Der Leber – unserem Entgiftungsorgan Nr. 1 – widmen wir uns oft erst dann, wenn sprichwörtlich „gar nichts mehr geht“. Dieses mag auch daran liegen, dass das schmerzunempfindliche Organ Erkrankungen sehr lange einfach so wegsteckt. Symptome, die auf eine Überlastung der Leber hinweisen, sind u.a. Abgeschlagenheit, Blähungen, Erbrechen, Hautunreinheiten, juckende Haut, Kopf- und / oder Rückenschmerzen, Müdigkeit, seelische Verstimmungen und Völlegefühl.
Um die Leber bei ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen, zum Vorbeugen aber auch um sich von Belastungen – die z.B. durch Einnahme bestimmter Medikamente, durch Kontakt mit Umweltgiften oder Chemikalien, durch Schwermetallbelastungen oder auch durch Zeiten ungesunder Ernährung entstanden sind – zu befreien, absolvieren immer mehr Menschen regelmäßige Entgiftungskuren.
Solch eine Kur wird gerne zum Frühjahr gewählt. Sie kann aber zu allen Jahreszeiten und auch mehrmals im Jahr durchgeführt werden.
Wichtig ist es, während der Kurzeit auch immer die seelische Ebene mit zu beachten und auch dort „Altlasten“ zu entsorgen. So fällt nicht nur das Durchhalten leichter, man steht dem Leben nach solch einer Kur auch wieder bewusster gegenüber.
Das sollten Sie berücksichtigen:
Damit die Kur gut gelingt, muss man wissen, dass ein Entgiftungsprogramm nicht immer angenehm verläuft. Viele Anwender berichten z.B. von Unwohlsein, Blähungen, Kopf- und Gliederschmerzen und vielerlei anderer Beschwerden. Diese werden oft als sogenannte Heilkrise betitelt, sind aber zu vermeiden. Denn gerade Anfänger wählen häufig „das volle Programm“, ohne zu bedenken, dass dabei eine ganze Menge Entgiftungsmüll gelöst wird. Dieser Müll, der sich unter Umständen über einen langen Zeitraum angesammelt hat, gelangt mit der Gallenflüssigkeit in den oberen Verdauungstrakt – dem Dünndarm. Über die Dünndarmschleimhaut gelangt nun auch der konzentrierte Entgiftungsmüll in den Blutkreislauf, zirkuliert erneut im Körper und löst dort in Form der o.g. Beschwerden regelrechte Vergiftungssymptome aus.
Um dem vorzubeugen, sollte schon vor und unbedingt während der Kur immer dafür gesorgt werden, dass sich im Darm bereits bestimmte Ballaststoffe und toxinbindende Substanzen befinden, dann können die Gifte von diesen Stoffen aufgesaugt und mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Sie gelangen dann gar nicht erst in den Blutkreislauf. Als Ballaststoffe können „Flohsamen“ gewählt werden. Als absorbierende Substanz hat sich die Mineralerde aus „Bentonit“ bewährt.
Wichtig ist, dass die eingelagerten Gifte langsam aber sicher aus dem Körper befördert werden. Machen Sie nicht den Fehler, eine Leberreinigung im „Ruck-Zuck Verfahren“ zu absolvieren. Eine ganzheitliche Leberreinigung, mit nachhaltig positiver Wirkung für den gesamten Organismus, braucht seine Zeit. Hier sind sanfte Mittel aus der Mineralstofftherapie, der Mykotherapie und / oder der Pflanzenheilkunde – unterstützt mit homöopathischen Mitteln und bestimmten Bachblüten – sehr viel besser geeignet, als drastische Rosskuren über 2 oder 3 Tage mit fragwürdigen Mitteln und schlimmen Nebenwirkungen.
Heilpraktiker und Kurkliniken empfehlen zudem, zur Entlastung des Leberkreislaufs und zur zusätzlichen Entgiftung des Enddarms, ein- bis mehrmals tägliche Einläufe.
Unterstützen sollten Sie Ihre Organe bei der Ausscheidung, indem Sie während der Kurzeit auf leichte Kost umsteigen und auf Genussmittel wie Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten und Zigaretten verzichten. Schränken Sie auch den Verzehr von Fleisch,- Weißmehl- und Zuckerprodukten stark ein.
Um die gelösten Giftstoffe möglichst zügig abzutransportieren, ist es wichtig, die tägliche Trinkmenge von 2,5 bis 3 l einzuhalten. Geeignet sind stille Wasser, milde Saftschorlen, dünne Gemüsebrühen und Tees. Müssen Sie aufgrund einer bestimmten Krankheit Ihre Trinkmenge einschränken, sprechen Sie solch eine Entgiftungsmaßnahme mit Ihrem Heilbehandler ab.
Auch über unsere Atmung können wir einiges erreichen, wenn es um die Ausleitung von Schadstoffen geht. Eine tiefe – durch den geöffneten Mund durchgeführte Ausatmung ist ideal und doppelt effektiv, wenn wir dieses bei Bewegung an der frischen Luft zelebrieren.
Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte an und sind somit für die Entgiftung hilfreich. Zu den uns bekanntesten „Bitterpflanzen“ zählen u.a. Andorn, Artischocke, Benediktinerkraut, Enzian, Fieberklee, Hopfen, Löwenzahn, Mariendistel, Tausendgüldenkraut und Wermut. Wer sich die Bitterkraft zu nutze machen möchte, ist gut beraten, auf fertige Produkte (Tinkturen oder Tropfen) aus der Apotheke oder dem Kräuterhaus zu setzen. Es gibt fertige Kurkonzepte, so z.B. von Hildegard von Bingen, wo man von der fertigen Bitterkraft täglich zwei bis dreimal einen Teelöffel vor dem Essen pur oder mit Wasser verdünnt einnimmt.
Aber auch zum Selbermachen finden sich zahlreiche Hilfen. So z.B. in dem Buch „Herb- und Bitterstoffe – Rezepte und Anwendungen“ von Andrea und Florian Überall.
Da auch über Nacht Gifte ausgeschieden werden und dieses auch über die Mundschleimhäute passiert, hat sich bewährt, wenn morgens die Zunge mit einer Zungenbürste so intensiv geputzt wird, bis kein Belag mehr sichtbar ist. Dieses Putzen können Sie mit einer Meersalz- oder Natronspülung beenden.
Basenbäder sind in Kurkliniken das Mittel der Wahl. Sie können aber auch zu Hause – in Form von Voll- und / oder Fußbädern die Entgiftung unterstützen. Es gibt fertige Basenbäder in der Apotheke oder dem Drogeriemarkt. Eine deutlich preiswertere Alternative wären Natronbäder. In diesem Beitrag habe ich Natron und seine vielen positiven Eigenschaften und Einsatzgebiete ausführlich behandelt.
In Bezug auf Baden oder Duschen bedenken Sie grundsätzlich: Schaumbäder bzw. schäumende Duschgels enthalten meistens Chemikalien und damit neue Giftstoffe, die den Organismus belasten.
Ein weiterer sanfter, aber effektiver Weg um die Entgiftung zu unterstützen, besteht aus dem Hautbürsten. Benutzten Sie hierfür eine spezielle Hautbürste mit sehr weichen Borsten. Behandeln Sie damit auch Ihre Fußsohlen, indem Sie diese eine Minute lang mit kreisförmigen Bewegungen durchbürsten. Abgestorbene Hautzellen werden so entfernt, die Lymphdrüsen werden stimuliert und Gifte werden über die Haut ausgeschieden.
Nach Absolvierung solcher Entgiftungstage, können Sie Ihren Körper mit ganz einfachen Maßnahmen bei der täglichen Arbeit unterstützen. Denn jedes gesunde und naturbelassene Lebensmittel, welches Sie anstelle von Fastfood und Fertiggerichten auf den Speiseplan setzen, dient als Teil eines Entgiftungsprozesses und unterstützt den Körper sanft und regelmäßig. Auch jedes getrunkene Glas Wasser und jede körperliche Bewegung entgiftet. Man muss es nur kontinuierlich tun. Wenn man dann auch noch bewusst Gemüse und Kräuter mit entgiftender und entschlackender Wirkung auf den Speiseplan setzt, erreicht man deutlich mehr als mit einer einmaligen Entgiftungskur. Artischocken, Bärlauch, Brennnessel, Broccoli, Fenchel, Knoblauch, Koriander, Kümmel, Löwenzahn, Petersilie, Rote Beete, Sellerie und Tomaten sind nur einige der vielen gesunden Möglichkeiten.
Da es heutzutage viele Kurkonzepte zum Entgiften gibt, sollte man eine Methode wählen, die optimal in den Alltag passt und ein wenig auch die eigenen Vorlieben berücksichtigt. In unserem Nachschlagewerk auf Wirksam heilen haben wir – neben den oben genannten Möglichkeiten – eine Fülle von erfolgreich eingesetzten Maßnahmen zusammengetragen, so dass wirklich jeder Kurwillige fündig wird. Ein Konzept, welches sich ebenfalls in der Praxis bewährt hat, stellt uns im nächsten Beitrag der Heilpraktiker und Buchautor Sebastian Vigl vor.
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