Gerade zum Beginn des Jahres werden wir wieder erschlagen von Tipps in Sachen Abnehmen und Idealgewicht. Ob Frauenzeitschriften, Online- oder Blogartikel, alle Jahre wieder wird mit Wunderdiäten und einer traumhaften Figur gelockt. Auf einen der wichtigsten Punkte geht aber kaum einer der Autoren ein, denn dieser hat nichts mit den gängigen Schönheitsidealen zu tun.
Ich möchte mich mit diesem Beitrag nicht in die Liga der Diätratgeber einreihen und bin weit davon entfernt, Menschen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes zu diskriminieren. Vielmehr geht es mir um Aufklärung in Bezug auf Bauchfett und warum wir diesem mehr Beachtung schenken sollten. Ein dicker Bauch ist nicht nur eine Frage der Ästhetik. Hier geht es vor allem um die Gesundheit. Menschen mit Übergewicht haben per se ein erhöhtes Risiko für entzündliche Prozesse, was im Umkehrschluss bedeutet, dass der Abbau von Übergewicht entzündliche Prozesse eindämmen kann. Aber gerade die vermehrten Fettansammlungen im Bauchbereich setzen Hormone frei, die Entzündungen fördern und krank machen können. So soll gerade das Bauchfett auch bei der Entstehung bestimmter Krebsarten eine große Rolle spielen. Darüber hinaus steigern bestimmte Bauchfett-Hormone den Appetit. Eines der bekanntesten Hormone des Bauchfetts heißt Leptin. Es steuert das Hungergefühl und die Nahrungsaufnahme. Umso mehr Bauchfett wir einlagern, umso mehr Leptin produzieren wir. Hohe Leptinwerte vermindern das Hungergefühl, während wir bei niedrigen Werten den unwiderstehlichen Drang zum Essen empfinden. Übergewichtige haben entsprechend hohe Leptinwerte und sollten demnach kaum unter Hunger leiden. Da sie jedoch ständig zu viel Leptin im Blut haben, sind ihre Leptin-Rezeptoren im Gehirn irgendwann überfordert und es kommt zur Leptin-Resistenz. Das ständige Überangebot von Leptin im Blut hat den Organismus unempfindlich gegen seine appetithemmende Wirkung werden lassen. Und mit der Zeit führt die erworbene Leptin-Resistenz schließlich zu einem ungebremsten Hungergefühl.
Diese Erkenntnisse sollen Betroffene nun nicht in Panik versetzen, sondern sie ermutigen, genau jetzt aktiv zu werden und Gewicht zu reduzieren.
Nun denken viele Menschen bei Bauchfett eher an einen dicken Bierbauch und wägen sich mit ihrem Normalgewicht in Sicherheit. Aber Bauchfett ist nicht gleich Bauchfett. Man unterscheidet zwischen innerem und äußerem Bauchfett. Das äußere lässt sich gut mit den Fingern greifen, ist erkennbar an den sogenannten Speckröllchen und in einem gewissen Rahmen eher harmlos. Gefährlicher, weil es sich zunächst überhaupt nicht bemerkbar macht, ist das innere Bauchfett. Fachleute sprechen hier vom Viszeralfett, welches sich zuerst um die Bauchorgane herum bildet. Erst mit der Zeit werden die Fetteinlagerungen sichtbar. Egal ob man das Bauchfett sieht oder nicht, es wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Auch Menschen mit einem normalen Gewicht, die z.B. unter Stress stehen und ungesund leben, können von zu viel Bauchfett betroffen sein. Aussagekräftig und ein erstes Warnsignal ist ein entsprechender Taillenumfang.
Wie also erkenne ich, ob mein Bauchfettanteil zu hoch ist?
Eines vorweg: Warum manch einer zu Fetteinlagerungen gerade in der Bauchregion neigt, ist bisher nicht ausreichend geklärt. Aber man kann beobachten, dass mit steigendem Alter das Bauchfett zunimmt. Etwa ab dem 35. Lebensjahr nimmt von Jahr zu Jahr der Anteil des Muskelgewebes ab, während das Fettgewebe zunimmt.
Ob der Anteil an Bauchfett zu hoch ist oder nicht, können wir selber messen, indem wir ein Maßband an der Taille – zwischen unterem Rippenbogen und Beckenknochen – anlegen. Liegt der Bauchumfang beim Mann unter 94 Zentimeter und bei der Frau unter 80 Zentimeter, ist alles im gesunden Bereich. Kritisch wird es bei Frauen, wenn der Taillenumfang bei über 88 Zentimeter liegt. Bei Männern besteht spätestens bei 102 Zentimetern Handlungsbedarf.
Gut zu Wissen: Das Viszeralfett mag keinen Sport
Schon bei 30 bis 40 Minuten körperlicher Aktivitäten am Tag und das mehrmals in der Woche, stellt sich eine Abnahme von Bauchfett ein. Reduziert sich der Bauchumfang um einen Zentimeter, können Sie davon ausgehen, dass Sie rund 300 Gramm Viszeralfett verloren haben. Suchen Sie sich Bewegungsformen die Ihnen Spaß machen und die sich gut in Ihren Alltag integrieren lassen. Geeignet sind beispielsweise Laufen oder Walken, Radfahren und Schwimmen oder auch Tanzen. Absolute Sportmuffel oder stark Übergewichtige können sich mit strammen Spaziergängen, die von Mal zu Mal gesteigert werden, optimal in Form bringen. Wer ins schwitzen kommt, verbrennt mehr Kalorien und wird so lästiges Bauchfett schneller los.
Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass ein Minimum von 20 Kilometern Bewegung in der Woche oder 3 Kilometern am Tag ausreichen, um nicht zuzunehmen. Wer sich in der Woche hingegen 30 Kilometer bzw. jeden Tag 4 bis 5 Kilometer und mehr bewegt, verliert bei gleichbleibender Nahrungsaufnahme sowohl inneres als auch äußeres Bauchfett und nimmt ab (Harvard Health, 2006).
Aber ein noch so intensives Training nützt nicht viel, wenn die Ernährung nicht ebenfalls angepasst wird
Eine positive Energiebilanz, bei der man mehr Energie zu sich nimmt, als man verbraucht, führt unweigerlich zu Übergewicht. Vor allem aber eine stark kohlenhydratlastige Kost, in Verbindung mit einer mangelnden Zufuhr von essentiellen Aminosäuren, kann zu vermehrtem Bauchfett führen.
Low-Carb wäre hier das Zauberwort und bedeutet weniger Kohlenhydrate, dafür mehr Eiweiße und ungesättigte Fette. Immer mehr Mediziner und Sportwissenschaftler stehen auf dem Standpunkt, dass wir uns heutzutage zu kohlenhydratlastig ernähren. Sie führen die Gewichtsprobleme in unserer Gesellschaft nicht mehr ausschließlich auf Nahrungsfette, sondern vor allem auf ein Überangebot an schnell verfügbaren Kohlenhydraten zurück. Es ist sinnvoll, auf die Kohlenhydratquellen zu achten, die man täglich zu sich nimmt. Schnell verfügbare Kohlenhydrate sorgen für einen schnellen Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels und verursachen Heißhunger. Komplexe Kohlehydrate, wie Vollkornprodukte, sorgen dagegen für einen moderaten Anstieg der Zuckerkonzentration im Blut. Entsprechend fällt auch die Insulinausschüttung geringer aus. Man bleibt länger satt und hat keine Heißhungerattacken.
Auf dieser Seite finden Interessierte ausführlich erklärt, wie man am besten mit den einzelnen Gruppen der Kohlenhydrate umgeht und diese in den Ernährungsplan aufnimmt.
Grundsätzlich kann mit der richtigen Ernährung gegen Viszeralfett angegangen werden. Wer sich keiner bestimmten Ernährungsform anschließen möchte, sollte einfach auf hochwertige Proteinquellen und auf nicht stärkehaltige, ballaststoffreiche Gemüsesorten setzen. Achten Sie neben einer Reduzierung der Kalorienmenge, auf eine vitalstoffreiche Ernährung mit entzündungshemmenden Nahrungsmitteln. Essen Sie möglichst basische Kost, die reich an natürlichen Antioxidantien wie Vitamin C und E, Magnesium, Zink und Selen ist.
Gemieden werden sollten u.a. Alkohol, gesüßte Getränke, Transfette, verarbeitetes Fleisch, stärkehaltige Gemüsesorten, wie z.B. Bohnen, Kartoffeln oder Mais, Süßigkeiten, Weißbrot und Zucker und grundsätzlich ein zu spätes Abendessen. Da auch das Intervallfasten helfen kann, möchte ich Betroffene auch auf diesen Beitrag aufmerksam machen.
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Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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