Einem befreundeten Heilpraktiker, der meine Artikel immer sehr kritisch liest und mir schon oft wertvolle Hinweise gab, möchte ich mit meinem heutigen Beitrag Danke sagen. Aus vielen Gesprächen und unserem Mailwechsel weiß ich, dass Manfred – genau wie ich – nicht müde wird, immer wieder auf einen gesunden Lebens- und Ernährungsstil hinzuweisen. In einer der letzten Mails schrieb er mir, dass er sich allerdings wundert, weil ich bisher die Wichtigkeit des Lymphsystems noch nie erwähnt habe. In seiner Praxis bzw. bei seinen Behandlungsempfehlungen, spielt gerade auch ein gut funktionierendes Lymphsystem eine große Rolle. Er schickte mir seine Aufzeichnungen und Anmerkungen dazu und betonte, dass ich diese gerne als Grundlage für einen eigenen Beitrag nutzen darf.
Ich bin dankbar für diese Anregung und natürlich auch für die Zuarbeit und möchte darum das Thema heute aufgreifen. Denn wie das Herz-Kreislauf-System, ist auch unser Lymphsystem dafür zuständig, Nähr- und Giftstoffe im Körper zu transportieren. Anders als das Herz-Kreislauf-System, kann der Lymphfluss allerdings das Herz nicht als Pumpe nutzen. Wir müssen aktiv etwas tun, um dieses System gut in Bewegung zu halten.
Aufgrund eines ungesunden Lebensstils, durch den der Lymphfluss nicht ausreichend stimuliert wird, kann sich die Lymphe leichter im Bereich der Lymphknoten stauen. Die Aufgabe der Lymphknoten ist es, Bakterien, Viren und andere schädliche Stoffe aus dem Gewebswasser – also der Lymphe – herauszufiltern. Täglich sind etwa zwei Liter Gewebeflüssigkeit zu reinigen und anschließend wieder in den Blutkreislauf einzuführen. Gibt es hier einen Stau, können diese kleinen Reinigungsstationen anschwellen und sich entzünden.
Verschiedene körperliche Beschwerden – von Erschöpfung und Müdigkeit, über Hautprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu Schlafstörungen und Verdauungsproblemen – werden von Betroffenen oftmals nicht richtig gedeutet oder auf die leichte Schulter genommen. Manch einer macht sich erst Gedanken, wenn auch noch die unteren Gliedmaßen regelmäßig anschwellen. All diese Dinge sind aber oftmals schon die ersten Anzeichen dafür, dass etwas nicht rund läuft.
Leichte Schwellungen der Lymphe können durch verschiedene Erkrankungen mit mehr oder weniger schwerem Verlauf verursacht werden. Sind keine Grunderkrankungen bekannt, sollte ein Heilbehandler aufgesucht werden, wenn eine Beinschwellung plötzlich, schmerzhaft und lang anhaltend ist. Obacht ist auch geboten, wenn die Schwellung nur in einem Bein auftritt oder wenn sie von Kurzatmigkeit, Gewichtszunahme oder einer Rötung begleitet ist. Hier müssen eine Herz-, Leber-, Nieren- oder auch Venenschwäche abgeklärt und entsprechend behandelt werden.
In allen anderen Fällen können Betroffene mit vielen kleinen Dingen dafür sorgen, dass alles wieder ins Fliessen kommt. Bewegung, eine gesunde Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung und wenig Stress bilden die Grundlage für ein intaktes Lymphsystem.
Dabei sollten folgende sieben Punkte auch schon vorsorglich beachtet werden
1. Sport und Bewegung bringen auch unser Lymphsystem in Schwung. Der Wechsel von An- und Entspannung der Muskulatur regt auch die Lymphbahnen an. Schon 20 bis 30 Minuten täglich reichen. Ob wir dann einen strammen Spaziergang absolvieren, joggen, schwimmen, Rad fahren, Tanzen oder Yoga machen, ist egal. Wobei Schwimmen besonders empfehlenswert ist, da der umgebende Wasserdruck sich zusätzlich positiv auf den Lymphfluss auswirkt. Bewährt hat sich darüber hinaus auch ein regelmäßiges Trampolintraining.
2. Viele der Kneippanwendungen regen ebenfalls den Lymphfluss an. Ob Wassertreten, Wechselduschen oder Arm- und Beingüsse, in diesem Blogbeitrag lesen Sie mehr über die Möglichkeiten und positiven Effekte.
3. Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse und die Vermeidung von allem, was zu salzig ist, wie geräucherter Schinken und Wurstwaren, fertige Nahrungsmittel und Fastfood.
4. Die Atmung spielt eine große Rolle. Vor allem wenn man sich wenig bewegt, ist die Atmung die meiste Zeit flach. Bei einer flachen Atmung bewegt sich der Brustkorb kaum. Die Bewegung des Brustkorbs und die dabei entstehenden Druckunterschiede üben jedoch – ähnlich der Muskelpumpe – Druck auf die Lymphgefäße aus. Eine tiefe Atmung ist darum ein wichtiger Faktor, mit dem sich die Lymphe reinigen lässt, wodurch der Lymphfluss wieder an Fahrt gewinnt und Sie einen Lymphstau beheben können. In diesem Blogbeitrag lesen Sie mehr über die Atmung.
5. Achten Sie auf die tägliche Trinkmenge. Die Lymphe besteht genau wie das Blut zu über 90 % aus Wasser. Wenn Sie zu wenig trinken, wird der ganze Körper zu wenig durchspült und kann sich schlechter von Giftstoffen befreien. Spricht aufgrund von bestimmten Krankheiten nichts gegen die Flüssigkeitsmenge, sollten es rund 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich sein. Damit stellen Sie sicher, dass genügend Lymphflüssigkeit zur Verfügung steht, um die Gewebe zu reinigen. Auch die Leber und die Nieren werden dann besser durchblutet und können so effektiver Giftstoffe aus dem Körper leiten.
6. Auch eine seelische Last kann den Lymphfluss einschränken und verhindern, dass sich die Lymphe reinigen lässt. Oft stecken wir in einem bestimmten negativen Muster fest und scheinen unfähig, dieses zu verlassen und uns zu ändern. Diese Unfähigkeit, sich aus einer Blockade zu befreien, kann sich auf Körperebene in Form eines Lymphstaus bemerkbar machen. Ganzheitlich arbeitende Therapeuten raten, an bestimmten Dingen im Leben nicht so krampfhaft festzuhalten, sondern alles frei fließen zu lassen. Dann würde auch die Anspannung unseren Körper viel eher verlassen können. Wenn Sie also an sich selbst beobachten können, dass immer wieder dieselben unangenehmen Situationen entstehen – immer wieder das selbe Thema um einen Streit, immer wieder dieselben Fehlgriffe in der Partner- oder Berufswahl – dann lohnt es sich, hier einmal genauer nachzusehen und zu überlegen, warum Änderungen so schwer fallen. Ein Gespräch mit einem guten Freund oder auch ganzheitlich arbeitenden Therapeuten öffnet hier oft die Augen und kann dazu führen, dass sich auch ein Lymphstau löst.
7. In Bezug auf die tägliche Trinkmenge ist es gut zu Wissen, dass wir mit vielen Kräutern den natürlichen Lymphfluss stärken können. Mit dem Genuss bestimmter Teesorten können wir also die Flüssigkeitsaufnahme steigern und das Lymphsystem in seiner Arbeit unterstützen. Heilpflanzen, die sich hier bewährt haben, wären unter anderem Ackerschachtelhalm, Birkenblätter, Brennnessel, Ginkgo, Heublumen, Löwenzahn, Kurkuma, Rosskastanie, Steinklee und Weißdorn. In der Apotheke oder einem gut sortierten Kräuterhaus werden auch Kräuterteemischungen – speziell für die Lymphreinigung – angeboten bzw. zusammengestellt.
Allen, die sich weiter mit diesem Thema beschäftigen möchten, hilft sicher das Buch „Die Lymphe in Fluss bringen: Heilen und Stärken durch ganzheitliche Selbstbehandlung“ weiter. Die Autorin stellt ein ganzheitliches und harmonisch aufeinander abgestimmtes Übungsprogramm vor, welches geeignet ist, die träge Lymphe wieder in den natürlichen Fluss zu bringen.
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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