Mangelversorgung! Ja – diese ist auch in der westlichen Welt ein Thema. Vor allem dann, wenn es um die Mikronährstoffe geht.
Das European Journal of Nutrition schrieb schon im Dezember 2014: Circa 2 Milliarden Menschen weltweit leiden an einem ernährungsbedingten Mangel an Mikronährstoffen.
Wie kann das sein, wenn wir parallel dazu immer öfter auf Begleiterkrankungen – den sogenannten Zivilisationskrankheiten – von „Übergewicht“ stoßen?
Damit wir den Zusammenhang besser verstehen, gehe ich einmal einen Schritt zurück und hole uns die Makronährstoffe mit ins Boot. Denn diese nehmen wir in großen Mengen zu uns und sie sind die Hauptverantwortlichen für das Übergewicht. Zu den Makronährstoffen zählen vor allem Kohlenhydrate, Proteine (Eiweiße) und Fette. Also alles wichtige Nahrungsbestandteile, die der Körper zur Energieerzeugung aber auch für die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels braucht. Makronährstoffe können in den Zellen nur verarbeitet werden, wenn die Nahrung zusätzlich weitere Nährstoffe – die sogenannten Mikronährstoffe – enthält.
Die Aufnahme dieser Mikronährstoffe mit der Nahrung ist notwendig, da sie gar nicht oder einige von ihnen nur in geringen Mengen vom Körper selbst hergestellt werden können. Zu den wichtigsten Gruppen der Mikronährstoffe zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, essenzielle Fettsäuren, Aminosäuren und die als „Radikalenfänger“ bekannten Antioxidantien.
In diesem Video erfahren Sie viele interessante Details über die Mikro- und Makronährstoffe, über eine ausgewogene Ernährung, Mangelerscheinungen an sich und wie man sich langfristig vor Ihnen schützt. Wichtig: Dieser Vortrag von Dr. Volker Zitzmann für„Pur-life“ ist unabhängig und werbefrei.
Sprechen wir nun von einer Mangelversorgung an wichtigen Mikronährstoffen, müssen wir wissen, dass diese – wenn sie lange Zeit anhält – durchaus lebensbedrohliche Ausmaße annehmen und schon der Mangel eines einzigen Vitalstoffes unter Umständen den ganzen Stoffwechselvorgang bremsen oder gar blockieren kann.
Eine hochwertige Ernährung,
bestehend aus möglichst regional angebautem Obst und Gemüse, sowie gesunden tierischen Lebensmitteln, ist mit Sicherheit eine wesentliche Voraussetzung für die Gesundheit des Menschen. Aber auch mit einer noch so gesunden Ernährung ist es heutzutage kaum möglich, sich ausreichend mit allen benötigten Vitalstoffen zu versorgen. Durch Umweltbelastungen, hoch gezüchteter Tiere aus Massenhaltung und weil Obst und Gemüse aufgrund von unnatürlichen Züchtungen, unreifer Ernten, langer Transportwege und oft falscher Zubereitung nur noch einen Bruchteil der ursprünglich vorhandenen Stoffe enthalten, sind chronische Mangelerscheinungen vorprogrammiert. Der steigende Konsum von Fastfood und ungesunden Getränken setzt dem Ganzen noch die Krone auf.
Dabei muss zusätzlich berücksichtigt werden, dass bestimmte Umweltfaktoren wie z.B. Elektrosmog – dem sich heute kaum einer entziehen kann – aber auch Hektik und Stress, wichtige Mineral- und Vitalstoffe rauben.
Die Folgen – aus all den gerade aufgezählten Punkten – zeigen sich leider nicht immer sofort und es stellen sich schleichend Prozesse unterschiedlicher Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen ein. Denn anders als bei einem Mangel an Makronährstoffen, wo der Körper mit Hunger reagiert und wir „nachlegen“ können, zeigt er uns einen Mangel an Mikronährstoffen nicht an. Er ist in der Lage, sich die erforderlichen Stoffe eine sehr lange Zeit aus den „weniger wichtigen“ Körperteilen, wie Haare, Haut, Knochen und Nägel, zu ziehen. Das Ergebnis: frühzeitiges Altern, Übersäuerung, verschiedenste Allergien und Funktionseinschränkungen. Es kann unter Umständen sehr lange dauern, bis schwere Erkrankungen überhaupt erkennbar werden. Und kommt es erst Jahre oder gar Jahrzehnte später zu gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen, dann ist das Kind sprichwörtlich längst in den Brunnen gefallen. Dann stehen sich nicht selten Mangelversorgung und ein Zuviel an Gewicht gegenüber und kaum ein Arzt sieht die Hintergründe und reagiert entsprechend.
Hier müssen also frühzeitig die Weichen gestellt werden.
Hochwertige, gesunde Ernährung und tägliche Bewegungseinheiten sind das „A und O“ in Sachen Grundversorgung. Schauen wir uns dann die Mikronährstoffe bzw. einen Mangel genauer an, sind es sehr häufig Vitamin C und D, Folsäure, Calcium, Eisen, Selen und Zink die da fehlen.
Viele Verbraucher sind der Meinung, wenn sie sich – neben einer gesünderen Ernährung – eine zeitlang mit den viel gepriesenen Multivitaminpräparaten versorgen, ist alles wieder im grünen Bereich. Diese alleine können aber aufgrund ihrer geringen Konzentration nicht einmal die vorsorgliche und schon gar nicht die therapeutische Wirkung im Krankheitsfall gewähren. Was Sie alleine bei einer zusätzlichen „Vitamin-C-Versorgung“ – wo sehr häufig auf Brausetabletten mit künstlichem Vitamin C gesetzt wird – beachten müssen, lesen Sie z.B. in diesem Beitrag von mir.
In meinem Artikel „Die Nahrung soll Deine Medizin sein…“ habe ich Ihnen Superfoods aufgezeigt, die sich durch einen hohen Gehalt an Antioxidantien und einer hohen Konzentration an Mineralstoffen, Vitaminen sowie sekundären Pflanzenstoffen auszeichnen. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen ihnen eine stark gesundheitsfördernde Wirkung. Es wurden u.a. antibiotische, entzündungshemmende und sogar krebsvorbeugende Eigenschaften festgestellt. Auf Wunsch einiger Abonnenten werde ich dieses Thema in einem späteren Beitrag noch einmal aufgreifen und darin den „heimischen Superfoods“ mehr Platz einräumen.
Sprechen wir aber von einer optimalen Versorgung mit Mikronährstoffen, kommen wir in Bereiche der „Orthomolekularen Medizin“. Diese empfehlen wir auch sehr häufig in unserem Nachschlagewerk auf „Wirksam heilen“. Denn nicht nur aus Sicht der Orthomolekularmediziner führt ein biochemisches Ungleichgewicht im Körper letztendlich erst zu Krankheiten. Dieses Ungleichgewicht kann durch Hinzunahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden. Bis auf wenige Ausnahmen empfehlen wir dann aber, nicht wahllos in Eigenregie irgendwelche Mittel einzunehmen. Ein erfahrener Mediziner sollte den tatsächlichen Bedarf ermitteln. Nur so kann eine wirklich sinnvolle Kombination der einzelnen Stoffe und eine optimale Dosierungsempfehlung ausgesprochen werden.
Ebenso wie die Orthomolekulare Medizin war schon Dr. Schüßler (1821 bis 1898 – Begründer der gleichnamigen Therapie) davon überzeugt, dass eine ausreichende Mineralstoffversorgung der Zellen die Grundvoraussetzung für den Erhalt der Gesundheit ist. Er war allerdings der Meinung, dass der Grund für eine Unterversorgung nicht immer nur in einem mangelnden Angebot an Nährstoffen liegen muss. Häufig ist der Körper aufgrund von biochemischen Funktionsstörungen – trotz ausreichendem Angebot – gar nicht in der Lage, die benötigten Nährstoffe aufzunehmen.
Und genau hier setzt die Mineralstoff Therapie nach Dr. Schüßler an.
Sie gleicht Mangelversorgung in der Regel nicht durch eine höhere Zufuhr der entsprechenden Stoffe aus, sondern sorgt für ein natürliches, biochemisches Gleichgewicht im Körper und versetzt damit die Zellen in die Lage, die notwendigen Stoffe wieder selbst aus der Nahrung aufzunehmen. Um zu erkennen, welche Mineralstoffe und Spurenelemente benötigt werden, nutzt man in der Mineralstofftherapie nach wie vor die Antlitzdiagnose. Dr. Schüßler erkannte schon damals, dass Mineralstoffmängel – lange bevor diese ernsthafte Gesundheitsstörungen nach sich ziehen – durch Zeichen im Antlitz festgestellt werden konnten. Der heilkundige Sanatoriumsleiter Dr. Kurt Hickethier (1891 bis 1958) systematisierte und entwickelte aus den Angaben Dr. Schüßlers die heutigen Grundlagen der Antlitzdiagnostik in der Biochemie. Aufgrund der Tatsache, dass mit Hilfe der Antlitzdiagnose Mangelversorgungen einfach und bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt und erfolgreich behoben werden können, gibt es Therapeuten, die einzig nach antlitzdiagnostischen Kriterien behandeln.
Aber diese Therapie eignet sich – wie kaum eine andere – ganz hervorragend für die Eigenbehandlung. Seit über 150 Jahren setzen Schüßler Anwender weltweit die Mineralstoffe überaus erfolgreich ein und die vielen positiven Erfahrungsberichte sprechen für sich. Aufgrund der überschaubaren Mittelwahl haben auch Laien hier die Möglichkeit sich und ihre ganze Familie gut zu versorgen.
Da sich seit Schüßlers Wirken die Zeiten geändert haben und wie oben geschrieben, eine noch so gesunde Ernährung heute oft nicht mehr ausreicht, muss ein wenig umgedacht werden.
Wir brauchen heute zusätzlich Lebensmittel, die extrem nährstoffstoffreich sind – sogenannte Superfoods – aber auch bestimmte Nahrungsergänzungen und denkbare Therapieoptionen. Nur dann kann mit einer rechtzeitigen Versorgung nicht nur die Lebensqualität an sich gesteigert, sondern auch ein Schutz vor möglichen Krankheiten aufgebaut werden. Und im Krankheitsfall selber ist ein gut versorgter Organismus einfach deutlich besser in der Lage, mit der Krankheit an sich fertig zu werden.
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Ausbildung Schüßler Salze
Sylvia Stolz meint
Danke für den informativen Artikel. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Mangelzustände von Ärzten nicht wirklich ernst genommen werden. Das hat sicher auch mit der ablehnenden Haltung der Kassen zu tun. Vor einigen Jahren konnte ich morgens die Hand sehr schwer öffnen, der Arzt meinte nur, das ist in ihrem Alter normal, da war ich Anfang 50. So war ich gezwungen selbst zu forschen und zu probieren. Ärzte, die für alternative Methoden offen sind, sind meist auf ein Verfahren spezialisiert. Zum Glück gibt es Menschen wie Sie, die sich sehr engagieren und ihr Wissen zur Verfügung stellen. Das reduziert die Angst auch mal was Neues auszuprobieren. Vielen Dank dafür. Sylvia Stolz
Bärbel Puls meint
Hallo Frau Stolz,
danke für Ihren Kommentar. Ja – da bin ich ganz bei Ihnen. Gerade wenn es um unsere Gesundheit oder ein „wieder Gesundwerden“ geht, müssen wir selber aktiv werden. Da einzig auf die Aussage eines Arztes zu vertrauen, wäre fatal. Das habe ich selber mehrfach erlebt. Darum ist mir Aufklärung wichtig. Je umfangreicher wir informiert sind, umso leichter fällt uns – im Fall der Fälle – eine Entscheidung.
Herzlichst Bärbel Puls