Dafür fehlt mir einfach die Zeit! Diesen Satz höre ich sehr oft, wenn ich Entspannungstechniken empfehle. Aber gerade diese können oftmals ein Gesundwerden unterstützen oder dafür sorgen, dass stressige Zeiten deutlich besser überstanden werden. Auch in unserem Nachschlagewerk auf „Wirksam heilen“ machen wir die Abonnenten bei vielen Krankheiten darauf aufmerksam, dass die gewählten Behandlungsoptionen und selbst schulmedizinische Maßnahmen, mit bestimmten Entspannungstechniken unterstützt werden sollten.
Ob Autogenes Training, Meditation, Yoga, Tai Chi, Progressive Muskelentspannung oder auch die Anwendung bestimmter Atemtechniken, all diese Praktiken sind nicht nur ideale Begleiter wenn es um ein Gesundwerden an sich geht. Auch das Gesundbleiben gelingt deutlich besser, wenn wir uns die eine oder andere Entspannungstechnik aneignen und diese regelmäßig praktizieren. Entsprechende Kurse bieten die Krankenkassen und / oder Volkshochschulen an und oft werden die Kosten sogar von den Kassen übernommen oder bezuschusst.
Zu diesem Thema fällt mir auch ein Satz ein, den ich vor einiger Zeit einmal in einem Interview mit dem Arzt Dr. Tobias Sprenger – Medizinischer Direktor der Villavita Tagesklinik für ganzheitliche Medizin in Köln, las. Er sagte unter anderem: „Gesundheit ist kein Zustand, den man einmal erreicht, sondern die Fähigkeit, immer wieder in ein neues Gleichgewicht zu kommen.“
Tatsächlich hat man festgestellt, dass Menschen, die Entspannungstechniken beherrschen und regelmäßig praktizieren, meistens sehr viel unbekümmerter leben, jünger wirken und seelisch viel ausgeglichener sind. Und genau diese Punkte sind wichtig, wenn es uns einmal nicht so gut geht. Wenn wir uns vielleicht mit einer schwereren Krankheit plagen oder um stressige Zeiten wissen.
Aber – nun komme ich zu dem oben erwähnten Zeitmangel
Auch ich kannte dieses Problem und hatte oft gedacht, dafür fehlt mir genau jetzt einfach die Zeit. Für all das, was ich in diversen Kursen gelernt hatte, schien in schwierigen Zeiten einfach kein Platz zu sein. War die Welt bei mir in Ordnung, dann fielen auch Entspannungstechniken leicht und irgendwie fand sich auch immer eine passende Gelegenheit.
Dann stolperte ich vor vielen Jahren über einen Begriff, der einst bei der buddhistischen Meditationsmeisterin Ayya Khema – die als Ilse Kussel 1923 geboren wurde und bis zum November 1997 gelebt hat – eine große Rolle spielte: Achtsamkeit. Die Buddhisten kennen vier Formen der Achtsamkeit. Diese beziehen sich auf den Körper, auf die Gedanken und Gefühle, auf den Geist und auf die Wahrnehmungen des Geistes. Mit einer Vielzahl von Achtsamkeitsübungen wird diese buddhistische Tradition gepflegt.
Bezogen auf unsere westliche Welt erhält diese Achtsamkeit bzw. die Achtsamkeitsübungen einen ganz besonderen Stellenwert. Unser hektisches Leben lässt sich für viele scheinbar kaum noch entschleunigen. Dazu kommen oft Alltags- und / oder Existenzängste, die sich scheinbar nicht mehr abstellen lassen und so für einen immensen Stresspegel sorgen. Und wer selber noch nicht soweit ist, der kennt mindestens einen Menschen, der sprichwörtlich viel zu oft am Rad dreht oder gar schon ein sogenanntes Burnout hinter sich hat. Da würde ein Jeder sehr viel drum geben, wenn es eine nicht ganz so zeitintensive Maßnahme gäbe, um sich immer wieder einmal runter zu bringen?
Und da kommen die drei Buchstaben ins Spiel
Es gibt sie nämlich, eine ganz simple Möglichkeit. Sie ist weder zeitintensiv noch benötigt man irgendwelche Hilfsmittel oder besondere Räumlichkeiten. Es handelt sich um eine dreiteilige Alltagsmeditation, die sich jederzeit und wirklich überall ganz unauffällig durchführen lässt. Sie lässt sich in jeden Alltag einbauen und es gibt quasi nur einen einzigen Grund, warum sie nicht praktiziert wird: Man hat nicht daran gedacht. Wenn man sich aber eine kleine Zauberformel merkt und sich an diese mehrmals täglich erinnert, dann hat man gewonnen. Egal ob Sie sich erschöpft, deprimiert, müde oder verspannt fühlen oder sich drehend im Gedankenkarussell befinden, mit drei Buchstaben finden Sie einen Ausweg. Dabei steht A = für Atmen / L = für Lächeln und I = für Innehalten.
A bringt Körper und Geist in Einklang und drei Atemzüge reichen oft schon aus, um uns neu zu zentrieren und innere Weite zu schaffen. L schenkt uns lächelnd selbst liebevolle Zuwendung und besänftigt den inneren Kritiker und Richter und I gibt uns einen Augenblick jenseits des immer funktionieren Müssens. Mit dem Innehalten nähren wir zudem das Gefühl der inneren Freiheit.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die uns gerade zu Beginn regelmäßig an A–L–I erinnern helfen. Wenn wir es aber schaffen, jede noch so kleine Gelegenheit dafür zu nutzen, dann verselbstständigt sich das Praktizieren dermaßen, dass wir mehr oder weniger schon Vorsorge betreiben können. Jede noch so kleine Wartezeit, die z.B. entsteht während wir auf das Kochen des Wassers oder auf den nächsten Bus warten, während wir an der Kasse oder an der Fleischtheke im Supermarkt oder an der roten Ampel stehen, während das Papier durch den Drucker läuft oder eine Datei abgespeichert wird, egal wo – nutzen Sie genau diese Zeit für Ihren „A–L–I“. Manchmal helfen auch kleine Hafties, die an ganz markanten Stellen platziert werden.
Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, findet wahrscheinlich auch in der Atemtherapie sehr gute Ansätze. Tatsächlich ist der Atem der einfachste und immer greifbare Schlüssel zu mehr Ausgeglichenheit und einem kühlen Kopf.
Die Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempädagogik und Atemtherapien hat eine Fülle von körperlichen wie seelischen Anwendungsgebieten aufgelistet, wo sich die Atemtherapie als hilfreich erweist. So z.B. bei Asthma, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Migräne, als Begleitung in Lebenskrisen und stressigen Zeiten sowie bei Depressionen und Angststörungen. Wobei die Stressbewältigung eine immer größere Bedeutung bekommt.
Dazu möchte ich Ihnen das Buch „Der Erfahrbare Atem„ von Ilse Middendorf empfehlen. Es ist eine Einführung in Theorie und Praxis der von der Autorin in jahrzehntelanger Arbeit entwickelten Methoden der Atemtherapie. Das Buch wendet sich an therapeutische und pädagogische Fachleute aber auch an Laien, die für sich selbst einen neuen Zugang zum Atemgeschehen gewinnen wollen. 2 CDs mit praktischen Übungsteilen erleichtern das Erlernen.
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