Viele Menschen versorgen sich in puncto Ballaststoffe nicht optimal und das wirkt sich im Körper nicht nur negativ auf die Verdauung aus. So beeinflussen Ballaststoffe zum Beispiel auch unsere Darmflora. Sie dienen dieser nämlich als Nahrungsgrundlage für die dort angesiedelten „guten‘“ Darmbakterien, aber es müssen dafür auch wirklich ausreichend Ballaststoffe vorhanden sein.
Mit einer optimalen Versorgung an Ballaststoffen können wir zudem bestimmten Erkrankungen vorbeugen bzw. das Risiko, daran zu erkranken, minimieren. Hier sind vor allem – neben bestimmten Darmbeschwerden – Arteriosklerose, Diabetes (Typ 2), Hämorrhoiden und auch diverse Herzkrankheiten zu benennen.
So wirken sich Ballaststoffe positiv auf den Insulinwert aus und sie sorgen unter anderem dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nur langsam ansteigt. Dadurch kann Diabetes nicht nur vorgebeugt werden, sondern für Diabetiker selber spielen Ballaststoffe dann in der täglichen Ernährung und der benötigten Insulinration eine wichtige Rolle.
Ballaststoffreiche Lebensmittel sind laut Studien außerdem auch gut für den Blutdruck und den Cholesterinspiegel.
Und für Menschen, die öfter mit ein paar Pfunden zu viel auf der Waage zu kämpfen haben, noch ein wichtiger Aspekt: Ballaststoffe machen lange satt und sind somit im Rahmen einer Gewichtsreduzierung wertvolle Helfer.
Die positiven Effekte starten quasi schon im Mund, denn Ballaststoffreiche Nahrung muss gut gekaut werden. Dieses erhöht die Speichelproduktion, was nicht nur vor Karies und Parodontose schützt, sondern auch die Verdauung ankurbelt. Der Stuhlgang wird weicher und entlastet so den Darm und dieses wiederum beugt einer Verstopfung vor. Studien zeigen auf, dass Ballaststoffe das Risiko für Dickdarmkrebs und einige andere Krebsarten deutlich reduzieren.
Aber Ballaststoffe brauchen Flüssigkeit
Um die positiven Effekte der Ballaststoffe optimal zu nutzen, ist eine ausreichende Trinkmenge nötig. Durchschnittlich 30 ml pro Kilo Körpergewicht sollten das Minimum sein. Eine 60 Kilogramm schwere Person ist also mit rund 2 Liter gut dabei. Wer krankheitsbedingt nur eine bestimmte Menge Flüssigkeit zu sich nehmen darf, sollte sich nach der ärztlichen Verordnung richten bzw. sich mit seinem Heilbehandler absprechen. Ungesüßter Tee, dünne Saftschorlen und ausreichend stilles Wasser sind ideale Getränke. Wer es herzhafter mag, kann auch mit salzloser bzw. salzarmer oder reiner Gemüsebrühe ergänzen.
In Sachen Ballaststoffe empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Erwachsenen rund 30 Gramm täglich, die am besten über den Tag verteilt – durch mehrere Mahlzeiten aufgenommen werden sollten. Nur kommen Ballaststoffe fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln, also in Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen vor und hier liegt mit Sicherheit einer der Hauptgründe für die Unterversorgung.
Ich schaue eigentlich immer schon – wenn ich an der Kasse des Supermarktes stehe – gerne in den Einkaufswagen der vor oder neben mir stehenden Menschen und mache mir Gedanken über deren Gesundheit. Was dort oftmals auf das Laufband gelegt wird, passt dann nicht selten mit dem Erscheinungsbild des Käufers zusammen. Ganz spannend finde ich es, wenn kleine Familien zusammen einkaufen sind. Nicht selten sehe ich dann, dass Vater und Mutter schon sichtbar an Übergewicht leiden oder insgesamt nicht gesund aussehen und dem Kleinkind scheinbar auch schon ein ähnliches Schicksal droht. Softdrinks in 2 Liter Gebinden, Toastbrot, Chipstüten, Tiefkühlpommes und Wurstpakete im XL-Format aber weit und breit nicht die Spur von Obst, Gemüse oder irgendwie erkennbaren Vollkornprodukten. Die Weichen werden in der Kindheit gestellt und da frage ich mich oft, welche Chancen dieses kleine Menschenkind in Sachen „Gesundheit und Wohlbefinden“ wohl hat. Oder anders herum, wie viel schwerer es dann Jahre später sein muss, da ein gesundes Leben zu führen.
Dabei lässt sich die Zufuhr an Ballaststoffen ganz leicht steigern
Viele Menschen tun sich schwer, den Richtwert auch nur annähernd zu erreichen. Aber alleine mit der Wahl der Vollkornvariante bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln oder Reis, können wir schon eine Menge Pluspunkte in die Waagschale werfen. Kommen dann noch täglich drei bis fünf Portionen ballaststoffreiches Obst und Gemüse dazu, geht die Versorgung in die richtige Richtung. Und da ich immer wieder nach der Größe gefragt werde, wenn es um „Portionen“ bei Obst und Gemüse geht, so kann man diese ganz einfach mit der jeweiligen Hand bemessen. Eine Portion entspricht immer ungefähr eine Handvoll, dieses gilt sowohl für die Versorgung Erwachsener als auch Kinder. Und hier ist ausnahmsweise auch einmal ein „etwas mehr“ erlaubt.
Wer sich in Zukunft ballaststoffreicher ernähren möchte, sollte seinen jetzigen Speiseplan aber nicht von heute auf morgen über den Haufen werfen. Von einer drastischen Ernährungsumstellung raten auch Ernährungsexperten ab. Die Darmflora ist sehr empfindlich und muss Schritt für Schritt an eine neue Ernährung gewöhnt werden. Wenn Sie noch nicht an ballaststoffreiche Lebensmittel gewöhnt sind und Sie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Salat bislang eher selten auf dem Speiseplan stehen hatten, gilt also folgendes: Gewöhnen Sie sich und die Familienmitglieder langsam daran, weil viele der unverdaulichen Bestandteile im Dickdarm durch Bakterien zersetzt werden und dadurch Gase entstehen, die zu unangenehmen Blähungen und Völlegefühl führen können. Steigern Sie die Ballaststoffmenge also nicht zu schnell, kauen Sie gründlich und achten Sie auf die Trinkmenge, so beugen Sie eventuellen Verdauungsproblemen vor und die Arbeit der Darmflora wird nicht überlastet.
Im Detail ist es dann ganz individuell, wer von welcher Art Ballaststoffen wie viel braucht und vor allem auch verträgt. Es gibt Menschen, die mit vielen Vollkornprodukten gut zurechtkommen, andere wiederum nicht. Auch im Laufe des Lebens verändern sich diese Werte. Da uns aber eine schier unerschöpfliche Auswahl zur Verfügung steht, gilt es einfach auszuprobieren und zu variieren. Dieses gilt umso mehr, wenn Kinder im Spiel sind. Wird etwas nicht gemocht, muss nicht gleich das ganze Konzept über den Haufen geworfen werden. Manchmal reicht es schon, die Zubereitungsart oder die Kombination zu ändern und schon wird es eine Lieblingsmahlzeit. Denn es geht hier nicht um „auf alles verzichten zu müssen“ – ganz im Gegenteil.
In dem Ratgeber „Vielkönner Ballaststoffe“ finden Interessierte einen Test, welcher hilft zu erkennen, wie ballaststoffreich die momentane Ernährung ist und der umfangreiche Praxisteil zeigt auf, wie es in drei Phasen gelingt, den Anteil zu erhöhen. Ausführliche Tabellen bieten einen optimalen Überblick zum Ballaststoffgehalt von unverarbeiteten Lebensmitteln, beliebten Fertigprodukten und zubereiteten Speisen.
Veröffentlicht von
Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
Kontaktdaten:
BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
kontakt@wirksam-heilen.de
https://wirksam-heilen.de
http://www.schuessler-info.de/
Weiterführende Links:
https://konzepte-und-heilkunst.de
Ausbildung Schüßler Salze
Clara meint
Sehr interessanter Beitrag! Vielen Dank dafür 🙂