Auf der Seite des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung ist das statistische Jahrbuch 2016 vorgestellt worden. Ein Wälzer von 700 Seiten, in dem unter anderem auch Zahlen über die Lebenserwartungen und Ausgaben für die Gesundheit der vorangegangenen Jahre stehen. Unter anderem ist dort zu lesen:
Jungen werden 78, Mädchen 83 Jahre alt
Die Lebenserwartung ist in Deutschland weiter gestiegen: Neugeborene Jungen leben etwa 78 Jahre, neugeborene Mädchen rund 83 Jahre. Seit Bismarcks Zeiten (Periodensterbetafel 1871/1881) ist die Lebenserwartung für beide Geschlechter über 40 Lebensjahre gestiegen.
Oder auch:
Pro Kopf und Jahr 4050 Euro für Gesundheit
Das Thema Gesundheit steht im Mittelpunkt der 2016er Ausgabe. Im Jahr 2014 machten die Ausgaben für Gesundheit in Deutschland von insgesamt rund 328 Milliarden Euro immerhin 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Pro Kopf wurden damit etwa 4.050 Euro für Gesundheit ausgegeben.
Aber was genau ist Gesundheit?
Stellen wir diese Frage 20 Menschen, werden wir sicherlich 20 unterschiedliche Antworten erhalten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt dazu: „Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Beschwerden und Krankheit.“
Für die meisten Menschen ist aber genau dieses mit zunehmendem Alter eine Illusion. Viele sind sich sicher, dass die Gene da einfach eine große Rolle spielen und kaum einer begreift, dass wirklich jeder Mensch selber dazu beitragen kann, seine Gesundheit zu erhalten. Und dieses durchaus auch bis ins hohe Alter.
In vielen meiner Beiträge ist genau das thematisiert und ich versuche immer möglichst einfache Maßnahmen aufzuzeigen, die ohne große Kosten umzusetzen sind. Regelmäßige Bewegungseinheiten, Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, Entspannungstechniken um den Alltag zu entschleunigen oder eben auch alternative und naturheilkundliche Behandlungsoptionen, um nebenwirkungsreiche Medikamente einzusparen – all das sind Dinge, die uns auf den richtigen Weg bringen.
Eine Freundin schickte mir jetzt einen Artikel von Dan Buettner, in dem es um sein 2009 erschienenes Buch „Blue Zones“ ging. Der Autor (geboren 1960 in St. Paul, Minnesota) berichtete darin von den Ergebnissen seiner Zusammenarbeit mit den weltbesten Forschern auf dem Gebiet der Langlebigkeit. Dabei wurden weltweit Gebiete ausfindig gemacht, in denen die Bewohner deutlich besser leben und zehnmal häufiger ein Alter von 100 Jahren erreichen als in den USA oder Deutschland. Und ganz wichtig, diese Menschen leiden deutlich seltener an altersbedingten Krankheiten und führen auch im hohen Alter noch ein sehr glückliches und vitales Leben. In diesen Gebieten, die der Autor „Blue Zones“ nennt, wurden die jeweiligen Lebensstile der Bewohner auf Merkmale hin untersucht und man erhoffte sich Erklärungen für die beobachtete Langlebigkeit zu finden. Dabei wurden neun charakteristische Merkmale gefunden, die die Lebensstile in allen Blue Zones gemeinsam haben.
Vielleicht hat nicht jeder Mensch den Wunsch 100 Jahre alt zu werden. Aber schaut man sich einmal die Merkmale an, die Dan Buettner und seine Kollegen da zusammengetragen haben, dann können wir Rückschlüsse daraus ziehen, wie wir sehr wahrscheinlich deutlich gesünder alt werden könnten.
Eines vorweg:
Es gibt keine Therapie oder Medizin, die das Altern selber aufhält. Aber wir selber haben es in der Hand, ob wir chronisch krank und von immer neuen Wehwehchen geplagt vor uns hin leben oder fit und vital unser Leben genießen. Der Satz „das kommt eben mit zunehmendem Alter“, den wohl jeder von uns schon einmal gehört oder vielleicht auch für sich in Anspruch genommen hat, sollte von keinem einfach so hingenommen werden. Und es kann auch keiner erwarten, dass einem da etwas geschenkt wird.
Wir selber haben es in der Hand
Die sogenannte „Dänische Zwillingsstudie“ zeigte, dass nur etwa 10 Prozent der durchschnittlichen Lebenszeit eines Menschen innerhalb bestimmter biologischer Grenzen, durch unsere Gene bestimmt ist. Die anderen 90% werden durch unseren Lebensstil bestimmt.
Damit – so Dan Buetter in diesem Video – lautet die Voraussetzung für „Blue Zones“: Wenn wir den optimalen Lebensstil für ein langes Leben finden können, können wir eine de facto-Formel für Langlebigkeit errechnen.
Meine Freundin merkte mit einem Augenzwinkern an, dass viele Punkte, die demnach für ein langes und gesundes Leben sprechen, sich mit den Empfehlungen decken, die sie aus meinen Beiträgen und unseren Empfehlungen auf „Wirksam heilen“ kennt. Ja – so ist es tatsächlich und wenn wir zu unseren Behandlungsempfehlungen ergänzende Hinweise einstellen, die Grundvoraussetzung auch für ein Gesundwerden an sich sind, dann müssen wir das Rad gar nicht neu erfinden. Es sind zum Teil alte Weisheiten, die sich immer wieder bewähren und die gesundheitsbewußte Menschen eh schon praktizieren. Hier einmal einige der wichtigsten Punkte, die der Autor in seinem Buch festgehalten hat:
- Natürliche Bewegung
Statt Krafttrainings zu absolvieren, Marathons zu laufen oder Fitnessstudios zu besuchen, bewegen sich die langlebigsten Menschen in ihrer natürlichen Umgebung ohne groß darüber nachzudenken, zum Beispiel indem sie ihre Garten- und Hausarbeit ohne mechanische Hilfsmittel verrichten. - Die 80 %-Regel
Die Maxime „Hara hachi bu“ der Okinawas besagt, dass sie nur so viel essen sollen, bis ihr Magen zu 80 % gefüllt ist. Die restlichen 20 % können den Unterschied zwischen einer Gewichtszu- oder -abnahme ausmachen. In den Blue Zones ist es üblich, eine letzte kleine Mahlzeit am späten Nachmittag oder frühen Abend zu sich zu nehmen. - Pflanzenbetonte Ernährung
In den Ernährungsweisen der Hundertjährigen bilden Hülsenfrüchte (Fava-, Schwarze- oder Soja-Bohnen und Linsen) meistens die Grundlage und Hauptproteinquelle. Fleisch wird hingegen nur sehr selten verzehrt. - Schalten Sie herunter
Stress steht mit chronischen Entzündungsreaktionen und somit mit den häufigsten altersbedingten Erkrankungen in Verbindung. Auch in den Blue Zones sind die Menschen manchmal gestresst, im Gegensatz zu uns praktizieren sie aber Routinen zur Stressbewältigung. Bei den Okinawas ist dies das tägliche Gedenken an die Vorfahren, bei den Adventisten das Gebet, bei den Einwohnern Ikarias das Nickerchen und auf Sardinien die Happy Hour. Wie die Natur brauchen wir Sonne und Regen zum Gedeihen, Aktivität und Ruhe, Sympathikus und Parasympathikus. - Geliebte Menschen kommen an erster Stelle
Die Familie hat die höchste Priorität. Eltern und Großeltern leben meist in der Nähe oder im eigenen Haushalt. Davon profitieren auch die Kinder, indem sie seltener krank werden und eine geringere Sterblichkeit aufweisen. Von Vorteil sind auch das Bekenntnis zu einem Lebenspartner und die Investition von Zeit und Liebe in die eigenen Kinder. - Der richtige „Stamm“
Die langlebigsten Menschen der Welt leben in einem sozialen Umfeld, das gesundheitsbewusstes Verhalten fördert. Aus den Ergebnissen der Framingham-Studien wird ersichtlich, dass Faktoren wie Rauchen, Adipositas, Zufriedenheit wie auch Einsamkeit auf andere ansteckend wirken, aber Freude glücklicherweise noch ansteckender ist als Traurigkeit. Sich mit den richtigen Personen zu umgeben kann also auch zu einer Lebensverlängerung beitragen. - Genug und guter Schlaf
Auch wenn Dan Buettner darauf nicht direkt verweist, fällt dies in den Blue Zones sehr deutlich auf: Die Menschen lebten natürlich und hatten dadurch einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus, der auch entscheidend ist für guten und ausreichend Schlaf. Viele aktuelle Studien belegen den großen Einfluss von Schlafmangel auf Immunschwäche, Übergewicht, Demenz und Krebs. Eine frisch erschienene Studie (Sigurdardottir et al., 2015) zeigt, dass sich bei niedrigen Melatoninspiegeln, die bei schlechtem oder zu kurzem Schlaft auftreten, das Risiko für ein aggressives, besonders gefährliches Prostatakarzinom vervierfacht!
Und noch etwas finde ich erwähnenswert:
Wer jünger aussieht, lebt im Allgemeinen auch länger.
Forscher der Universität von Süddänemark in Odense und des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock fanden dieses heraus. Sie hatten Bilder von insgesamt 1826 Zwillingen, die mindestens 70 Jahre alt waren, gemacht und diese den Probanden vorgelegt. Die Testteilnehmer sollten nun das Alter der abgebildeten Personen beurteilen. Sieben Jahre später überprüften die Wissenschaftler, wer von den Zwillingen noch lebte. Die Ergebnisse fielen eindeutig aus. Vor allem die Personen, die als jünger aussehend eingestuft worden waren, lebten auch noch.
Auch wenn nur in englischer Sprache erhältlich, möchte ich Ihnen das Buch
The Blue Zones von Dan Buettner sehr empfehlen.
Laut einer Rezension: . . ein relativ kleines und einfach zu lesendes Buch. Es ist allerdings auch vollgepackt mit Interessanten Informationen und Geschichten über die ältesten Menschen weltweit.
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