Dass ein zuviel an Zucker schwere Krankheiten verursachen kann – selbst bei Menschen, die nicht übergewichtig sind – ist hinlänglich bekannt. Sowohl Bluthochdruck, Diabetes Typ-2, Herzinfarkt, Schlaganfall und auch Karies werden eindeutig mit einem hohen Zuckerkonsum in Verbindung gebracht.
Nur scheint es geradezu unmöglich, völlig zuckerfrei zu leben, denn die Lebensmittelindustrie reichert so gut wie jedes Nahrungsmittel mit verstecktem Zucker an. Darunter fallen auch sehr viele z.B. herzhafte und auch saure Nahrungsmittel, bei denen man gar nicht darauf kommt, dass jede Menge Zucker enthalten sein könnte. Auf den entsprechenden Zutatenlisten nun einfach nach dem Stellenwert von Zucker zu schauen, bringt nicht viel, denn es gibt viele Arten von „Süße“ und diese wird ganz bewusst in viele kleine Untergruppen, an ganz unterschiedlichen Positionen aufgeführt. So tauchen Begriffe wie Fruktose, Glukose, Glukosesirup, Glukose-Fruktosesirup, Honig, Invertzuckersirup, Laktose, Maltodextrin oder Saccharose auf und es ist schwer, auf dem 1. Blick daraus einen Gesamtzuckergehalt zu erstellen.
Zudem machen völlig unsinnige Aussagen den Verbraucher glauben, etwas Gesundes zu sich zu nehmen. Sätze wie „brauner Zucker enthält Mineralstoffe“, „Traubenzucker macht fit“, „Fruchtzucker schadet nicht“ oder „Honig ist gesünder als Zucker“, sollen den nachweislich viel zu hohen Verbrauch an Zucker verniedlichen. Und das gerade auch Produkte für Kleinstkinder und Säuglinge völlig übersüßt angeboten werden, wird schon lange angeprangert.
Die Körner, die einst als weißes Gold gehandelt wurden, betrachten viele ernährungsbewusste Menschen mittlerweile als eine Art Gift. Und gerade Eltern sind hier noch einmal mehr gefordert zu schauen, was dem Kind angeboten wird.
Wer abnehmen möchte oder viel Süßes zu sich nimmt, kommt früher oder später auf die künstlich hergestellten Süßstoffe. Seit 2014 werden insgesamt 19 Stoffe unter dem Namen „Süßungsmittel“ zusammengefasst, von denen derzeit neun in der EU zugelassen sind.
Ich will jetzt nicht den Süßstoffverzehr ankurbeln. Bevor von Zucker auf Zuckerersatzstoffe umgestellt wird, ist es sicher am sinnvollsten, sich grundsätzlich einmal Gedanken über den Zuckerkonsum zu machen. Bei mir war es jahrzehntelang einfach der automatische Griff zum Süßstoffspender. Ob Kaffee, Tee oder in meine geliebten Milch- und Quarkspeisen – überall klickerte ich ein paar der kleinen Tablettchen, einfach weil ich es süß liebe, Zucker selber aber nie ein Thema für mich war. Nun habe ich es mir seit einiger Zeit angewöhnt, erst einmal zu probieren, ob es wirklich immer „so süß“ sein muss oder ob es nicht auch ohne geht. Und siehe da: Ich habe meinen Süßstoffverbrauch auf knapp ein drittel der bisherigen Menge reduziert. Mir schmecken die zwei Becher Kaffee, die ich täglich genieße, auch ungesüßt und die meisten Teesorten trinke ich mittlerweile ebenfalls pur und nur bestimmte Sorten gelegentlich einmal mit etwas Honig gesüßt.
Letztendlich gilt beim Verzehr von Süßstoffen wohl das Gleiche wie auch beim Konsum anderer Genussmittel – es kommt auf die Menge an. Wer gerne Diätlimonade trinkt oder Milchprodukte zu sich nimmt, die einen der Süßstoffe enthalten, muss sich nicht um seine Gesundheit sorgen. Zur Orientierung gibt es Richtlinien für die tägliche Aufnahme der verschiedenen Süßstoffe. Die Gefahr, den jeweiligen Richtwert zu überschreiten oder auch nur annährend zu erreichen, ist jedoch sehr gering. Fakt ist aber auch, dass Zucker, wenn er in geringen Mengen genossen wird, ebenfalls gesundheitlich unbedenklich ist. Wer sich nur gelegentlich den Tee oder Kaffee versüßen möchte, dem wird ein Stück Würfelzucker ganz sicher nicht schaden.
Diejenigen, die sich – aus welchen Gründen auch immer – nach Zuckerersatzstoffen umschauen, werden aber allzu oft auch mit negativen Aussagen konfrontiert und es werden fragwürdige Studien zitiert, die die Gefährlichkeit dieser Stoffe bestätigen sollen.
So ranken sich seit Jahrzehnten viele Gerüchte und Halbwahrheiten um diese Stoffe und nicht nur ich bin der Meinung, dass viele Warnhinweise auch durch die Zuckerhersteller forciert werden. Das sich in dieser süßen Branche eine Menge mafiöse Strukturen verbergen, bekommt man sehr schnell mit, wenn man einfach einmal die Suchmaschinen mit Begriffen wie Zuckermafia oder Zuckerkartell füttert.
Saccharin und Cyclamat standen z.B. Ende der siebziger Jahre unter dem Verdacht krebserregend zu sein, was weitergehende Studien jedoch nicht bestätigen konnten. Weitere Informationen finden Sie auf dieser oder auch auf der Seite von „food-detektiv“.
Zudem sollte man sich bei all diesen Hinweisen, gerade auch in Bezug auf das angebliche Krebsrisiko, einmal die Mengen anschauen, die da aufgerufen werden. Diese Obergrenzen können durch einen normalen Verzehr überhaupt nicht erreicht werden und sind in meinen Augen einfach nur Panikmache. Da wird Mäusen ein Vielfaches ihres Gewichtes an Süßstoffen eingetrichtert, so ein Mengenverhältnis lässt sich in keiner Weise auf Menschen übertragen.
Aus der langen Liste der Süßstoffe sind die Mittel Aspartam, Sorbit oder auch Stevia sicher die bekanntesten bzw. die, die aktuell am häufigsten im Gebrauch sind. Hier einmal die wichtigsten Informationen dazu:
- Aspartam: Es ist ein künstlich hergestellter Süßstoff, der ungefähr die 200-fache Süßkraft im Vergleich zur Saccharose besitzt und in Lebensmitteln auch als Zusatz E 951 ausgewiesen wird. Im Gegensatz zu Sorbit ist Aspartam in keinem Lebensmittel natürlich vorhanden. Es ist ein künstlicher Süßstoff, der seit über 30 Jahren in vielen Lebensmitteln zur Süßung eingesetzt wird. Aspartam wird im Darm vollständig abgebaut zu Asparaginsäure, Phenylalanin und Methanol. Diese drei Abbauprodukte kommen auch in anderen Lebensmitteln natürlicherweise vor.
- Sorbit: Es ist auch unter E 420 als Lebensmittelzusatz bekannt. Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der in verschiedenen Lebensmitteln natürlicherweise vorkommt. Sorbit befindet sich in beinahe allen als zuckerfrei deklarierten Lebensmittelprodukten. Neben Müsli und Backwaren befindet es sich z.B. auch in zuckerfreien Kaugummis. Für die Verstoffwechslung von Sorbit benötigt unser Organismus kein Insulin. Wissen muss man, dass E 420 auch eingesetzt wird, um Wasser in Lebensmitteln zu binden. Bei größeren Verzehrmengen passiert dieses auch in unserem Darm, da Sorbit nicht vollständig vom Körper aufgenommen werden kann. Das bedeutet: Sorbit bleibt im Magen-Darm-Trakt und „zieht“ dort Wasser, was zu Blähungen und Durchfall führen kann. Das ist auch der Grund, warum Sorbit z.B. in Getränken EU-weit verboten ist – da über die Trinkmenge sehr schnell eine Größenordnung erreicht werden kann, die als bedenklich eingestuft werden könnte.
- Stevia: Grundlage dieses erst seit 2011 in Europa als Lebensmittelzusatz E 960 zugelassen Mittel, ist eine Pflanze aus Südamerika, die in vielen Ländern weltweit zu einem gesunden Süßungsmittel verarbeitet wird. Stevia enthält keine Kalorien, reguliert den Blutzuckerspiegel, schützt die Zähne vor Kariesbefall und ist im Gespräch, den Blutdruck zu senken. Das dieses Mittel nicht grundsätzlich und überall anstelle von Zucker eingesetzt wird, liegt vor allem am Geschmack. Stevia schmeckt an sich nicht nur süß, sondern auch bitter. Eine Eigenschaft, die in den wenigsten Lebensmitteln gewünscht ist und daher durch den Mix mit anderen Zuckern kaschiert werden muss. Als Anwender sollte man testen, ob und in welchen Mengen einem dieser Geschmack zusagt. Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Zuckerersatzstoff.
Fazit: Ein Risiko bei der Verwendung künstlicher Süßstoffe besteht – wie auch beim Zucker – einfach in der geschmacklichen Gewöhnung. Süßstoffe haben aber oft einen stärkeren süßen Geschmack als gewöhnlicher Zucker. Wer übermäßig häufig oder viel Süßstoff zu sich nimmt – und dies gilt insbesondere für Kinder, deren Geschmackssinn noch nicht vollständig entwickelt ist – gewöhnt sich so an die Süße. Diese Gewöhnung kann zur Folge haben, dass weniger süße sowie herbere und saure Lebensmittel gemieden werden, was eine ausgewogene und gesunde Ernährung erschwert.
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Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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