Dutzende Male im Jahr werde ich über das Schüßler Forum oder über den Verlag Wirksam Heilen angeschrieben und ich solle möglichst punktgenau das Mittel oder die Therapie für diese oder jene Krankheit oder Beschwerde nennen.
Und nicht nur das. Oft folgt zum Schluss auch noch die Frage „wann kann ich mit einer endgültigen Heilung rechnen“ oder „wie lange muss ich dieses oder jenes machen bzw. einnehmen oder verabreichen, bis alles wieder in Ordnung ist“?
Ich kann wirklich aus eigener Erfahrung jeden Betroffenen verstehen, der möglichst rasch wieder „normal“ leben möchte. Vor allem wenn er oftmals schon Monate oder Jahre an seinen Beschwerden herumlaboriert und schon diverse Arztbesuche hinter sich hat. Mit immer neuen Diagnosen und Verordnungen und keine anhaltende Verbesserung – an Heilung gar nicht zu denken.
Nun kommt dieser Betroffene auf den Weg der naturheilkundlichen oder alternativen Wege und sucht Rat. So weit – so gut! Aber leider erlebe ich es dann immer wieder, dass – wenn ich eben nicht sofort genau das Mittel oder die Therapie benenne, sondern auf die Eigenverantwortlichkeit, auf eine ganzheitliche Betrachtung und auf eventuelle Veränderungen der bisherigen Lebensweise hinweise – ein Ratsuchender einfach den Kontakt abbricht.
So etwas wollte er nicht hören.
Und Mitarbeit oder gar ein Einlesen in mögliche Behandlungsoptionen, nein – dafür ist keine Zeit. Aber genau da liegt der berühmte Hund oftmals begraben. Wir müssen gerade im Krankheitsfall wieder lernen, die Verantwortung für unser Wohlergehen selber in die Hand zu nehmen. Und ja, da gehört in der Regel deutlich mehr dazu, als sich nur eine Verordnung abzuholen. Da ich es selber oft genug erklärt habe und mir manchmal förmlich die Worte ausgehen, freue ich mich, dass ich heute in einem Gastbeitrag die Diplom-Pädagogin Judith Kockelmann zitieren darf. Sie schrieb kürzlich in einem ihrer Montagsartikel zu genau diesem Thema.
Zitat: Sorry, aber ich habe den Zauberstab auch noch nicht gefunden….
Länger war es nun ruhig. In letzter Zeit wird mir aber wieder häufiger die Frage gestellt, ob ich auch wirklich Krankheit oder Beschwerde XY heilen könne. Dabei merke ich immer wieder aufs Neue, dass ich innerlich allergisch auf das Wort „heilen“ reagiere, wenn es um den Anspruch geht, sich von jemand anderem heilen zu lassen.
Ich kann zum Arzt gehen und mir etwas gegen die Schmerzen geben lassen. Oder ich wähle den Heilpraktiker mit gleichem Ziel. Ich könnte auch mit Hilfe der Psychotherapeutin zum Beispiel an einem Trauerthema arbeiten. Oder ich gehe mit anderen Problemen zum Chiropraktiker oder zur Traditionellen Chinesischen Medizin. Oder ich arbeite eben mit dem Biologischen Dekodieren an meinen Themen. Ich könnte mich auch für eine Reinkarnationstherapie entscheiden. . .
Oder, oder, oder. . .
Ich glaube: Keiner der oben genannten Berufs- oder Tätigkeitsgruppen – und meine Liste ist noch längst nicht vollständig – wird mich heilen, sondern, je nach Methode, mit mir meinen Ist-Zustand reflektieren, mit mir alternative Möglichkeiten erarbeiten und mir vielleicht Dinge empfehlen. Die Entscheidung, ob und wann ich mich auf den Weg mache, die Alternativen auszuprobieren, liegt letztlich bei mir. Ich alleine muss letztlich entscheiden, ob und wann ich meine Ernährung umstelle, ob und ab wann ich mehr Sport mache oder eben ein neues Verhaltensmuster ausprobiere und so weiter.
Natürlich kann ich – je nach Methode – sofort eine kurzzeitige Linderung meiner z.B. akuten körperlichen Probleme erfahren.
Doch liegt es nicht letzten Endes an uns selbst, ob sich daraus eine langfristige Verbesserung, also eine wirkliche Heilung des Symptoms entwickelt?
Verstehe mich nicht falsch: Ich möchte damit nicht deine eventuell vorhandenen gesundheitlichen Probleme verharmlosen. Jedoch die volle Verantwortung für deine Gesundheit gänzlich einem anderen Menschen zu übertragen, halte ich für fatal und vor allem für dich selbst für gefährlich!
Ich verstehe sehr gut, wie es ist, unter einer womöglich schweren chronischen Erkrankung zu leiden und zu hoffen, dass jemand kommt und sie „wegmacht“. Was hätte ich damals nicht alles drum gegeben, wenn mir jemand mein Asthma hätte heilen, also wegmachen können! Wer von euch Asthma hatte oder hat, der kennt das furchtbare Gefühl des Erstickens. Das Gefühl, wenn du nicht weißt, ob du den nächsten Atemzug noch schaffst oder nicht. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich in einer solch aussichtslosen Situation sieht – ohne Aussicht auf wirkliche Besserung, also Heilung.
Und hätte ich einen Text wie diesen hier vor einigen Jahren gelesen, hätte ich mich vermutlich veräppelt gefühlt und das alles für Humbug gehalten. Damals wäre ich noch nicht bereit gewesen, mich auf die Idee einzulassen, dass mein Asthma – neben natürlich äußerlichen Einflüssen – auch unbewusste, seelische Ursachen haben könnte.
Heute weiß ich: Auch mein Asthma hat mir über drei Jahrzehnte lang niemand wegnehmen können; es hat niemand von Außen heilen können. Die Schulmedizin mit Sprays, begleitend dazu Schüßler Salze und Globulis halfen natürlich, dass ich weitestgehend wenig bis gar keine Probleme mehr damit hatte. Aber aus der Tiefe her geheilt wurde es dadurch offensichtlich nicht. Denn sobald ich die Sachen absetzte, kam der nächste Anfall.
Mein Asthma ist, meiner Überzeugung nach, verschwunden, weil ich mich auch diesbezüglich mit den tiefer liegenden unbewussten Ursachen auseinander gesetzt habe. Und auch danach dauerte es noch einige Monate mit vielen Aufs und Abs, bis es merklich besser wurde. Diese Auf und Abs nährten natürlich meine Zweifel, ob so etwas eigentlich doch Unheilbares wirklich einfach so verschwinden könne. . .
Heute, zweieinhalb Jahre später, habe ich keine Probleme mehr mit Asthma.
Um zu meiner Arbeit zurück zu kommen:
- Manche Probleme oder Beschwerden können direkt nach wenigen Sitzungen bei mir verschwinden.
- Manchmal brauchen Veränderungen etwas Zeit mit Aufs und Abs; wie Wellen, anfangs stärker, nach und nach ebben sie ab und irgendwann merkt man nebenbei und zufällig, dass das emotionale oder körperliche Problem ja gar nicht mehr da ist.
- Und manchmal geht ein Problem eben (erstmal) nicht ganz weg, warum auch immer.
Who knows. . . Ende offen. . . Niemand weiß, ob es ein sehr kurzer Weg wird oder doch eher ein längerer. . .
Das sind genau jene drei Möglichkeiten, die ich immer wieder bei meinen Klienten beobachte.
Aufgrund der Rückmeldungen und Weiterempfehlungen meiner Klienten weiß ich, dass die meisten zu den ersten beiden Gruppen gehören. Es gab aber natürlich auch vereinzelt welche, die ich der dritten Gruppe zuordnen würde, die ich – aus deren Sicht – nicht „heilen“ konnte oder denen „es nicht schnell genug“ ging.
Was ich damit sagen will:
Ich bin weder eine „Heilerin“, noch mache ich Probleme oder Beschwerden weg.
Eine Erfolgsgarantie kann und will ich nicht geben. Nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern weil ich nicht glaube, dass dir jemand auf dieser Welt diese Garantie geben kann, sofern er oder sie seriös arbeitet.
Das Biologische Dekodieren betrachte ich als eine von vielen Methoden, um an sich zu arbeiten. Und es gibt mittlerweile sehr viele gute, alternative Ansätze da draußen!
Aus meiner Sicht kann das Biologische Dekodieren eine sehr effektive Methode sein, deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Eine Garantie jedoch kann es nicht geben.
So, das musste ich mal so klar und deutlich loswerden. . . Danke dir für’s Lesen.
Für mich war es vor einigen Jahren eine sehr wertvolle Erkenntnis, dass Körper und Geist zusammenhängen. Dementsprechend sollte meiner Meinung nach im Falle von gesundheitlichen Problemen nach beiden geschaut werden.
Welche Methode(n) dafür die im jetzigen Moment richtige(n) ist/sind, musst jede(r) selbst für sich herausfinden.
Judith (Zitat Ende)
Wer sich beim Lesen jetzt wieder erkannt hat und vielleicht aus genau den geschilderten Gründen den schon einmal gewählten Weg verlassen hat, sollte vielleicht an eine Umkehr denken. Denn eine Heilung, die ja letztendlich jeder anstrebt, ist nur durch uns selbst möglich. Wir bekommen sie von keinem „gemacht“ und – je nach Situation – müssen wir Geduld aufbringen und manchmal auch den Mut haben, tiefer zu gehen. Wenn Sie die Vorgehensweise des Biologischen Dekodierens interessiert, nehmen Sie doch einfach einmal Kontakt mit Judith Kockelmann auf. Schwerpunkte ihrer ganzheitlichen Arbeit sind u.a. Ängste, Panikattacken, Schlafstörungen, Zwangsverhalten, Depressionen, Schulschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Mehr Infos und die Kontaktdaten finden Sie unter www.praxis-invenias.de
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
Kontaktdaten:
BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
kontakt@wirksam-heilen.de
https://wirksam-heilen.de
http://www.schuessler-info.de/
Weiterführende Links:
https://konzepte-und-heilkunst.de
Ausbildung Schüßler Salze
G.H. meint
Guten Abend,
ich finde Ihren Artikel super. Wir erwarten immer das andere uns wieder gesund machen. Sie können uns Hilfsmittel an die Hand geben aber wir können es nur alleine gesund machen.
Wir dürfen alles was uns in die Krankheit geführt hat ansehen und dann loslassen. Es war nur eine Lektion um wieder ein Stück zu wachsen.
LG
Bärbel Puls meint
Hallo liebe Frau H.
ich danke Ihnen für die Rückmeldung. Ein großer Schritt wäre erreicht, wenn jeder Betroffene das so annehmen könnte. Aber ich vertraue einfach darauf, dass viele kleine Schritte auch etwas bewirken. Und wenn meine Worte nicht greifen, so sind es vielleicht – wie in diesem Gastbeitrag – einmal die Worte aus anderer Sicht. Gerne gebe ich darum Ihr Feedback auch an Judith Kockelmann weiter.
Herzlichst Bärbel Puls