Der Zulauf, den alternative und außergewöhnliche Heilmethoden erfahren, ist mit Sicherheit auch in jüngsten Meldungen begründet:
Gefährliche Keime in Kieler Klinik – Mehrere Patienten sterben – Resistenter Krankenhauskeim – Jüngster Infizierter ist 14 Jahre alt.
Oder auch:
52 Medikamente in Deutschland sollten einer Empfehlung der Europäischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel (EMA) zufolge vorerst nicht verschrieben und verkauft werden. Grund sind mögliche Mängel bei den Zulassungsstudien – 176 Zulassungen sind insgesamt auf dem Prüfstand.
Selbstverständlich kann auch die Alternativmedizin nicht zaubern und bei bestimmten Dingen sind wir einfach auf die Schulmedizin angewiesen. Aber es gibt durchaus Bereiche, wo wir eine ganze Menge selber in die Hand nehmen können.
Über natürliche Antibiotika habe ich schon berichtet. Heute möchte ich Ihnen eine unkomplizierte Methode vorstellen, die Ihnen eine gewaltige gesundheitliche Verbesserung bringen kann, weder viel Geld noch viel Zeit kostet und die praktisch für jedermann umsetzbar ist.
Angefangen von Akne, Asthma, chronischer Schlaflosigkeit und Diabetes, über Kopfschmerzen und Migräne bis hin zu Hormonstörungen und allen Erkrankungen des Mund- und Rachenraums sowie der Zahngesundheit und sogar als vorbeugende Maßnahme, es gibt hinreichend Erfahrungsberichte, in denen die Wirkung des sogenannten „Ölziehens“ bestätigt wird.
Schon in der ayurvedischen Medizin wurde in der ersten Literatur des Ayurveda, der Charaka Samhita, das Ölziehen empfohlen. Über 30 verschiedene Krankheiten, die sich auf ein Organsystem oder den gesamten Körper auswirken, sind in dieser vor etwa 2.500 Jahren angelegten Textsammlung aufgeführt, welche sich allesamt mit dem Ölziehen heilen lassen sollen.
Mittlerweile gibt es zig Studien, in denen gerade auch die Wirksamkeit in Sachen Zahnfleischentzündung und Kariesprophylaxe belegt wird. Aber auch der gesamte Organismus wird durch die entgiftende und antibakterielle Wirkung des Ölziehens so effektiv entlastet, dass die positiven Auswirkungen in allen Körperbereichen spürbar sind.
Die Anwendung in Kurzform:
Man bewegt kauend und durch die Zähne ziehend ca. 1 EL hochwertiges Öl (Bio-Qualität) im Mund hin und her. Idealerweise sollte die Anwendung mindestens 20 Minuten dauern. Das Öl darf während und am Ende der Anwendung auf keinen Fall geschluckt werden, da sich darin die gelösten Giftstoffe sammeln. Nach Ablauf der Zeit also das Öl ausspucken und den Mund mehrmals gut mit warmem Wasser ausspülen. Wird das Ölziehen direkt am Morgen praktiziert, sollte erst danach das Zähneputzen erfolgen.
Natürlich ist auch das Ölziehen kein Allheilmittel und nicht immer werden Gesundheitsprobleme, wie die oben genannten, durch diese Maßnahme alleine zu beheben sein. Es gibt selbstverständlich auch psychische und physische Ursachen für die genannten Krankheiten. Aber Tatsache ist, dass der Ursprung einer ganzen Reihe gesundheitlicher Probleme durchaus im Mund- und Zahnbereich liegen kann. Durch gute Mundhygiene und durch das regelmäßige Praktizieren des Ölziehens kann man vorbeugend und auch heilend eine Menge erreichen. Für viele Anwender, die das Ölziehen konsequent in ihren Tagesablauf integriert haben, ist dieses ausreichend Motivation.
Welche Öle eignen sich für das Ölziehen?
Recherchiert man dazu im Internet oder stöbert in Büchern zu diesem Thema, gibt es tatsächlich viele Informationen und nicht alle sind gleichlautend.
Neben unterschiedlichen Geschmäckern gibt es nämlich durchaus auch unterschiedliche Aussagen zu den Wirkweisen.
Liest man eine Abhandlung aus den östlichen Ländern, wird Sonnenblumenöl empfohlen. Kommt eine ayurvedische Ausrichtung ins Spiel, wird eher Sesamöl empfohlen.
Eines vorweg: So gut wie jedes gute Öl bietet sich zum Ölziehen an. Wichtig ist, dass Sie ein kaltgepresstes Öl verwenden, welches nicht chemisch behandelt wurde. Und dann gilt es auszuprobieren und zu schauen, welche Geschmacksrichtung Ihnen am meisten zusagt.
Viele Anwender bestätigen, dass sich spürbare gesundheitliche Verbesserungen zwar erst so nach und nach – dann aber nachhaltig – bemerkbar machen. Also muss man in Sachen Ölziehen einen Weg finden, der sichergestellt, dass man diese Anwendung auch eine zeitlang praktiziert. Dass dieses leichter fällt, je unbeschwerter man da ran geht, leuchtet ein. Auch wenn man das Öl am Ende ausspuckt, ist der Geschmack mit Sicherheit ein wichtiger Faktor. Gerade zum Einstieg eignet sich eine lieblichere Sorte, wie z.B. das Kokosöl, hervorragend.
Hier gilt es wirklich zu testen, vielleicht auch zu variieren und dann diese einfache und doch so effektive Anwendung in den Alltag einfließen zu lassen, Quasi als festen Bestandteil, wie auch das tägliche Waschen und Zähneputzen.
Ganz wichtig – wie oben erwähnt – ist vor allem die Qualität. Kaltgepresste Öle sind hier das Thema. Kaltpressung sagt aus, dass die Ölfrüchte oder -samen nur mechanisch zerquetscht werden, um das in ihnen enthaltene Öl zu gewinnen. Ist diese Kaltpressung abgeschlossen, gibt es andere Möglichkeiten, um noch mehr Öl auszupressen. Es kommen dann Wärme und chemische Substanzen zum Einsatz, die eindeutig zu Lasten der Qualität gehen. So gewonnenes Öl eignet sich nicht für das Ölziehen.
Achten Sie also auf den Zusatz „ kaltgepresst“ oder „erste Pressung“ oder auch „extra vergine“. Auch wenn manch ein Supermarkt sicherlich entsprechende Produkte im Regal hat, ist hier eher das Reformhaus oder ein guter Bioladen empfehlenswert. Und lassen Sie sich nicht von einem Preis um die 20 Euro pro Liter abschrecken.
Da Sie max. 1 EL voll täglich benötigen (rund 5 bis 6 ml), kommen Sie also mit einer 0,5 l oder 0,7 l Ölflasche mehrere Monate aus. Somit ist selbst das teuerste Öl eine preiswerte Sache, die Ihnen Ihre Gesundheit wert sein sollte. Kaufen Sie eher die kleineren Mengen bis max. 0,5 l, da Öl nach dem Öffnen schnell altert. Und schauen Sie schon beim Kauf darauf, dass es in einer dunklen Flasche abgefüllt ist. So hält sich die Qualität auch in der angebrochenen Flasche.
Diese Öle wären denkbar:
- Olivenöl: Dieses satte Öl schmeckt – je nach Herkunftsland – so intensiv, dass es nicht jedermanns Fall ist. Ihm werden aber in unterschiedlichen Studien dermaßen viele gesundheitsfördernde Eigenschaften bestätigt, dass manch einer darüber den Geschmack vergisst und es geradezu lieben lernt.
- Sonnenblumenöl: Sein Geschmack ist mild und ähnelt dem der Sonnenblumenkerne. Anwender, die dieses Öl bevorzugen, schwören auf die energetische Wirkung, die durch die intensive Lichtaufnahme der Sonnenblume – die ja die Fähigkeit hat, ihr Gesicht immer der Sonne entgegen zu strecken – in das Öl übergegangen ist.
- Sesamöl: Ist leicht nussig im Geschmack und hat ein sehr mildes Aroma. Nach der traditionell ayurvedischen Medizin sollte beim Ölziehen stets Sesamöl verwendet werden. Da das Ölziehen hier oft nur eine reinigende Wirkung hat, wird empfohlen, den Mund etwa zwei bis drei Minuten mit dem Öl zu spülen. Für längere Anwendungen raten ayurvedisch orientierte Heilbehandler, das Öl während der Anwendungszeit mehrmals auszuspucken und durch Frisches zu ersetzen. Dadurch soll eine Rückresorption von Krankheitserregern und Giften über die Mundschleimhaut vermieden werden.
- Kokosöl: Dieses Öl wird gerade von Anfängern häufig gewählt. Es hat mit Sicherheit den angenehmsten Geschmack, ist aber auch das Teuerste der hier genannten Öle. Es hat aber nichts mit dem Block Palmin, den man früher zum Backen und Braten nahm, gemeinsam. Das Kokosöl, welches Sie zum Ölziehen einsetzen, sollte ökologisch angebaut sein, ein anerkanntes Bio-Siegel und darüber hinaus die geschützte Bezeichnung „Virgin Coconut Oil“ tragen. So ist garantiert, dass das Öl nur aus frischen, reifen Kokosnüssen stammt und dass es bei der Gewinnung nicht verändert wurde.
Zu den letzten drei Ölen (Sonnenblumen-, Sesam- und Kokosöl) wurden bislang auch die meisten Studien durchgeführt. Allen drei Ölen wurden antibakterielle Fähigkeiten bescheinigt. Sesam- und Kokosöl haben zudem auch entzündungshemmende Eigenschaften. Und in einer Studie aus dem Jahre 2012 wurde festgestellt, dass das Kokosöl darüber hinaus die guten Bakterien im Mund- und Rachenraum überleben lässt, so dass diese für eine gesunde und ausgeglichene Mundflora sorgen können. Alle anderen untersuchten Öle konnten hier nicht annähernd mithalten (Quelle u.a.).
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Ausbildung Schüßler Salze
Michaela Hinkel meint
Ölziehen ist ein wirklich sehr wichtiges Thema, vor allem vor den Hintergründen, die zu Beginn des Artikels angesprochen werden.
Ich bin mit dem Thema erst mit dem aktuellen Trend um das Kokosöl vertraut geworden. Die zunehmende Beliebtheit, des Ölziehens ist wahrscheinlich auch auf die Verbreitung und Verfügbarkeit von Kokosöl, als das (m.M.n.) am besten schmeckende Öl zurück zu führen.
Weitere Informationen zu den gesundheitlichen Anwendungen von Kokosöl beschreibe ich in meinem kürzlich erschienenem Artikel: https://deine-gesundheit.net/kokosoel/
Bärbel Puls meint
Hallo Michaela,
danke für Ihren Kommentar und die zusätzlichen Informationen in Ihrem Beitrag. Vor allem weil Sie dort sehr ausführlich auf die Hintergründe zum Thema Kokosöl eingegangen sind und außerdem viele der gesundheitlichen Vorteile und auch kosmetischen Anwendungsmöglichkeiten von Kokosnussöl aufgezeigt haben.
Herzlichst Bärbel Puls