Studien belegen immer wieder, dass schon wenige Fastentage oder Essenspausen von 16 Stunden reichen, um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin- und Entzündungswerte lassen sich damit verbessern und selbst Gewichtsprobleme und Stimmungsschwankungen können positiv beeinflusst werden.
Im September 2019 hatte ich in einem meiner Beiträge auch auf diese einfache Möglichkeit der Gesundheitsvorsorge hingewiesen. Und schon Hippokrates – der berühmteste Arzt des Altertums – soll gesagt haben:
„Wer stark, gesund und jung bleiben will, heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente.“
Das Fasten ist auch ein zentraler Baustein in der Naturheilkunde und wird dort therapeutisch genutzt. Vor allem bei chronischen Schmerzen, rheumatischen Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden hat sich das Heil- aber auch das Intervallfasten bewährt, weil so der Organismus bei der Ausscheidung, Entgiftung und Regeneration unterstützt wird. Und die unterstützende Wirkung ist es, auf die gesetzt wird. Denn bei all den positiven Auswirkungen des Fastens, kann eine vorhandene Grunderkrankung nicht alleine durch diese Maßnahme geheilt werden.
Wer in Eigenregie etwas für sein Gesundbleiben tun möchte, findet mit dem Intervallfasten einen leichten Einstieg. Hier gibt es verschiedene Konzepte. Immer ist es so, dass eine bestimmte Zeit relativ normal gegessen werden kann und darauf dann Zeiten mit sehr begrenzter bzw. Tage ohne feste Nahrung folgen. Beim sogenannten 5 zu 2 Fasten, isst man z.B. fünf Tage die Woche ohne größere Einschränkungen, an den anderen beiden Tagen wird die Nahrungsaufnahme stark begrenzt und auf Kohlenhydrate wie Brot, Kartoffeln, Nudeln und Zucker weitestgehend verzichtet. Eine etwas strengere Version sieht vor, dass auf einen Tag des normalen Essens, ein Tag des Fastens folgt. Einfacher lassen sich die Varianten absolvieren, bei denen man dem Körper täglich längere Ruhezeiten ohne Nahrung gönnt. Hier haben sich Konzepte durchgesetzt, in denen die Nahrungsaufnahme innerhalb von sechs bis acht Stunden erfolgt und man dem Organismus dann 16 bis 18 Stunden Ruhe gönnt. Wer früh zu Abend isst und auf das Frühstück verzichtet, sammelt über Nacht einen Großteil dieser Stunden. Alternativ kann man aber auch das Abendessen ausfallen lassen und kommt dann – mit den Stunden der Nachtruhe – ebenfalls sehr leicht auf die essensfreien Zeiten.
Ich selber habe sehr viele Jahre regelmäßig das Heilfasten praktiziert und war immer begeistert von der lang anhaltenden positiven Wirkung auf Körper und Geist. Die ersten Jahre habe ich mich gerne in ein Fastenhotel zurückgezogen, um mit Gleichgesinnten und unter fachlicher Betreuung diese Zeit zu verbringen. Später habe ich das Heilfasten in den normalen Alltag verlegt. Aber zugegeben, es war nicht immer leicht, diese zwei oder gar drei Wochen Fastenzeit – mit Beruf und Partnerschaft zu vereinbaren und so blieb diese lieb gewonnene Auszeit irgendwann auf der Strecke. Aber ich habe immer gespürt, dass mir etwas fehlt. Darum habe ich mich vor etwa vier Jahren etwas näher mit dem Intervallfasten auseinandergesetzt und bin tatsächlich dabei geblieben. Es gibt jetzt keine Fastenwochen am Stück mehr, sondern viele Tage in der Woche, in denen ich „Intervallfasten“ praktiziere. Ich fühle mich mit dem stundenweise auferlegten Nahrungsverzicht sehr wohl, kann kleine Ernährungssünden umgehend ausgleichen und merke, dass mein Stoffwechsel das ganze Jahr über optimal unterstützt wird. Da mir mein Obstfrühstück seit Jahrzehnten schon heilig ist, richte ich mir die Tage dann so ein, dass ich gegen 14 – spätestens um 15 Uhr die letzte feste Nahrung zu mir nehme. Mit der Nachtruhe komme ich dann spielend auf 16 bis 18 Stunden essensfreie Zeit und beginne den Tag wieder mit meinem Obstfrühstück. Ich verzichte also maximal auf das Abendessen.
Für das Intervallfasten gibt es kaum Einschränkungen, es bedarf keiner großen Planung und es gibt im Grunde genommen auch keine zeitliche Befristung. Wer es ausprobieren möchte, kann sich mit Essenspausen von fünf über sechs und sieben Stunden langsam herantasten und wird schnell positive Veränderungen spüren. Schwangere und Stillende sollten sich vorher mit dem behandelnden Arzt absprechen. Dieses gilt auch für Herz-Kreislauf Patienten. Das Fasten wirkt sich hier sehr positiv aus und die Werte sollten engmaschiger kontrolliert werden. Es hat sich gezeigt, dass gerade Medikamente wie Blutdruck- und Blutzuckersenker oftmals reduziert werden können. Aber setzen Sie niemals eigenmächtig verordnete Medikamente ab.
Da ich gerne Fachleute zu Wort kommen lasse, möchte ich Ihnen etwas zitieren, was ich in diesem Artikel las. Prof. Dr. Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin, der unter anderem Fasten- und Ernährungsmedizin zu seinen Fachgebieten zählt, erläutert darin unter anderem:
Fasten greift in den Stoffwechsel ein.
Körpereigene Hormonsysteme, die bei der Regulation von Hunger oder Sattheit eine Rolle spielen, tendieren dazu, bei regelmäßigem Essen chronisch zu übersteuern. Beispiel Insulin. Essen wir andauernd, gewinnt der Körper seine Energie aus Kohlenhydraten, die in Zucker umgewandelt werden. Als Reaktion auf das Ansteigen des Zuckergehalts im Blut schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das Hormon sorgt dafür, dass Glukose in die Zellen gelangt.
Der Blutzucker sinkt nach der Insulinausschüttung zwar wieder. Ist das Auf und Ab stark ausgeprägt, kann das allerdings zu Heißhungerattacken führen. Dauerhaft zu viel Insulin im Blut lässt außerdem die Zellen dem Hormon gegenüber unempfindlich werden. Fachleute sprechen von einer Insulinresistenz, einer Vorstufe von Diabetes. Fasten kann das System wieder ins Lot bringen und die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin erhöhen.
Erst wenn wir aufhören zu essen, in einem Zustand des Mangels, hat der Körper zudem Gelegenheit, seine Energie anders zu gewinnen: nicht aus Kohlenhydraten, sondern aus den Fettreserven. Fasten startet diesen Prozess. „Unsere Glykogenreserven in der Leber sind schon nach etwa einem Tag aufgebraucht“, sagt Michalsen. Dann greift der Körper die Fettreserven als Treibstoff an. Dabei wird das Fett in sogenannte Ketonkörper umgebaut, denen wiederum eine günstige Wirkung auf das Gehirn zugesprochen wird.
Arbeiten des Grazer Wissenschaftlers Frank Madeo zeigen darüber hinaus: Längere Essenspausen stoßen auch einen anderen, günstigen Effekt im Körper an, die sogenannte Autophagie, eine „Müllabfuhr“ in den Zellen. Altern Zellen, sammeln sich in ihnen beschädigte Proteine an. Bei der Autophagie reinigt sich die Zelle quasi selbst, indem sie den Abfall herausschleust – eine Art Frühjahrsputz und Verjüngungskur. Doch die Müllabfuhr läuft erst auf Hochtouren, wenn nicht mehr gegessen und verdaut wird. Insulin hemmt den Prozess. Zitat Ende
Wer sich angesprochen fühlt und sich darüber hinaus weiter informieren möchte, findet in dem Buch „Intervallfasten 16:8 für Anfänger“ von Elisabeth Schönfeld viele wertvolle Tipps. Auch die Autorin kam über das klassische Heilfasten zum Intervallfasten und beschreibt anschaulich, welche positiven Veränderungen sich erreichen lassen.
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Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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