ein.
Georg hat mir im Nachhinein eine kurze Auflistung gemacht, anhand derer er auch Betroffenen bzw. Ratsuchenden den Weg aufzeigt. Sie dient als Maßstab dafür, wie viel Betreuung Betroffene brauchen. Demnach
beginnt eine Demenz immer schleichend und sie durchläuft drei Stadien.
1. Einsamkeit: Im frühen Stadium zeigen sich erste Einschränkungen in der Sprach-, Merk- und Organisationsfähigkeit. Betroffene versuchen, zu Hause und in der Öffentlichkeit ihren Alltag normal zu leben, scheitern ohne Hilfe aber immer öfter dabei. Als Folge ziehen sie sich vermehrt aus dem sozialen Leben zurück.
2. Ziellosigkeit: Im mittleren Stadium verlieren Betroffene zunehmend ihre Alltagskompetenz. Ein Leben zu Hause ist ohne Hilfe und Aufsicht kaum noch möglich. Das Handeln ist nicht mehr überlegt und von Absicht bestimmt, die Betroffenen lassen sich durch alles Mögliche ablenken. Oft erkennen sie Orte, Gegenstände und Personen nicht wieder.
3. Schutzlosigkeit: Das späte Stadium ist gekennzeichnet durch weitgehenden Sprachverlust, Immobilität, Schluckstörungen und Inkontinenz. In dieser Phase sind Betroffene Außenreizen schutzlos ausgeliefert. Eine kontinuierliche Betreuung in einem Heim ist unerlässlich.
Im Januar 2020 hatte ich in diesem Beitrag Demenz aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und oftmals weise ich auch in meinen Beiträgen auf Demenz hin, wenn es Zusammenhänge gibt. Wie z.B. in Bezug auf Ruhephasen, Entgiftung oder auch der Mund- und Darmgesundheit. Daraus ergeben sich natürlich auch schon Ansätze, mit denen vorsorglich eine Menge erreicht werden kann.
Aber welche Risikofaktoren für Demenz sind bekannt und welche sind beeinflussbar?
Tatsächlich hatte der in 2020 veröffentlichte Bericht der „Lancet-Kommission“ nahe gelegt, dass bis zu 40 Prozent der Demenzfälle verhindert oder hinausgezögert werden könnten, wenn zwölf bekannte Risikofaktoren beseitigt würden. Dieses sind geringe Bildung, Bluthochdruck, Hörbeeinträchtigungen, Rauchen, Übergewicht, Depression, körperliche Inaktivität, Diabetes, geringe soziale Kontakte/Teilhabe, exzessiver Alkoholkonsum, Kopfverletzungen und Luftverschmutzung. Wobei neun dieser Risikofaktoren bereits seit 2017 bekannt sind. In 2020 sind drei weitere Faktoren – exzessiver Alkoholkonsum, Kopfverletzungen und Luftverschmutzung – hinzugekommen.
Die Autoren betonen eindringlich, dass es im Verlauf des Lebens niemals zu früh und niemals zu spät für eine Demenzprävention ist. Eine kontinuierliche Aufrechterhaltung eines aktiven und gesunden Lebensstils bis ins hohe Alter reduziert diverse oben genannte Risikofaktoren und damit auch das Risiko an einer Form der Demenz zu erkranken.
Auf zwei der wichtigsten Punkte, die auch Georg während unserer Wanderung erwähnte, möchte ich näher eingehen, weil sie deutlich machen, dass es oftmals eben auch die kleinen Schritte sind, mit denen sich sehr viel erreichen lässt.
1. Die Ernährung
Auf dieser Seite wird eine Verbindung in Bezug auf falsche Ernährung und Demenz aufgezeigt. Unter anderem ist zu lesen:
Wenn Menschen größere Mengen von hochverarbeiteten Lebensmitteln verzehren, ist dies mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Demenz verbunden. Die Beliebtheit von solchen Lebensmitteln wie beispielsweise Chips und Softdrinks könnte ein Grund dafür sein, warum Demenzerkrankungen weltweit auf dem Vormarsch sind.
Und weiter:
Gesündere Ernährung reduziert Demenzrisiko erheblich
Laut einer Abschätzung der Forschenden, wäre das Ersetzen von lediglich zehn Prozent der aufgenommenen hochverarbeiteten Lebensmittel durch unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel bereits mit einem um 19 Prozent geringeren Risiko für die Entstehung von Demenz verbunden.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Erhöhung der Menge an unverarbeiteten oder minimal verarbeiteten Lebensmitteln um nur 50 Gramm pro Tag (beispielsweise ein halber Apfel) und eine gleichzeitige Verringerung der Menge an extrem verarbeiteten Lebensmitteln um 50 Gramm pro Tag (ein Schokoriegel), mit einem um drei Prozent verringerten Demenzrisiko verbunden ist.
2. Die täglichen Bewegungseinheiten
In diesem Artikel wird das Thema Sport beleuchtet. Es wird aufgezeigt, welche positiven Auswirkungen schon kleinste Bewegungseinheiten haben können. Unter anderem ist zu lesen:
Bewegung und Sport halten nicht nur den Körper fit – auch das Gehirn profitiert davon.
Eine japanische Studie zeigt nun: Es muss kein Hochleistungstraining sein. Schon nach zehn Minuten leichter Aktivität zeigen sich Verbesserungen.
Insgesamt, so das Fazit der Autoren, lege ihre Studie nahe, dass schon leichte Aktivitäten wie langsames Gehen, Yoga oder Tai-Chi den Hippocampus anregen und damit die Gedächtnisleistungen verbessern. „Das ist insbesondere daher wichtig, da episodischer Gedächtnisverlust bei vielen Krankheiten wie etwa Alzheimer auftritt.“ Bislang sei noch nicht erforscht worden, ob hier auch ein weniger anstrengendes Sportprogramm hilfreich sein könnte. Da aber gerade ältere Menschen oder andere verletzliche Bevölkerungsgruppen oft unter Einschränkungen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit litten, plädieren die Autoren dafür, die Effekte von leichtem Training in den Fokus weiterer Studien zu nehmen. Solche Aktivitäten könnten, vermuten die Forscher, ein entscheidender Faktor sein, um den Abbau kognitiver Fähigkeiten zu verlangsamen.
Auch folgender Punkt – auf dem ich in diesem Beitrag näher eingegangen bin – ist durch Studien belegt:
Wer über einen langen Zeitraum im mittleren Alter nur sechs Stunden oder sogar weniger schläft, riskiert, später eine Demenz zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie, bei der Probanden über mehrere Jahrzehnte beobachtet wurden.
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
Kontaktdaten:
BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
kontakt@wirksam-heilen.de
https://wirksam-heilen.de
http://www.schuessler-info.de/
Weiterführende Links:
https://konzepte-und-heilkunst.de
Ausbildung Schüßler Salze
Astrid meint
Hallo liebe Bärbel, mit großem Interesse lese ich Deinen Newsletter.
Dr. Berndt Rieger nennt noch einen weiteren Schwerpunkt zur Prävention von Demenz: die Hormonbalance.
Liebe Grüße Astrid
Bärbel Puls meint
Hallo Astrid,
danke für deinen Kommentar und diesen wertvollen Hinweis.
Ich werde mich da sehr gerne einmal einlesen.
Herzlichst Bärbel