Im letzten Beitrag hatte ich aufgezeigt, dass Arthrose nichts mit „Abnutzung“ zu tun hat und dass es für Betroffene – neben den allopathischen Mitteln mit all ihren Neben- und Wechselwirkungen – auch Alternativen gibt. Welche Wege Heilbehandler bei der Arthrosebehandlung gehen und wie ihre Sicht der Dinge ist, darüber schreibt der Heilpraktiker Rudolf Hege in seinem heutigen Beitrag. Ich finde es gut, dass sich unsere Kernaussagen ähneln und Betroffene – gerade in Bezug auf „Abnutzung“ und die damit verbundene Hilflosigkeit – aufgezeigt bekommen, dass es auch anders geht. Herr Hege bietet z.B. in seiner Praxis für natürliche Heilweisen eine Spezialbehandlung zur Regeneration des Gelenkknorpels, sowie zur Schmerzbehandlung und Steigerung der Beweglichkeit an und ich bin sicher, seine Hinweise werden eine wertvolle Hilfe für alle Arthrosepatienten sein.
Zitat:
Alles „Abnutzung“?
Viele Menschen – und mit zunehmendem Alter immer mehr – leiden unter Gelenkbeschwerden. Gerade bei älteren Menschen nimmt man (auch viele Ärzte) dann gerne Zuflucht zum „Abnutzungs-Modell“. Diese – falsche – Vorstellung hat man aus der Technik übernommen. Eine Maschine, beispielsweise ein Auto, nutzt sich im Laufe der Zeit ab. Dann gehen Teile kaputt – und man muss sie austauschen oder das Auto verschrotten.
Und so stellen sich viele das auch bei ihren Gelenken vor: Die „nutzen“ sich eben ab und dann sind sie kaputt und müssen ausgetauscht werden. Und die „Gelenke-Austausch-Industrie“ (Kliniken und Hersteller von Gelenkersatz) pflegen diesen umsatzfördernden Irrtum natürlich gerne. In Deutschland geben wir jedes Jahr rund 6 Milliarden € nur für künstliche Knie- und Hüftgelenke aus! Das ist ein „großes“ Geschäft.
Abnutzung – ein Irrtum?
Ja, es ist ein Irrtum – zumindest teilweise. Gelenke (und Knochen) werden ein Leben lang vom Organismus regeneriert. Ständig werden Knorpelzellen durch Belastungen „verbraucht“ – und durch neue ersetzt (ein Auto kann das nicht). Aus dem Knochen holt sich der Organismus Mineralien, wenn er welche braucht und aus der Nahrung gerade nicht genug bekommt. Ist das Nahrungsangebot dann wieder besser (und Vitamin D und K2 vorhanden), dann baut er die Mineralien wieder in den Knochen ein.
Früher hat man geglaubt, dass ein geschädigter Gelenkknorpel oder ein Knorpelschaden sich nicht regenerieren kann.
Aus biologischer Betrachtung wurde diese Behauptung jedoch schon seit Jahren angezweifelt, da der Knorpel ein lebendes System ist und biologische Systeme nach Erneuerung streben. Neue Studien aus 2008 und 2009 legen zumindest nahe, dass sich der Knorpel an der Stelle des Schadens tatsächlich wieder regenerieren kann.
Je größer der Knorpelschaden ist, desto mehr Knorpelvorläuferzellen (sogenannte chondrogene Progenitorzellen) wandern in die beschädigte Knorpelstelle ein. Diese Knorpelvorläuferzellen wandeln sich anschließend in Knorpelzellen um. Ziel der Vorläuferzellen ist es, den Knorpelschaden zu reparieren. Dieser Regenerationsweg bedarf jedoch der richtigen Nährstoffversorgung, z.B. gut verwertbare Kieselsäure, Glucosamin, Chondroitin und Kollagenhydrolysat. Erst wenn kein Knorpel mehr vorhanden ist, also Knochen auf Knochen reibt, ist eine Regeneration nicht mehr möglich. Da aber nicht der Knorpel oder der Knochen schmerzt, sondern die Gelenkkapsel, kann man trotzdem noch eine Verbesserung erreichen – auch ohne Operation.
Warum dann Arthrose (oder Osteoporose)?
Knorpel (und Knochen) regenerieren sich, WENN folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Nur Dinge, die benutzt werden, werden vom Organismus erhalten. Der menschliche Organismus arbeitet sehr „wirtschaftlich“. Er gibt nichts aus für Dinge, die man nicht benutzt. D.h. Gelenke oder Muskeln müssen benutzt – bewegt – werden, damit sie sich regenerieren. Ohne angemessene Bewegung können Aufbaustoffe nicht in den Knorpel eingebaut werden. Der Knorpel hat keine direkte Blutzufuhr, er muss sich aus der Gelenkflüssigkeit ernähren – und zwar am besten dann, wenn er wie ein Schwamm zusammengedrückt wird und sich dann wieder mit neuer Nährflüssigkeit füllen kann (sehr vereinfacht dargestellt!). Lange Rede, kurzer Sinn: Bewegen Sie sich möglichst viel – so, wie es Ihre Beweglichkeit und ggf. auch die Schmerzen zu lassen – auch wenn es weh tut (Ausnahme sind akute Gelenkentzündungen mit Rötung, Schwellung und / oder Hitze. Hier sollten Sie vorher therapeutischen Rat einholen!). Wenn langes Gehen noch nicht möglich ist, dann versuchen Sie doch einmal „Aqua Jogging“, welches in vielen Bädern angeboten wird.
- Gelenke (aber auch Knochen und Organe…) benötigen Vitalstoffe (Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren usw.), um sich regenerieren zu können – und zwar am besten aus der täglichen Nahrung. Nahrungsergänzungen können hilfreich sein, ersetzen aber NIE die tägliche Ernährung.
- Ernähren Sie sich vorwiegend aus Gemüse (und etwas Obst), möglichst frisch (oder gedünstet bzw. kurzgebraten) und idealerweise aus Bio-Anbau (da weniger Rückstände, langsameres Wachstum = höherer Vitalstoffgehalt), gute Öle (Leinöl, Olivenöl, natives Kokosöl – also mittelkettige Fettsäuren) und Omega 3-Fettsäuren („Fischöl“ ca. 2g täglich). Diese wirken entzündungshemmend und helfen beim Zellaufbau.
- Reduzieren Sie Nahrungsmittel, deren Abbau im Körper mit erhöhten Säuren (z.B. Harn- oder Phosphorsäure) oder entzündungsfördernden Fetten (Arachidonsäure) einhergeht. Das ist in erster Linie (viel) rotes Fleisch, Wurst, Käse (auch Milch in Mengen), aber auch zu viel Omega 6-Fettsäuren (Sonnenblumen- oder Distelöl). Aktuelle Studien zeigen, dass der Genuss von viel Fleisch und Wurst, sowie von viel Zucker, Brot, Nudeln usw. so ziemlich alle „Alterskrankheiten“ fördert. Wir sollten Fleisch wieder so verwenden wie unsere Vorfahren – als „Sonntagsbraten“. Fleisch aus Weidehaltung oder von Wildtieren hat eine bessere Fettsäurezusammensetzung als das Fleisch aus Mastbetrieben!
- Trinken Sie mind. 2 Liter Wasser oder Kräutertee täglich.
Damit wird auch klar, warum „Arthrosen“ (und Osteoporose) mit zunehmendem Alter häufiger auftreten: Zum einen werden wir „bequemer“ und statt in den Sportverein gehen wir lieber „gut essen“ oder zum Kaffeekränzchen mit Kuchen. Und zum anderen fällt es unserem Darm und unserem Stoffwechsel schwerer, die nötigen Vitalstoffe aus der Nahrung zu holen. Daher ist gesunde Ernährung gerade für nicht mehr Junge besonders wichtig. Fehlt Bewegung und fehlen Vitalstoffe, dann kann der Organismus die verbrauchten Zellen nicht mehr vollständig aufbauen. Es kommt zu einem Defizit – und die Folge ist dann das, was wir Arthrose nennen. Alles andere, die Schmerzen und ggf. Entzündungen, sind dann eine logische Folge. Übrigens tut nicht die Arthrose weh, sondern die belasteten und gereizten Sehnen, Bänder und Muskeln.
Solange aber noch Knorpel da ist bestehen gute Chancen, diesen zu erhalten und teilweise auch wieder zu regenerieren, WENN man sich an die oben genannten Grundsätze hält.
Hier einige bewährte Tipps aus der Praxis:
- Es gibt eine entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Gewürzmischung, die bei täglicher Einnahme nach 6 Wochen in rund 80% der Fälle eine Schmerzlinderung erzielt – ohne Nebenwirkungen auch beim Dauergebrauch. Mischen Sie zu gleichen Teilen gemahlenen Kreuzkümmel, gemahlenen Koriander und gemahlene Muskatnuss, am besten aus Bio-Anbau. Von dieser Mischung nehmen Sie zweimal täglich 3 kleine Messerspitzen voll aufs Butterbrot, in Yoghurt, Quark über Salat oder einfach in jede beliebige Mahlzeit.
- Verwenden Sie viel Curcuma. Der gelbe Farbstoff der Gelbwurz hemmt Entzündungen. In der Therapie setzen wir diesen natürlichen Farbstoff auch als Konzentrat ein, oft zusammen mit Weihrauch (in Kapseln).
- Verwenden Sie ein gutes Aufbaumittel wie beispielsweise ArthroPro. Es versorgt die Gelenke mit den notwendigen Nährstoffen, damit eine Regeneration stattfinden kann.
- Nehmen Sie reichlich Omega-3-Fettsäuren zu sich (aus fettem Seefisch wie Hering, Makrele oder Lachs aus Wildfang!) oder als Konzentrat aus Wildfang (z.B. SanOmega Total, 1 Esslöffel pro Tag).
- Achten Sie auf ihren Vitamin D3 und K2-Spiegel. Beide Vitamine sind für Gelenke und Knochen wichtig – und bei sehr vielen Deutschen besteht hier ein Mangel. Eine Laboruntersuchung schafft Gewissheit, ob alles OK ist – oder Sie etwas tun müssen.
- Vermeiden Sie sinnlose Eingriffe ins Gelenk. Beispielsweise hat die, von vielen Kliniken und Orthopäden gerne angebotene – weil gut bezahlte, arthroskopische Knorpelglättung nur einen Placebo-Effekt (Quelle).
- Auch wenn heute täglich hunderte künstliche Gelenke eingesetzt werden, muss man sich darüber im Klaren sein, dass jede OP ein Risiko ist. Bei Kniegelenken beträgt die Rate an Komplikationen rund 30%. D.h. jeder dritte Patient hat danach Probleme. Oft mehr als vor der OP. Und es dauert rund ein Jahr, bis ein neues Kniegelenk halbwegs so funktioniert wie ein natürliches. Aber es wird nie so sein wie das eigene, denn auch die heutigen Kniegelenke können nicht alles, was ein natürliches Gelenk kann. Bei den Hüftgelenken sieht es etwas besser aus, da das Hüftgelenk einfacher aufgebaut ist. Trotzdem haben auch da viele Patienten anschließend Probleme. Eine OP sollte also wirklich das allerletzte Mittel sein, wenn sonst nichts mehr geht.
- Nutzen Sie konservative Behandlungsansätze wie Physiotherapie, Osteopathie, Akupunktur, Taping, Lasertherapie oder Injektionen mit Aufbaustoffen.
- Ganz wichtig: Gehen Sie möglichst viel barfuß, damit trainieren Sie den ganzen Muskel-Sehnen-Rezeptoren-Apparat, mit dem unser Körper seine Beweglichkeit steuert. Es gibt so genannte Barfußschuhe, mit denen man auch draußen „barfuß“ herumlaufen kann. Sie haben nur eine ganz dünne Sohle, schützen aber vor Schmutz oder spitzen Steinen.
- Haben Sie Geduld. Es dauert ca. 6 – 12 Monate, bis ein angeschlagenes Gelenk sich regeneriert.
Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass in vielen Fällen die Beweglichkeit deutlich verbessert werden kann und die Schmerzen nachlassen, wenn man konsequent vorgeht.
Keine Therapie – weder konventionell noch alternativ – kann aber das ersetzen, was im täglichen Leben falsch läuft. Und der Erfolg jeder Therapie (selbst einer Operation mit Gelenkersatz) steht und fällt mit einem guten – oder schlechten – Lebensstil.
Gesunde Ernährung und angemessene Bewegung (mit 80 muss man ja nicht unbedingt Marathon laufen…) sind daher Teil der Therapie. Ohne sie geht es auf Dauer nicht oder Sie werden zum „ewigen Patienten“ bis hin zum Rollstuhl. Zitat Ende
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Laura Urban meint
Vielen Dank für all diese Tipps, wie man Arthrosebeschwerden lindern kann. Meine Mutter leidet an Arthrose und freut sich immer über neue Tipps, gerade den Vorschlag mit Curcuma wird sie sicher ausprobieren. Sie hat sich für eine Behandlung ohne Operation entschieden, da sie nicht das Risiko eingehen wollte, dass es nach der OP schlechter ist als vorher. Dabei wusste sie nicht einmal, dass bei 30% aller Eingriffe danach Probleme auftreten.