Wer hat nicht schon einen der vielen Ratschläge in Sachen Gesundheit gehört, dem man alleine vom Bauchgefühl her nicht so recht trauen wollte. Wurde er von einem Fachmann oder im Beisein einer kompetenten Person ausgesprochen, wurde dieser Hinweis vielleicht nicht nur umgesetzt sondern auch weitergegeben.
Fakt ist: Rund um das Thema Gesundheit halten sich viele Irrtümer. Es werden Weisheiten über Jahrzehnte hinweg empfohlen, weil irgendein Gesundheitspapst es so einmal gesagt hat oder eine Studie falsch ausgewertet wurde. Und es gibt tatsächlich Aussagen, die selbst Mediziner glauben und an Patienten weitergeben. Bestes Beispiel ist der Spinat, dem ganze Generationen einen Eisengehalt zugesprochen haben, der sich – wie man heute weiß – aus einer falsch interpretierten Untersuchung ergab, die einfach nie korrigiert wurde.
Der Physiologe und Professor Gustav von Bunge (1844 – 1920) hatte Ende des 19. Jahrhunderts den Eisengehalt von 100 Gramm Spinat mit 35 Milligramm bestimmt. Allerdings hatte er getrockneten Spinat untersucht, der zehnmal so viel Eisen enthält wie die gleiche Menge an frischem Spinat. Dass hier aber Konzentrat mit Frischware verglichen wurde, geriet irgendwie in Vergessenheit. Kindern wurde über Jahrzehnte mit „Spinat ist gesund“ dieses oft ungeliebte Gemüse aufgezwungen.
Aber was gibt es noch für Kuriositäten?
Folgende Dinge können Sie getrost vergessen bzw. locker drüber hinweg sehen, weil die Aussagen dazu einfach durch nichts begründet sind.
- Weiße Flecken auf den Fingernägeln: Eiweißmangelerscheinung und ein Calcium- oder Magnesiummangel sind daran nicht schuld. Hauptgrund sind leichte Verletzungen bei der Nagelpflege oder auch leichte Stoßverletzungen, die gar nicht wirklich wahrgenommen wurden. Hier wachsen diese weißen Flecken ganz natürlich wieder raus und sind kein regelmäßiges bzw. dauerhaftes Erscheinungsbild. Da man aber auch Leber- oder Nierenveränderungen für diese weißlichen Verfärbungen verantwortlich macht, sollte immer dann ein Heilbehandler hinzugezogen werden, wenn sich an diesen Auffälligkeiten – auch nach mehreren Wachstumsphasen der Nägel – gar nichts ändert.
- Lesen bei schlechtem Licht verdirbt die Augen: Natürlich werden die Augen deutlich stärker beansprucht und ermüden auch schneller. Vielleicht verschwimmen auch die Buchstaben vor den Augen. Aber all dieses sind Dinge, die sich nicht dauerhaft schädigend auswirken. Eine permanente Schädigung durch Lesen im Zwielicht, sagen Fachleute, lasse sich definitiv nicht nachweisen.
- Karotten sind gut für die Augen: Keiner bestreitet, dass die Karotten gesund sind. Sie liefern u.a. Beta-Carotin, welches im Körper besonders leicht in Vitamin A umgewandelt werden kann und in dieser Form gut für die Augen ist. Aber in den normalen Mengen des Verzehrs hat dieses keinen Einfluss auf unsere Sehfähigkeit. Auch in Hinblick auf die sogenannte „Nachtblindheit“ – wo das Vitamin A, dann aber in Verbindung mit einem bestimmten Eiweiß, eine Hauptrolle spielt – reicht die Verzehrmenge nicht aus. Will man hier etwas erreichen, müssen diese Stoffe in höheren Konzentrationen genommen werden.
- Vegetarier leben länger: Diese Aussage stimmt nicht, wenn man sie nur in Bezug auf den Verzicht von Fleisch oder anderen tierischen Produkten heranzieht. Die sehr bewusste Lebensweise von Vegetariern insgesamt (die Kombination aus ausgewogener Ernährung, wenig Alkohol und Nikotin und ein deutlich ausgeprägteres Körperbewusstsein) macht die Positivbilanz aus. Studien belegen, dass Vegetarier ein geringeres Krankheitsrisiko aufweisen. Sie nehmen weniger gesättigte Fette und Cholesterin, dafür mehr Ballaststoffe, Antioxidantien und weitere sekundäre Pflanzenstoffe auf, was sich in besseren Blutfettwerten und einem günstigeren Blutzuckerspiegel äußert. Das Risiko für Herzinfarkte und Diabetes verringert sich zum Teil deutlich (Quelle und Studien).
- Vorbräunen im Solarium schützt vor Sonnenbrand: Und immer wieder einmal liest man sogar von Müttern, die ihre Kinder vor dem Sommerurlaub auf die Sonnenbank schleppen, damit die Kleinen sich im anstehenden Urlaub keinen Sonnenbrand holen. Sieht man einmal davon ab, dass Kinder selbst mit Sonnenschutzcreme und UV-Strahlung abhaltender Kleidung nicht unnötig lange der Sonne ausgesetzt werden sollten, nützt das Vorbräunen auf der Sonnenbank überhaupt nichts. In Solarien wird vor allem UVA-Strahlung eingesetzt. Diese bräunen zwar sogleich die Haut, stellen aber überhaupt keinen angemessenen Schutz der Haut dar. Denn erst mittels der UVB-Strahlen der Sonne kann ein Schutz der Haut aufgebaut werden.
Und in Bezug auf Sonnenschutz bedenken Sie auch Folgendes:
Ein Irrtum – der besonders für Kinder gefährlich werden kann – ist die Bezeichnung „Sunblocker“ oder „vollständiger Schutz“ auf diversen Sonnenschutzprodukten. Diesen Schutz erfüllt aber keine Sonnenmilch. Grundsätzlich dürfen Mittel ab Lichtschutzfaktor 20 als „Blocker“ bezeichnet werden und selbst damit dringt immer noch ein 20-zigstel der Strahlen durch. Und auch regelmäßiges Nachcremen verlängert den einmal gewählten Schutzfaktor nicht. Wichtig ist ein maßvoller Umgang mit der Sonne, damit uns allen die positiven Eigenschaften, die die Sonne eindeutig hat, zu Gute kommen.
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