Denn wer zu spät reagiert, wer erst bei den ersten Anzeichen meint noch etwas erreichen zu können, der irrt. Dann wird es wieder ein Jahr sein, indem man nur die Symptome bekämpft und verzweifelt bemüht ist, den Kontakt mit den Auslösern zu meiden.
Allergiepatienten, dass erlebe ich wirklich Jahr für Jahr, machen sich erst Gedanken über eine sinnvolle Behandlung, wenn das Kind sprichwörtlich in den Brunnen gefallen ist. Dann gibt es wieder nur die herkömmlichen Spritzen, Tropfen, Tabletten und Sprays, um das Leiden zu lindern. Heilung ist dann wieder zweitrangig und man nimmt Nebenwirkungen in Kauf, die eigentlich nicht sein müssen.
Ganzheitlich arbeitende Therapeuten beweisen schon seit vielen Jahren, dass Heilung möglich ist. Und Heilung bedeuten dann ganz klar, dass auf allergieauslösende Substanzen – also den Allergenen – nicht mehr allergisch reagiert wird, selbst dann nicht, wenn ein Kontakt damit mehrmals täglich stattfindet.
Steht vielleicht auch zu Beginn der naturheilkundlichen Therapie die „Vermeidung der Allergieauslöser“ mit an erster Stelle, einfach um die schlimmsten Symptome in den Griff zu bekommen, so werden als nächstes immer auch Schritte in Richtung gesunde Lebensweise und gesunde Ernährung angesprochen. Und hier sind wir wieder beim Thema „Darmgesundheit“, denn diese spielt gerade bei Allergien eine wichtige Rolle und hier muss einfach rechtzeitig mit der Arbeit begonnen werden.
Auch meine heutige Gastautorin, die Heilpraktikerin Frau Christel Nau, geht in ihrem Beitrag darauf ein. Sie zeigt aber auch Hintergründe auf und nennt Maßnahmen, die Betroffene beachten sollten.
Zitat: Allergien – eine Volkskrankheit!
Sind Sie auch geplagt von einer oder mehreren Allergien? Dann gehören Sie zu den Millionen Menschen in Deutschland, die an einer oder mehreren Allergien leiden. Dabei handelt es sich keineswegs nur um den bekannten Heuschnupfen.
Was ist eigentlich eine Allergie?
Allergie ist eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems auf nicht infektiöse Substanzen, die Allergene genannt werden. Der Körper fährt im Fall der Allergie ein großes „Waffenarsenal“ im Immunsystem auf, um harmlose Stoffe zu eliminieren.
Die Toleranz gegenüber Fremdstoffen, die normalerweise völlig unbedenklich sind, ist gestört, die Reaktion auf die „Fremdreize“ ist gesteigert. Es werden Abwehrstoffe gegen vermeintliche „Eindringlinge“ gebildet.
Man unterscheidet vier verschiedene Arten von Allergien. Ich gehe auf die am häufigsten vorkommende Allergie, auf den Typ 1 ein, auch „Allergie vom Sofort-Typ“ genannt.
Wie äußert sich eine Allergie? Welche Symptome können auftreten?
- rote juckende geschwollene Augen
- geschwollene Nasenschleimhäute
- Fließschnupfen, Niesen, Nasejucken
- Schwellung an Kehlkopf und Hals
- Atemnot
- Asthma
- Gelenkbeschwerden
- Übelkeit, Durchfall
- Hautausschläge, Schwellungen, Ekzeme, Quaddelbildung, Neurodermitis
Was passiert?
Schuld an den Schwellungen und Beschwerden ist das im Übermaß gebildete Gewebshormon Histamin, das durch die gebildeten Antikörper aktiviert wird. Es lässt das Gewebe anschwellen. Der Körper setzt damit eine Entzündungskaskade in Gang, um die falsch verstandenen Angreifer (Pollen etc.) zu besiegen.
Der schlimmste Fall ist der sogenannte allergische Schock. Siehe unter Punkt „Ist eine Allergie gefährlich?“
Auf welche Stoffe kann der Körper reagieren?
- Sämtliche Arten von Pollen: Birke, Hasel, Beifuß, Gräser, Getreide, Kräuter u.a.
- Viele Lebensmittel wie Hühnerei, Meeresfrüchte, Obst (v.a. Kern- und Steinobst), Gemüse (v.a. Sellerie, Karotten, Tomate, Paprika, Hülsenfrüchte u.v.a.), Nüsse (v.a. Haselnüsse, aber auch andere)
- Tierhaare
- Insektenstiche
- Nickel, Metalle, Kunststoffe
- Schimmelpilze
- Medikamente
- Blumen, Pflanzen
Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn eigentlich kann der Körper auf alles reagieren, wenn sein Immunsystem aus der Balance geraten ist.
Das Fatale ist, dass sogenannte Kreuzallergien auftreten können. Das heißt, einige Allergene sind sich in ihrer Struktur sehr ähnlich und wirken dann bei dem Betroffenen genauso wie das ursprünglich festgestellte Allergen.
Beispiel: Die meisten Menschen, die auf Birkenpollen allergisch sind, können auch auf Lebensmittel reagieren wie auf Äpfel, Birnen, Pflaumen, Banane, Aprikosen, Haselnüsse, Kiwi, Mandeln, Gewürze.
Meistens reagiert man auf die rohen Lebensmittel. Beim Kochen werden allergieauslösende Eiweiße zerstört. So sind gekochte Äpfel (oder Apfelmus) normalerweise verträglich.
Ist eine Allergie gefährlich?
Ja! Ich sage ganz klar: Eine Allergie ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Auch wenn ein großer Teil der Bevölkerung betroffen ist, sollte man es nicht mit dem Satz abtun (wie neulich gehört): „Ach, das haben doch viele Menschen.“
Mal abgesehen von den „nervenden“ Beschwerden, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen (wie oben aufgeführt), sollte man die Entgleisung des Immunsystems sehr ernst nehmen. Selbst ein Heuschnupfen oder die Reaktion auf Birkenpollen für etwa vier Wochen im Jahr ist meistens nur der Anfang. Denn aus einem (harmlosen?) Heuschnupfen kann durchaus Asthma entstehen.
Allergien haben die Tendenz, sowohl in die Breite als auch in die Tiefe zu gehen.
Das bedeutet: Heute hat man eine Reaktion auf beispielsweise Birkenpollen, morgen auf Hausstaub, dann auf Tierhaare etc. Oder / und es findet ein sogenannter Etagenwechsel statt: Nach dem Heuschnupfen oder der Tierhaarallergie folgen asthmatische Beschwerden.
(Diese von mir beschriebene Reihenfolge differiert bei Jedem, muss also nicht zwangsläufig so eintreten.)
Die stärkste allergische Reaktion und am meisten gefürchtet ist der allergische (anaphylaktische) Schock, der lebensbedrohend ist. Erste Anzeichen sind in der Regel brennen im Mund und Rachen, starkes Anschwellen der Schleimhäute, Hitzegefühl, schnelle Quaddelbildung, Atemnot, das Herz schlägt viel schneller, Übelkeit, Erbrechen, starke Angstgefühle. Hier muss schnellstens der Notarzt gerufen werden! Außerdem sollte ein Allergiker immer ein Notfallmedikament, welches der Arzt verordnet hat, bei sich tragen und im Notfall sofort, noch vor dem Eintreffen des Arztes anwenden.
Wie werden Allergien behandelt?
Klassische Medizin: Hier setzt man häufig die Desensibilisierung ein. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine Spritzenkur. Mit jeder Spritze soll der Körper an die auslösende Allergiesubstanz langsam gewöhnt werden. Selten setzt man diese Kur auch als Tropfenform ein.
Diese Methode der Desensibilisierung, oder auch Hyposensibilisierung genannt, ist vor allem bei Insekten- und Pollenallergien erfolgreich.
Leider hat man damit nur EIN Allergen bekämpft. Außerdem sind auch schon schwere Komplikationen bis hin zum allergischen Schock aufgetreten. Daher gehört diese Art von Therapie in die Hand erfahrener Allergologen!
Weitere Verordnungen sind Cortison-Präparate, die die Entzündung und das Immunsystem unterdrücken sollen. Das Leiden kann momentan die Situation erträglicher machen. Jedoch geraten Vitamin- und Mineralstoffhaushalt ins Ungleichgewicht und verursachen somit bei längerer Einnahme starke Nebenwirkungen.
Antihistaminika, die die Bildung von Histamin unterdrücken, können müde machen und zur Gewichtszunahme führen.
Naturheilkunde: Da jeder Allergie ein fehlgeleitetes Immunsystem zugrunde liegt und im Darm ein wesentlicher Anteil des Immunsystems sitzt, sollte auch hier angesetzt werden. In der Fachsprache spricht man von einem darmassoziierten Immunsystem.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich eine effektive Darmsanierung bei Allergikern sehr positiv auswirken kann.
Meine Empfehlung: Suchen Sie sich einen Therapeuten, der Erfahrung auf dem Gebiet der Darmsanierung hat!
Ernährungstherapie, Eigenblutbehandlung, Entsäuerung, Komplex-Homöopathie, hochdosierte Vitamin-C-Infusionen und das „Auffüllen“ von Vitamin D (die meisten Menschen sind unterversorgt) sind weitere Möglichkeiten, das Immunsystem in die Balance zu bringen.
Was kann man selbst tun?
Die beste Therapie ist die Allergenkarenz, die leider sehr selten realisierbar ist.
Hier ein paar praktische Tipps für die Pollenflug- und Allergiezeit:
- Waschen Sie ihre Haare vor dem Schlafengehen
- Hängen Sie Ihre Kleidung nicht im Schlafzimmer auf
- Schließen Sie die Fenster und Türen, besonders im Schlafzimmer
- Vermeiden Sie sportliche Aktivitäten im Freien während Ihrer Allergiephase (Pollenflug)
- Nutzen Sie die Zeit, ins Freie zu gehen, nach einem Regenschauer (da ist die Belastung gering)
- machen Sie Urlaub an der See oder im Hochgebirge
- Halten Sie die Fenster im Auto geschlossen
Wichtiger Tipp:
Begegnen Sie Ihrer Allergie so früh wie möglich, beginnen Sie mit der Therapie bereits vor dem zu erwartenden Ausbruch. Dann haben Sie die besten Chancen, gut über die Allergiezeit zu kommen.
Bei Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung: info@heilpraxis-nau.de
Werden und bleiben Sie gesund!
Ihre Christel Nau
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