Dass neben Bewegungsmangel, Überernährung, einer Übersäuerung des Körpers, hormonelle Störungen oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente auch seelische Belange für ein Übergewicht verantwortlich sein können, darauf hatte ich im letzten Beitrag schon hingewiesen.
Auch in unserem Nachschlagewerk auf „Wirksam heilen“ gehen wir darauf ein und nennen z.B. entsprechende Bachblüten. Diese können grundsätzlich eingesetzt werden, um die Psyche zu stabilisieren. Die passenden Bachblüten können aber auch beim Abnehmen selber helfen. Denn häufig stecken eben psychische Aspekte hinter den überflüssigen Pfunden. Bei dem einen sind es alte Gewohnheiten, die am Abnehmen hindern. Beim anderen ist es der tägliche Stress und bei nicht wenigen Menschen ist das Essen eng mit einem bestimmten Gefühl gekoppelt. Das kann z.B. Kummer oder auch Glück sein. Wer langfristig erfolgreich abnehmen möchte, sollte sich zunächst dieser Gefühle bewusst werden. Dann gibt für viele Situationen eine Bachblüte, die hilfreich eingesetzt werden kann.
Aber darüber hinaus gibt es auch bestimmte Situationen, wo Betroffene sich einfach fachliche Unterstützung holen sollten. Viele Verhaltensmuster sind einem so gar nicht bewusst und man fragt sich in Sachen „Gewichtsreduzierung“, warum es da bei einem selber scheinbar keinen oder keinen dauerhaften Erfolg gibt.
Hierzu möchte ich in einem Gastbeitrag die Diplom-Pädagogin Judith Kockelmann zu Wort kommen lassen. Sie schaut sich auch „Übergewicht“ von einer ganz anderen Seite aus an. Anhand eines Fallbeispiels aus ihrer Praxis zeigt sie auf, was solch ein anderer Blickwinkel bewirken kann.
Zitat: Warum Diäten alleine oft nicht reichen.
Eine wichtige Sache vorweg: Da ständig neue Leser meiner Artikel dazu kommen und ich außerdem sowieso gar nicht oft genug darauf hinweisen kann: Sinn und Zweck meiner Artikel ist, erste Impulse oder Ideen über ein Thema zu geben. Das bedeutet, ich berücksichtige niemals alle möglichen Ursachen zu einem körperlichen Symptom oder einer Verhaltensweise! Auch betone ich immer wieder, dass das Thema X hinter Symptom Y stehen kann. Meine Artikel stellen immer nur einen kleinen Ausschnitt dar mit dem, was mir in meiner Praxis bei meinen Klienten thematisch bereits begegnet ist. Das Biologische Dekodieren ist eine sehr individuelle Therapiemethode und selbst, wenn der 100. Klient wegen z.B. Gewichtsproblemen zu mir kommt, so ist sein Fall, so sind seine persönlichen Ursachen für sein Problem, wie bei keinem anderen zuvor.
In der freien Natur gibt es keine übergewichtigen Tiere. Zu viele Gramms oder Kilos auf den Rippen oder an den Flügeln wären insbesondere für Fluchttiere von großem Nachteil und könnten zu einer Todesgefahr für das Tier werden, da es sich langsamer bewegen und damit viel leichter zur Beute werden kann. Für Fressfeinde wäre Übergewicht natürlich von Nachteil bei der Jagd. Biologisch betrachtet gibt es also – was das Überleben angeht – bei Tieren keinen Sinn für zu viel Gewicht. Im Gegenteil: Übergewicht würde die Wahrscheinlichkeit erhöhen, selbst zu sterben.
Bei uns Menschen hingegen ist dieses leidvolle Thema mittlerweile ja leider sehr weit verbreitet.
Zum einen spielt selbstverständlich die moderne Ernährungsweise mit all dem Fast- und Junk-Food und mangelnde Bewegung eine große Rolle. Doch warum scheitern viele Menschen langfristig trotz Ernährungsumstellung und warum sind Diäten meist nur von sehr kurzfristigem Erfolg? Gibt es vielleicht daneben auch andere, unbewusste Ursachen? Aus der Sichtweise des Biologischen Dekodierens kann meine Antwort nur lauten: Ja, es gibt andere Ursachen! Auch Gewichtsproblemen liegt ein unbewusster Stress zugrunde.
Viele Menschen mit Gewichtsproblemen berichten von regelmäßigen „Fressattacken“, von denen sie heimgesucht werden. Solche Fressattacken füllen zunächst oft eine Leere im Leben, ein Bedürfnis, das gestillt werden will.
Lebten wir noch im Wald und würden beispielsweise von einem Tiger angefallen werden, so kann ein Fettpolster durchaus ein Stück weit verhindern, dass lebenswichtige Organe direkt verletzt werden. Das Übergewicht hätte hier also die Funktion des „Schutzes“ und das ist auch genau eines der Hauptthemen im übertragenen Sinn, über das es bei meinen Klienten sehr oft geht: Sie fühlen sich oft mutterseelenallein, von der Welt im Stich gelassen und schutzlos. Damit verbunden entsteht oft auch die oben genannte Leere im Leben, das unerfüllte Bedürfnis, sich geliebt zu fühlen.
Dann gilt es, mit Hilfe des Biologischen Dekodierens die prägende Situation aus der Kindheit zu finden und emotional aufzulösen – das Programm (= Code) zu finden und zu de-codieren.
Eine Klientin, Mitte 20, kam letzten Sommer wegen ihrem leichten Übergewicht zu mir. Sie ist die jüngere von zwei Schwestern und die ältere Schwester forderte als Kind sehr, sehr viel Aufmerksamkeit der Eltern ein. In einer der folgenden Sitzungen, in der ich eine Meditation angewandt habe, sah sie sich selbst als ca. Fünfjährige: Sie spielte mit sich alleine. Bei solchen Meditationen ist es möglich, in der Vorstellung mit sich selbst als kleinem Kind zu kommunizieren und Dinge aufzulösen und zu heilen. Und so fragte die große Klientin das kleine Kind, warum sie denn alleine spielt, wo denn die anderen seien. Das kleine Kind antwortete: „Ich bin es gewohnt, alleine zu spielen. Die anderen haben doch sowieso keine Zeit für mich…. Immer geht es um meine Schwester. Niemand interessiert sich für mich…“ Zeitgleich flossen ihr Tränen über die Wange und sie spürte den großen Schmerz noch einmal, den sie als Fünfjährige gefühlt, aber längst vergessen hatte. Das kleine Mädchen fühlte sich vollkommen auf sich allein gestellt, im Stich gelassen und ganz besonders von der Mutter.
Die Mutter wiederum hat ihre Tochter nicht bewusst im Stich gelassen, sondern aufgrund der sehr viel Raum einfordernden Schwester waren beide Eltern sehr oft gestresst und überfordert. Auch das haben wir im weiteren Verlauf erarbeitet und aufgelöst und die Klientin konnte auch die Hilflosigkeit und Überforderung ihrer Mutter spüren. Ihr Gefühl, alleine und von allen im Stich gelassen zu werden, zog sich durch ihr Leben wie ein roter Faden. Ihr Unbewusstsein kompensierte ihr Gefühl, nicht geliebt zu werden, mit Reserven und einem vermeintlichen Polster, das vor Verletzungen schützen soll.
Auf einer meiner Veranstaltungen im Frühjahr 2017 traf ich sie wieder. Sie sah total verändert aus: Ihre Augen glänzten, sie hatte deutlich mehr Farbe im Gesicht und wirkte sehr lebendig (im Vergleich zum Sommer 2016). Sie flüsterte mir strahlend zu, sie habe seit unseren Gesprächen 8 Kilo abgenommen – ohne Diät, Ernährungsumstellung, mehr Sport oder dergleichen.
Ein wunderbares Beispiel dafür, wie das Biologische Dekodieren funktionieren kann!
Herzlichst – Judith
In loser Reihenfolge wird uns zukünftig die Diplom-Pädagogin Judith Kockelmann in Gastbeiträgen aus Ihrer Praxis berichten. Zu unterschiedlichen Themen wird sie anhand von Fallbeispielen aufzeigen, dass oftmals eine andere Betrachtungsweise nötig ist, um einen Behandlungserfolg herbeizuführen oder zu festigen.
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
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