Lebenszeiträuber! Manch einer wird sich fragen, wer ihm denn bitteschön „Lebenszeit“ stehlen sollte. Und die schon in der Falle Sitzenden merken es nicht einmal, denn diese Räuber agieren im Verborgenen. Aber es gibt sie tatsächlich. “Unsolider Lebenswandel“ ist der große Name, der über diesen Räubern steht.
Und die meisten Beinamen sind uns hinlänglich bekannt. Sie lauten unter anderem:
- Rauchen
- Trinken
- Bewegungsmangel
- ungesunde Ernährung und daraus resultierendes
- Übergewicht
Die Wissenschaftler um Professor Rudolf Kaaks vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) stellten fest: Wer auf Alkohol und Zigaretten verzichtet, dazu nur wenig rotes Fleisch und Wurst isst und auf ein normales Gewicht achtet, lebt bis zu 17 Jahre länger.
Für ihre Untersuchung – die 2014 veröffentlicht wurde – stand den DKFZ-Epidemiologen ein wahrer Datenschatz zur Verfügung. Das DKFZ ist beteiligt an EPIC, der gesamteuropäischen Studie zum Zusammenhang von Ernährung, Lebensstilfaktoren und Krebs. Seit nun mehr 20 Jahren werden die Lebensstilfaktoren von über einer halben Million Europäer sorgfältig dokumentiert. Allein das EPIC-Zentrum im DKFZ betreut 25.540 Studienteilnehmer aus dem Raum Heidelberg. Deren Daten flossen in die neue Erhebung ein. Die EPIC-Daten sind von hoher Qualität, da die Teilnehmer im Verlaufe der Studie mehrfach zu ihrem Lebensstil befragt worden sind. „Oft werden wissenschaftliche Hinweise auf einen gesunden Lebensstil als „erhobener Zeigefinger“ empfunden“, sagt Prof. Dr. Rudolf Kaaks, Leiter von EPIC Heidelberg. „Deswegen ist es wichtig, dass wir ganz klar beziffern, was jeder einzelne an Lebenszeit gewinnen kann, wenn er frühzeitig auf ungesunde Angewohnheiten verzichtet“.
Zu Grunde lagen die Daten von rund 12.000 Männern und etwa 14.000 Frauen. Ausgangspunkt waren Vierzigjährige. Zu diesem Zeitpunkt haben Frauen dann noch eine weitere Lebenserwartung von durchschnittlich 48,7 Jahren und Männer von durchschnittlich 47,5 Jahren. Wer sich nun ungesund verhält, verliert Lebensjahre, die das DKFZ ganz genau beziffert.
Hier ein paar Beispiele:
- 9,4 Jahre (Männer) bzw. 7,3 Jahre (Frauen) für starke Raucher, die über zehn Zigaretten pro Tag konsumieren.
- 5,3 Jahre bzw. 5,0 Jahre für schwache Raucher unter zehn Zigaretten am Tag.
- 3,5 bzw. 2,1 Jahre für Untergewicht mit einem BMI unter 22,5.
- 3,1 Jahre bzw. 3,2 Jahre für Übergewicht mit einem BMI über 30.
- 1,4 Jahre bzw. 2,4 Jahre für hohen Verzehr von rotem oder verarbeitetem Fleisch, also über 120 Gramm pro Tag.
- 3,1 Jahre bei Männern für starken Alkoholkonsum, das sind mehr als vier Drinks am Tag.
Erschwerend kommt hinzu, dass selten nur eines der oben aufgezählten Laster, sondern mehrere vorhanden sind. Und diese summieren sich bei ganz vielen Menschen dermaßen, dass sie die oben erwähnten knapp zwei Jahrzehnte einbüßen werden. Macht sich manch einer vielleicht darum selber keinen Kopf, weil er sich sagt „wer weiß schon, wie alt ich ansonsten geworden wäre“, der sollte einmal an die Lebensqualität an sich denken, die da verloren geht. Denn gesund zu leben zahlt sich ja nicht nur in Lebensjahren an sich aus, sondern auch in dem „wie wir Altwerden“.
In meinem Beitrag „Gute Gene – schlechte Gene“ hatte ich schon einige Punkte zusammengetragen, die für ein langes und gesundes Leben sprechen.
In Bezug auf Gesundheit mag es noch ganz unterschiedliche Vorstellungen geben aber eines ist doch unumstritten: Keiner will vor sich hinkrängelnd alt werden. Jeder stellt sich ein fittes und vitales Leben bis ins hohe Alter vor. Nur möchten die meisten es so bequem wie möglich und vor allem ohne jegliche Einschränkungen erreichen. Ob das immer zusammenpasst, hängt ja ganz entscheidend von den Lebensgewohnheiten an sich ab.
Jemand der eh sehr gesund lebt, der muss vielleicht nur ein wenig „nachjustieren“. Ein anderer, der Jahre oder gar Jahrzehnte in vollen Zügen gelebt hat, der muss unter Umständen gewaltig zurückrudern und empfindet es als Tortour. Aber jeder kleine Schritt zählt und ein wenig Änderung – wie z.B. zum Nichtraucher werden oder auf Fastfood zu verzichten – bringt ein Plus auf das Konto „gesünder Altwerden“.
Fakt ist, wenn man sich alleine die Auswertung der oben genannten Wissenschaftler, die Sie hier sehr detailliert finden, etwas genauer anschaut, dass – statistisch gesehen – Nichtraucher mit einem BMI zwischen 22,5 und max. 30, die wenig Alkohol trinken, wenig rotes Fleisch, dafür viel Obst und Gemüse essen, schon eine Menge richtig machen. Wer so lebt, darf als Mann hoffen 87,5 Jahre alt zu werden. Frauen in dieser Konstellation werden im Schnitt sogar 88,7 Jahre alt. Und die Bewegungsmuffel werden sich jetzt wahrscheinlich freuen, denn ein Mangel an körperlicher Aktivität machte sich nicht durch einen signifikanten Verlust an Lebenserwartung bemerkbar, so Prof. Dr. Rudolf Kaaks.
Ich sehe das anders und finde unter anderem auch Bestätigung in den Aussagen von Dr. Ulrich Strunz – Physiker, Arzt (Internist) und Bestsellerautor. In seinem Buch Frohmedizin führt er unter Lebenszeiträuber unter anderem auch Bewegungsmangel und Stress auf. Und mit seinem Hinweis: „Wer Sport treibt, sich bewusst ernährt und weiß, wie man richtig abschaltet, muss weder strenge Diäten befolgen noch ständig zu Tabletten greifen“, spricht er genau das aus, was wir auch unsere Abonnenten auf „Wirksam heilen“ – zusätzlich zu den Behandlungsoptionen – immer wieder ans Herz legen.
Und wenn wir von einem hohen Alter ausgehen, dann ist neben der körperlichen Fitness natürlich auch die geistige Leistungsfähigkeit wichtig. Denn das Alter wird für viele zum Schreckgespenst, weil sie immer wieder im näheren Freundes- und Familienkreis erleben, dass damit scheinbar auch Vergesslichkeit und geistiger Verfall einhergehen. Richtig ist, dass die geistige Leistungsfähigkeit im Alter meistens abnimmt. Aber das muss nicht zwingend bei jedem so sein. Das beweisen unter anderem auch die vielen klugen Köpfe aus Politik und Wirtschaft, die mit über 70 Jahren noch geistig fit sind.
Viele Studien liefern Hinweise darauf, dass auch eine gute Nährstoffversorgung das Gehirn selbst vor den größten Schrecken des Alters, der Demenz und Alzheimer, schützen kann. Besonders hervorgetan haben sich z.B. Nahrungsergänzungen mit Cholin. In über 30 Studien, die weltweit an 60-Jährige durchgeführt wurden, waren die Ergebnisse eindeutig: Bei fast allen Personen, die Cholin-Präparate bekamen, besserte sich das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit deutlich. Cholin – ein vitaminähnlicher Stoff – findet sich nicht nur in vielen tierischen, sondern auch in pflanzlichen Quellen. Die cholinhaltige Lebensmittelauswahl ist dementsprechend groß. Gute Lieferanten sind Eigelb, Weizenkeime und verschiedene Gemüsesorten, Hühner- und Rinderleber, Fisch, Schweinefleisch und Schinkenspeck, Sojabohnen, Quinoa und Nüsse.
Der tägliche Cholinbedarf
Einige Studien konnten zeigen, dass insbesondere bei Frauen und älteren Personen eine ausreichende Eigensynthese von Cholin scheinbar nicht gewährleistet ist. Daher wird überlegt, den Mikronährstoff wieder zu den essentiellen Vitaminen zu zählen, um dadurch ein neues Bewusstsein für die Wichtigkeit des Stoffes zu schaffen. Vom US-amerikanischen Food and Nutrition Board (FNB) wird für erwachsene Frauen und Männer eine jeweils unterschiedlich hohe Tageszufuhr empfohlen: Frauen: 425 mg/Tag und Männer: 550 mg/Tag (Quelle und weitere Infos).
Wer auf eine Zufuhr als Nahrungsergänzung setzen möchte, findet hier verschiedene Produkte. Beachten Sie bitte immer die jeweilige Verzehrempfehlung und die Produkthinweise.
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