Wer die regelmäßige Zahn- und Mundpflege vernachlässigt, riskiert nicht nur einen schnelleren Zahnverfall, nein – er erhöht auch das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten.
Zahnärzte und auch die deutsche Herzstiftung weisen seit Jahren auf den Einfluss hin, den Parodontitis auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat.
Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Durch mangelnde Mundhygiene bildet sich auf den Zähnen ein Belag. Dieser ist ein idealer Nährboden für pathogene (krankmachende) Keime. Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt, sagt der Kardiologe Prof. Helmut Gohlke von der Deutschen Herzstiftung. Etliche Studien zeigen ganz klar, dass Menschen mit Parodontitis deutlich häufiger an Herzerkrankungen leiden als solche ohne Zahnprobleme. Genau genommen haben Patienten mit Parodontitis ein fast doppelt so hohes Risiko eines Herzinfarktes. Die gute Nachricht ist: „Wird die Parodontitis behandelt und verbessert sich die Mundhygiene, bessert sich auch innerhalb von sechs Monaten wieder der Zustand der Gefäße. Auch das belegen verschiedene Studien“, so Prof. Gohlke (Quelle und weitere Informationen).
Auf der ganzen Welt bestätigen Forscher in Langzeituntersuchungen, wonach mangelnde Mundpflege und schlechte Zähne das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen.
So stellten britische Wissenschaftler anhand ihrer Untersuchungen fest, dass – durch nachlässige Zahnpflege geförderte chronische Infektionen des Zahnbettes – die Herzarterien und andere Blutgefäße geschädigt werden können. Im Rahmen einer Studie wurden beispielsweise die Daten von weit über 11.000 Teilnehmern – mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren – ausgewertet. In einem Zeitraum von acht Jahren erkrankten 555 Teilnehmer an einer Herz- oder Gefäßerkrankung, 170 starben daran. Diejenigen, die sich selten oder nie die Zähne putzten, hatten dabei ein um 70% gesteigertes Krankheitsrisiko.
Neben dem zweimal täglichen Zähneputzen, sollte zusätzlich Zahnseide oder eine Interdentalbürste zum Einsatz kommen.
Wichtig ist zudem, die Zahnbürste regelmäßig zu wechseln.
Wer dieses tut, hat deutlich weniger Zahnfleischprobleme. Das ergab z.B. eine Studie der Universität Göttingen. Demnach treten beim Putzen mit abgenutzten Zahnbürsten vermehrt Zahnfleischentzündungen auf. Zudem können sich Bakterien und auch Pilze in den Borsten der Zahnbürste entwickeln. Aus diesen Gründen sollten Zahnbürsten alle drei Monate gewechselt werden. Ein sofortiger Austausch der Bürste ist immer dann wichtig, wenn eine Erkältung, ein grippaler Infekt, eine Mundinfektion oder eine Halsentzündung überstanden ist.
Auch die Zunge ist anfällig für Ablagerungen. Denn in diesen nisten sich ebenfalls Parodontitis auslösende Bakterien ein. Wenn also nur akribisch die Zahnbeläge entfernt und die Zungenbeläge vergessen werden, dient die Zunge als regelrechtes Bakterienreservoir. Der Zungenbelag kann mit einem speziellen Zungenschaber – am besten jeden Morgen vor dem Zähneputzen – entfernt werden. In diesem Beitrag bin ich näher auf die Zungenreinigung eingegangen.
Neben diesen Maßnahmen, gehört auch eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung zur Mundhygiene dazu. Dabei werden Beläge, Verfärbungen und Zahnstein entfernt, um so einer Entstehung von Karies oder Parodontitis vorzubeugen. Eine professionelle Zahnreinigung, mindestens einmal jährlich durchgeführt, hatte – laut einer taiwanesischen Studie – ein um 24 Prozent niedrigeres Herzinfarkt-Risiko, im Vergleich zum normalen Zähneputzen, zur Folge. Bei Schlaganfällen waren es demnach 13 Prozent (Quelle und weitere Informationen).
Falls Sie rauchen, sollten Sie spätestens jetzt an ein „Aufhören“ denken.
Nachgewiesen ist, dass bei Rauchern Parodontitistherapien weniger oft zum Erfolg führen als bei Nichtrauchern. Der Grund: Neben dem schwächeren Immunsystem, welches Raucher durch die Bank weg haben, ist auch deren Speichelfluss vermindert, so dass das Parodontitisrisiko schon alleine darum erhöht ist und sich bei Rauchern sehr viel schneller Zahnstein und Plaque bilden, als bei Nichtrauchern. Nachgewiesen ist zudem, dass das Rauchen einer der größten Verursacher von Zahnfleischbluten ist.
Wissen sollten Sie auch, dass Heilbehandler seit langem schon davon ausgehen, dass „wenn im Mund etwas nicht stimmt, auch der Darm eine große Rolle spielt“. Festgestellt wurde z.B., dass der pH-Wert der Mundhöhle in direktem Zusammenhang mit dem pH-Wert des Dünndarms steht. Somit können gerade eine gesunde Ernährung und Mineralstoffe eine wichtige Rolle spielen.
Mit einigen der vielen Irrtümern, die sich rund um die Mundhygiene hartnäckig halten, möchte ich noch aufräumen.
- Nicht selten hört man, dass ein Apfel, den man nach dem Essen verzehrt, die Zahnbürste ersetzt. Apfelkauen kann zwar oberflächliche Beläge von den Zähnen holen, aber damit werden weder Speisereste aus dem Zahnfleischsaum noch aus den Zahnzwischenräumen geholt.
- Auch zuckerfreie Kaugummis ersetzen nicht das Zähneputzen mit einer weichen Zahnbürste inklusiv Zahnpaste und Zahnseide. Nur für Zwischendurch erfüllt sowohl der Verzehr eines Apfels als auch das Kaugummikauen den Zweck einer groben Reinigung. Hier täte es aber auch eine Mundspülung mit klarem Wasser.
- Zahnfleisch, das nicht blutet, ist gesund. Korrekt ist zwar, dass Zahnfleischbluten ein sicheres Indiz für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis ist, doch bedeutet dieses nicht automatisch, dass Zahnfleisch, welches nicht blutet, wirklich gesund ist. Beispielsweise kann das Alarmzeichen im Fall von starken und langjährigen Rauchern auch im fortgeschrittenen Stadium ausbleiben, weil sich durch den Nikotinkonsum die Blutgefäße so stark verengen, dass minimale Blutungen leicht zu übersehen sind.
- Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Milchzähne weniger Pflege brauchen, weil sie ja sowieso nach ein paar Jahren ausfallen. Viele Eltern machen sich deshalb um die ersten Zähnchen ihrer Kinder nur wenig Gedanken. Doch treten einmal Schäden an den Milchzähnen auf, hat dieses häufig auch Konsequenzen für die nachwachsenden Zähne. Deshalb sollte schon der erste Zahn, der noch im Säuglingsalter durchbricht, sorgfältig gepflegt werden.
Und noch ein Hinweis: Wer trotz guter Mundhygiene unter schlechtem Atem leidet, sollte angesichts der Vielzahl an ernsten Ursachen, die für Mundgeruch in Frage kommen, den Gang zum Zahnarzt oder auch zum Hausarzt antreten. In manchen Zahnarztpraxen gibt es Spezialgeräte zur Messung und Analyse von Mundgerüchen.
In unserem Nachschlagewerk auf „Wirksam heilen“ haben wir auch der Mundgesundheit große Aufmerksamkeit geschenkt. So sind alleine zu „Parodontitis“ 14 bewährte Behandlungsoptionen und sehr viele ergänzende Behandlungshinweise eingestellt. Und zu den von uns vorgestellten Behandlungen zum Thema Zahnfleischbluten, wurden sehr aussagekräftige Erfahrungsberichte und Bewertungen unserer Abonnenten veröffentlicht. Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen, dass Sie zu den aktuell 420 auf „Wirksam heilen“ eingestellten Krankheiten, immer auch das entsprechende Therapiepaket erwerben können. Für nur 14,95 € erhalten Sie – neben sämtlichen gesammelten Therapiemöglichkeiten und den Anwendungsempfehlung dafür und deren Bewertungen – auch den Zugriff auf die ausführlichen Informationen zu den einzelnen Behandlungsformen. Jede Behandlungsoption und auch die ergänzenden Behandlungshinweise sind absolut bezahlbar und vor allem leicht umsetzbar.
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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Geschäftsführer Stefan Lackermeier
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Nina meint
Im Freundeskreis sind sich die meisten Eltern uneins, ob Milchzähne genauso gepflegt werden müssen wie die 2. Zähne. Danke für den Hinweis, dass Mundhygiene eben auch schon bei Kleinkindern extrem wichtig ist. Vielleicht kann ich das bei der nächsten Diskussion noch mal anbringen.
Helga meint
Wertvolle Tipps! Danke! Meine Tante hat vor kurzem gegen Zahnstein gekämpft, erfolgreich
Nun freuen uns ihre schneeweißen Zähne! Danke für diesen Erfahrungsaustausch!
helga meint
Über die weitreichenden Folgen wurde ganz treffend bemerkt! Mein Sohn hat nicht selten vergessen, die Zähne vor dem Schlaffengehen zu putzen.
Zahnkaries als Ergebnis brauchte eine fachliche Behandlung. Nun hat er schon begriffen, wozu eigentlich wir Zähne putzen sollen:) Danke!
Jim Winkler meint
Das ist wirklich ein guter Hinweis mit den Zahnschutz und dem regelmäßigen Wechseln der Zahnbürsten. Wenn das eine Studie schon bestätigt dann sollte man wirklich versuchen darauf zu achten.
Svenja Miess meint
Wie Sie bereits sagen, können die Folgen von mangelhafter Mundhygiene gravierend sein. Ich denke, dass man dahingehend ein klärendes Gespräch mit dem Zahnarzt erwägen sollte. Dementsprechend könnte man die Mundhygiene anpassen.
Kathrin meint
Ich habe diesen interessanten Fachartikel mit Freude gelesen. Danke für das Verfassen dieses informativen Artikels über „Mangelhafte Mundhygiene mit weitreichenden Folgen“. Macht weiter so.