Auf der persönlichen Wunschliste steht bei den meisten Menschen sicher „Gesundheit für sich und seine Liebsten“ an oberster Stelle. Aber haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob dieser Wunsch wirklich für alle Menschen gleich gut umsetzbar ist? Und welche Rolle dabei eventuell auch der Bildungsstand oder das Einkommen spielen?
In den vielen Jahren, in denen ich mich schon mit dem Thema Gesundheit auseinandersetze, habe ich natürlich unterschiedliche Herangehensweisen von Ratsuchenden erlebt und nicht selten habe ich mich gefragt, warum jemand sich nicht einfach so verhält, wie es gesünder wäre. Es hat eine Zeit gedauert, bis mit klar wurde, dass nicht jeder meine Antworten und Empfehlungen gleich gut verarbeiten konnte. Nicht weil der- oder diejenige es nicht gewollt hätte, sondern weil das Wissen um bestimmte Zusammenhänge und Möglichkeiten einfach nicht vorhanden war. In solchen Fällen war es immer sehr mühselig und auch zeitaufwendig, bestimmte Dinge klarzumachen. Nicht immer – aber in all den Jahren sehr oft, passierte es dann, dass ich durch den intensiveren Austausch mitbekam, dass gerade Hintergründe wie Bildungsstand und Einkommen eine sehr große Rolle spielten, wenn es um die Umsetzung bestimmter Dinge ging.
Eine Diskussion hier im Freundeskreis und eben meine Erfahrungen der vielen Jahre, möchte ich als Grundlage für diesen Beitrag nehmen und Sie ein wenig für dieses Thema sensibilisieren. Denn ich werde von Freunden auch sehr oft gefragt, warum ich mir solche zeitintensiven Aufklärungsaktionen überhaupt antue, weil man vermutete, dass die oder der Ratsuchende es doch scheinbar eh nicht kapiert. Ich denke, dass ich mittlerweile ein sehr gutes Gespür dafür entwickelt habe und sehr genau merke, wann ein Ratsuchender da mehr Hilfe braucht. Recherchiert man im Internet zu diesem Thema, wird man tatsächlich fündig und findet sogar Studienergebnisse, deren Tenor ganz eindeutig immer in die gleiche Richtung geht.
Die Diskussion im Freundeskreis wurde bei einer Strandwanderung ausgelöst, auf der eine der Anwesenden einen Satz von Dr. David Frawley – einem Yoga und Ayurveda Experten – zitierte, von dessen Bücher sie schon mehrmals ganz begeistert berichtet hatte. In einem seiner Bücher soll der Autor sinngemäß gesagt haben:
Was immer wir selbst tun können, um unsere eigene Gesundheit zu stärken, wirkt besser als das, was andere für uns tun.
Nun wollte die Gute diesen Satz von mir nicht nur bestätigt bekommen, sondern gerne im großen Kreis darüber sprechen, was es überhaupt für Möglichkeiten gibt. Nicht nur für sich und nicht nur zur Vorsorge, sondern so ganz grundsätzlich und auch im Falle von Krankheiten und einer Selbstbehandlung.
Natürlich traf sie da ganz meinen Nerv aber auch den der Anwesenden und so kam eine sehr interessante Diskussion zustande.
Ich erwähnte dazu einen Artikel, den ich in Bezug auf einen Zugang zu den alternativen Behandlungsmöglichkeiten gelesen hatte. Darin klärte der Autor seine Leser dahingehend auf, dass, je schlechter der Bildungsstand und der soziale Status sind, umso größer der Mangel an Wissen über alternative Behandlungsansätze sei.
Gerd, einer der Strandläufer, berichtete von einem Arbeitskollegen, der einfach mit bestimmten Begriffen gar nichts anfangen konnte. Als es diesen Kollegen einmal nicht so gut ging, wollte Gerd ihm helfen und empfahl ihm zwei, drei Dinge, die er selber schon erfolgreich angewandt hatte. Er erzählte dem Kollegen auch, dass er anfangs gar nicht glauben wollte, wie wichtig diese Dinge für das Wohlbefinden sind und dass er glücklich ist, dank dieser einfachen Maßnahmen, wieder mehr an Lebensqualität gewonnen zuhaben. Es ging unter anderem um „basische Ernährung“ und „Entsäuerung“ und am Gesicht des Kollegen konnte er klar ablesen, dass dieser überhaupt nicht wusste, um was es dabei geht. Er verwies auf die Pillen, die ihm sein Arzt verschrieben hatte und mit einem Achselzucken und dem Satz „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er eben nicht“ war für ihn das Gespräch beendet. Bei der anschließenden Mittagspause standen dann aber bei genau diesem Kollegen – trotz der vorher tagelang beklagten Beschwerden, wie Magendrücken, Übelkeit und Sodbrennen, ein halber Liter Cola und 3 dick belegte Brötchen mit Leberkäse und Schmalz auf dem Tisch.
Die ganze Diskussion über bestätigten sich die Aussagen, die ich vorher und auch im Nachhinein zu diesem Thema las und die ich immer wieder durch Ratsuchende erfahre.
Anders als z.B. in diesem Beitrag von mir, geht es gar nicht primär darum, wofür jemand sein Geld ausgibt – aber letztendlich spielt es dann doch eine wichtige Rolle.
Wenn hier ein reicher Schnösel für unsinnige Dinge zig hundert Euro verpulvert und dann jammert, weil seine Krankenkasse eine Kostenübernahme oder Zuschüsse für alternative Heilweisen ablehnt, ist das eine Sache. Wenn ich aber mitbekomme, wie eine einkommensschwache Familie – vor allem aus Unwissenheit – falsche Prioritäten setzt, ist das etwas ganz anderes. Denn zwei Dinge kristallisieren sich heraus, wenn ich die vielen Kontakte analysiere, in denen Ratsuchende es schwer mit der Umsetzung hatten. Und ja, es sind genau die oben erwähnten Punkte, die eben auch durch Studien bestätigt werden. Vielleicht macht folgendes Beispiel – welches ich auch in der Diskussionsrunde erwähnte – es deutlicher:
Bei – gerade einkommensschwächeren Ratsuchenden, geht es verständlicherweise oft um das Thema Geld, welches nicht zur Verfügung steht, wenn ich bestimmte Dinge empfehle. Dieses gilt aber nicht selten auch dann, wenn ich Mittel oder Behandlungsansätze aufzeige, die kaum etwas kosten. Hinterfrage ich die genaueren Umstände, erfahre ich nicht selten, wofür das wenige Geld ausgegeben wird. Da ist in einem Fall z.B. ein knapp siebenjähriger Junge mit ADHS. Die Mutter hatte mich über das Schüßler Forum um Rat gefragt und wollte von mir „das“ passende Schüßlersalz genannt bekommen, mit dem alles wieder gut wird.
Neben den entsprechenden Salzen, die sich hier wirklich schon zigfach bewährt haben, empfahl ich auch eine Mineralstoffberatung und einen bestimmten Yogakurs. Ich erklärte der Mutter, dass Kinderyoga die Wahrnehmungs- und Lernfähigkeit erheblich verbessern kann und gab ihr Links in die entsprechenden Seiten, damit sie sich einlesen aber auch direkt mit einem Therapeuten und Mineralstoffberater in ihrer Nähe in Verbindung setzen konnte. Leider kam dann eine Woche später nur der Hinweis, dass sie versuchen wird, die vier Schüßlersalze, die ich ihr empfohlen hatte, in den nächsten Wochen zu kaufen. Sie war aber eher davon ausgegangen, dass doch ein Salz reichen müsste. Das Geld ist knapp und aus dem Grund kann sie sich auch die von mir erwähnte Mineralstoffberatung, zwecks besserer Beurteilung der benötigten Salze und der Dosierung, nicht leisten.
Auch aus dem Grund, weil der Sohn sich zum Geburtstag eine ziemlich teure Spielekonsole gewünscht hat und sie da schon kaum weiß, wie sie die bezahlen soll. Mit „alles geht eben nicht“ und dem Hinweis, dass weder sie noch ihr Mann irgendetwas mit Yoga anfangen können, war für sie der Fall scheinbar erledigt, denn auf eine weitere Mail von mir hat sie nicht mehr reagiert.
Mir liegt es nun fern, da jeden Ratsuchenden bekehren zu wollen. Aber wenn ich spüre, dass kein böser Wille dahinter steckt, wenn jemand so offensichtlich falsch handelt, dann macht es mich schon traurig. Für den Jungen tut es mir natürlich leid und ich finde es immer schade, wenn so ein Kontakt dann abbricht, ohne dass ich da etwas ausrichten konnte. Zum Glück erlebe ich aber auch sehr häufig, dass meine Einwände und die aufklärenden Worte auf offene Ohren stoßen und ich bin dann immer sehr froh, dass ich mir etwas mehr Mühe gemacht habe.
Wenn Sie sich nun näher mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, finden Sie z.B. auf dieser Seite den Beitrag
Mangelnde Bildung verhindert Zugang zu alternativen Heilmethoden –
in welchem unter anderem auch auf eine sehr aussagekräftige Studie eingegangen wird.
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
Kontaktdaten:
BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
kontakt@wirksam-heilen.de
https://wirksam-heilen.de
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Weiterführende Links:
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Ausbildung Schüßler Salze