Schon bevor ich den letzten Beitrag über die Pflanzenheilkunde veröffentlicht hatte, musste ich eine Flut von Zuschriften und Anrufen bearbeiten. Viele Ratsuchende erkundigten sich nach Heilpflanzen und Kräuter speziell für die kältere Jahreszeit und insbesondere in Bezug auf „Alternativen zu Antibiotika“.
Die neuesten Schlagzeilen über antibiotikaresistente Keime und Berichte, wonach keine neuen Antibiotika mehr erforscht werden sollen, verunsichern gewaltig und sorgen wohl für ein Umdenken. Denn manch ein Ratsuchender gab unumwunden zu, dass er bisher nicht nur für sich, sondern auch für die ganze Familie einen eher sorglosen Umgang mit Antibiotika pflegte. Diese „Wunderwaffe der Schulmedizin“ gehörte zum Winter einfach dazu. Jedes Jahr und für so gut wie jedes Familienmitglied. Und ja, manch einer erwähnte auch, dass schon eher vorsorglich daran gedacht wurde bzw. man den Arzt um ein entsprechendes Rezept bat. Da stellt sich zwar die Frage, wie ein verantwortungsbewusster Arzt überhaupt auf solch einen Patientenwunsch eingehen kann – aber das soll hier nicht mein Thema sein.
Diese Verunsicherung – seitens der Verbraucher – bekam speziell auch durch die im September aufkommenden Berichte immer wieder neue Nahrung. In vielen Medien war tatsächlich zu lesen und zu hören, dass Pharmariesen keine neuen Antibiotika mehr entwickeln wollen.
So schrieb z.B. Online Focus Mitte September
Mehr Resistenzen, weniger Profit
NDR-Recherchen enthüllen: Pharmakonzerne steigen aus Antibiotika-Forschung aus
Nicht profitabel genug – so einfach lässt sich begründen, warum Pharmariesen keine Antibiotika mehr entwickeln wollen. Dabei wären neue Substanzen dringend nötig, denn die Zahl multiresistenter Keime steigt. Tausende Tote könnten die Folge sein.
Eigentlich müsste die Suche nach neuen Antibiotika auf Hochtouren laufen. Denn immer mehr Keime werden resistent gegen die bereits existierenden Bakterien-Killer. Doch die Forschung auf dem Gebiet eines der wichtigsten Arzneimittel der Gegenwart schläft gerade ein: Kleine Unternehmen können den hohen Aufwand nicht stemmen. Den großen Konzernen verspricht das Antibiotika-Geschäft zu wenig Profit. Zitat Ende
Wieso das so ist, und was das für Patienten bedeutet, haben auch Journalisten des NDR für die Sendung „Panorama“ recherchiert, die am 12. September in der ARD zu sehen war.
Um hier nicht in die Falle zu tappen, sollten wir uns tatsächlich umorientieren und wann immer möglich, auf pflanzliche Alternativen setzen. In vielen meiner Beiträge habe ich dieses schon thematisiert und auch Fachleute zu Wort kommen lassen. In diesem Beitrag z.B. zeigt der Heilpraktiker und Buchautor Sebastian Vigl auf, wie wir mit pflanzlichen Antibiotika Erkältungskrankheiten vorbeugen und auch behandeln können.
Tatsache ist, dass Heilpflanzen und Heilkräuter antibiotische – also keimabtötende Wirkungen besitzen. Dieses sind pharmakologisch hochwirksame Substanzen, wie zum Beispiel ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide oder Senföle, die die Vermehrung von Bakterien und Mikroorganismen hemmen oder sogar zerstören. Die Pflanzen brauchen diese Schutzstoffe vor allem, wenn Fressfeinde Wunden hinterlassen. Ohne Abwehrstoffe wären die Wunden offene Einfallstore für Mikroben. Aber auch gegen Pilze und Viren können sich die Pflanzen auf diese Weise wirkungsvoll schützen.
Und das Gute: Im Gegensatz zum klassischen Antibiotikum konnten bei den pflanzlichen Alternativen bisher keine Resistenzen nachgewiesen werden.
Neben allen bisher in meinen Beiträgen genannten Pflanzen, möchte ich Ihnen hier drei weitere Alternativen aufzeigen. Denn eine möglichst große Bandbreite an Behandlungsoptionen garantiert, dass jeder Betroffene auch seinen Weg findet.
- Isländisch Moos
Schon in der Antike setzten Mediziner es gegen Tuberkulose ein. Die in dieser Pflanze enthaltenen Flechtensäuren wirken antibiotisch und bakterienhemmend. Eine Einnahme sollte – wenn Schilddrüsenprobleme behandelt werden – wegen des hohen Jodgehaltes mit dem Arzt abgesprochen werden. - Thymian
Er wird auch „Antibiotikum der armen Leute“ genannt. Seine antibiotischen Wirkstoffe werden seit vielen Generationen verwendet, um Schädlinge zu vertreiben und Seuchen vorzubeugen. Thymian bekommt man als Tee, Tinktur, Flüssig- und Trockenextrakte. Für die äußerliche Anwendung werden im Handel Präparate in Form von Badezusätzen und Lösungen für Einreibungen angeboten. Beachten und mit dem Arzt oder Apotheker absprechen sollten Sie eine Langzeitanwendung, denn Thymian kann zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen. Dieses betrifft auch eine dauerhafte Anwendung des ätherischen Öles z.B. in Form von Bädern, denn bestimmte Wirkstoffe können die Hautbarriere passieren. Das ätherische Öl sollte zudem nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Säuglingen und Kleinkindern angewandt werden. - Olivenblattextrakte
Sie wirken gegen Bakterien, Pilze und auch Viren. Bei der Herstellung des Extraktes werden durch die Abspaltung von Wasser wichtige Substanzen frei. So unter anderem die Elenolsäure, der man diese guten Eigenschaften zu verdanken hat. Olivenblattextrakte bekämpfen auch Infektionen, wo sich Antibiotikaresistenzen gebildet haben. Sie bekommen Olivenblätterextrakt in Kapsel-, Tabletten- und Drageeform oder als Tinktur. In der alten Heilkunde wurde oft ein wirkungsvoller Absud aus den Blättern hergestellt.
Berücksichtigen sollten Sie bei einem Einsatz der Pflanzen immer, dass es Naturprodukte sind. Ihre Wirkstoffe können – je nach Standort und Klima – sehr unterschiedlich konzentriert sein. Zur Bekämpfung von Infektionen sollten Sie darum pflanzliche Präparate aus der Apotheke nutzen. Nur so ist sichergestellt, dass das Produkt die Wirkstoffe auch in der angemessenen Konzentration und Reinheit enthält. Unterstützend können dann selbstverständlich Tees und Absude aus eigener Herstellung eingesetzt oder auch vorbeugend genommen werden.
In allen Zweifelsfällen muss eine ärztliche Diagnose eingeholt werden. Grundsätzlich gilt der Hinweis: Sollte sich bei der Selbstbehandlung nicht innerhalb von zwei bis drei Tagen eine spürbare Besserung ergeben, schalten Sie einen Heilbehandler ein. Setzen Sie zudem keine verordneten Medikamente eigenmächtig ab oder reduzieren Sie diese zu Gunsten der pflanzlichen Alternativen.
Auch die folgenden Hinweise können helfen:
- Trinken Sie bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, wie Frösteln, Kratzen im Hals oder Niesen, abends vor dem Schlafengehen ein großes Glas kaltes Wasser. So wird durch den Kaltwasserreiz ein Nerv stimuliert, der den Magen umspannt und zum vegetativen Nervensystem gehört. Dies führt zu einer Gefäßerweiterung und erzeugt Wärme, die unserem Abwehrsystem zu Gute kommt.
- Wenn Sie sich ausreichend bewegen oder Sport treiben, kann dies nachweislich vor Erkältungskrankheiten schützen. Eine mittlere Ausdauerbelastung, wie zum Beispiel 30 Minuten Walken an fünf Tagen die Woche oder zweimal pro Woche eine halbe Stunde schwimmen, senken das Infektionsrisiko. Wer es langsamer angehen will, wählt stramme Spaziergänge an der frischen Luft. Allerdings muss die Bewegung über einen längeren Zeitraum erfolgen. Aber übertreiben Sie es auch nicht. Denn extreme körperliche Belastung kann die Abwehr unterdrücken. Ein schöner Nebeneffekt: Nach ausreichender Bewegung schläft man in der Regel gut und erholsamer Schlaf hilft dem Körper wiederum, sich zu stärken und zu regenerieren.
- Wir wissen mittlerweile zudem, dass auch die Psyche einen unmittelbaren Einfluss auf unser Immunsystem besitzt. Daher sollten Sie für ausreichende Entspannungs- und Ruhephasen im Alltag sorgen. Entspannungstechniken, wie z.B. Autogenes Training, Meditation, Progressive Muskelentspannung oder Yoga, sind gut geeignet und leicht erlernbar. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen eine ganz simple Möglichkeit auf. Sie ist weder zeitintensiv noch benötigt man irgendwelche Hilfsmittel oder besondere Räumlichkeiten.
Meine Buchempfehlung: Wer sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem sei das Buch des oben erwähnten Heilpraktikers empfohlen. Mit „Pflanzliche Antibiotika richtig anwenden“ lernen Sie die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der pflanzlichen Antibiotika kennen. Dieses Buch zeigt Ihnen auch auf, dass bzw. wie Sie nicht nur Erkältungen, sondern sogar Wundinfektionen mit multiresistenten Erregern mit Pflanzenkraft behandeln können. Es ist auch für Laien geeignet, die sich zum ersten Mal mit der Pflanzenheilkunde auseinandersetzen.
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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