Welche Maßnahmen bei der Behandlung von Schmerzpatienten wichtig sind und wie die Vorgehensweise von naturheilkundlich arbeitenden Therapeuten ausschaut, dieses möchte uns der Heilpraktiker Rudolf Hege in seinem heutigen Gastbeitrag aufzeigen. In seiner Praxis für natürliche Heilweisen ist auch die Schmerzbehandlung ein wichtiges Thema.
Er schreibt:
„Schmerz begleitet die Menschen seit es uns gibt. Schmerz hatte aber in den unterschiedlichen Zeitaltern und bei den unterschiedlichen Völkern oft einen ganz verschiedenen Stellenwert. Manche Völker, wie z.B. die Prärieindianer, fügten sich selbst große Schmerzen zu, um damit ein Opfer zu bringen (beispielsweise beim Sonnentanz). Auch wurde das stille Ertragen von Schmerzen meist erwartet. Das Leben war hart, Verletzungen gab es häufig und Klagen nützte nicht viel.
Das hat sich heute geändert.
In der Medizin unterscheidet man inzwischen über 400 verschiedene Formen von Schmerz, je nach Art und Lokation. Das ist dann schon fast ein wenig „Erbsenzählerei“. Denn am Ende folgt der großartigen differenzierten Diagnose dann häufig eine recht banale Therapieempfehlung für ein schmerzstillendes Mittel. Aber es zeigt, wie viel Aufmerksamkeit wir heute dem Schmerz widmen. Auch das kann übrigens Schmerzen verstärken. Die Schmerzschwelle ist nämlich individuell sehr unterschiedlich. Wir alle haben eine Schmerzschwelle, die erst überschritten werden muss, damit wir Schmerzen wahrnehmen. Da im Körper ständig „etwas los ist“, hätten wir dauernd irgendwelche Schmerzen, wenn wir kein eingebautes Filtersystem hätten, das die Schmerzen erst dann „durchschaltet“, wenn sie das Übliche überschreiten, also unsere Aufmerksamkeit erfordern. Bei manchen Menschen ist diese Schwelle sehr niedrig, bei anderen sehr hoch. Beides kann ungünstig sein. In einem Fall ist man ständig geplagt, im anderen Fall bemerkt man aufkommende ernsthafte Probleme zu spät.
Die Schmerzschwelle lässt sich auch verändern.
Man kann sie senken, also schmerzempfindlicher werden oder auch erhöhen, also schmerzunempfindlicher werden. Man kann das sogar trainieren. Bei Menschen, die eine Zeitlang beispielsweise nach einem Unfall Schmerzen erlitten haben, kann man oft beobachten, dass sie so etwas wie eine Schmerzfixierung entwickeln. Sie hören dann sozusagen das „Schmerzgrass“ wachsen – und senken so die Schmerzschwelle. Je mehr Aufmerksamkeit man dem Schmerz widmet, desto stärker empfindet man ihn. Das ist wie mit dem Schlaf: Je mehr man ihn herbeisehnt, desto weniger kommt er. Und je mehr man sich den Schmerz fortwünscht, desto deutlicher spürt man ihn. Ablenkung ist also manchmal gar keine so schlechte Sache – und wird in Schmerzkliniken sogar als Therapie trainiert.
Schmerz ist also nicht nur ein körperliches Phänomen.
Das gibt uns aber auch viele Möglichkeiten an die Hand, den Schmerz zu behandeln. Am Anfang steht immer die Frage nach der Ursache des Schmerzes. Schmerztherapie ohne Ursachenforschung ist grob fahrlässig. Schmerz ist häufig ein Alarmsignal, ein Zeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Erst wenn man weiß, was da eigentlich nicht in Ordnung ist und warum, sollte eine Schmerzbehandlung einsetzen. Im Idealfall natürlich, in dem man die Wurzel, also die Ursache, beseitigt.
Sind Verspannungen die Ursache, dann wäre es schlechte Medizin, einfach Schmerztabletten zu verordnen. Denn dadurch gehen die Verspannungen ja nicht weg. Weiß man dagegen, dass z.B. ein Bruch die Ursache der Schmerzen ist, so ist es legitim, hier den Schmerz medikamentös zu stillen, denn das Erleiden macht weiter keinen Sinn, außer man möchte gerne den inneren „Indianer“ trainieren.
Das beste Mittel gegen Schmerzen ist also die Ursachenbeseitigung.
Leider fällt die im hektischen Alltag – auch dem in einer ärztlichen Praxis – oft unter den Tisch und man „haut“ sich eine Schmerztablette rein und hofft, dass das Ganze schon von selbst wieder in Ordnung kommen wird. Manchmal tut es das. Oft aber ähnelt dieses Verhalten dem eines Menschen, der eine rote Warnlampe zuklebt, damit er sie nicht mehr sieht. Und das Unheil bahnt sich im Hintergrund dann weiter an.
Naturheilkundlich arbeitende Therapeuten suchen daher intensiv nach der Ursache und behandeln diese. Erst wenn dann zusätzlich noch eine Schmerzbehandlung erforderlich ist – was häufig aber nicht mehr notwendig ist – werden schmerzstillende Maßnahmen eingeleitet, ggf. auch von Anfang an therapiebegleitend.
Hierzu gibt es in der Naturheilkunde viele Möglichkeiten:
1. Aus Asien kommen verschiedene Formen der Akupunktur mit Nadeln, Fingerdruck (Akupressur) oder Wärme (Moxa). Diese sind speziell bei Gelenk-, Muskel- oder Nervenschmerzen recht effektiv.
2. Auch das gute alte Schröpfen ist bei Schmerzen sehr hilfreich. Moderne Schröpfköpfe funktionieren heute mit einem Gummiball.
3. Das Medi-Taping (bunte Klebebänder, die mit einer besonderen Technik aufgebracht werden) hat oft eine Sofortwirkung und lindern speziell dann, wenn der Bewegungsapparat (Gelenke, Muskeln) betroffen ist. Natürlich heilen sie keine Arthrose, aber sie lindern den damit verbundenen Schmerz, denn der kommt nicht aus dem Gelenk, sondern aus der Gelenkkapsel (Muskeln und Sehnen), die gereizt ist.
4. Die Homöopathie kennt viele Wirkstoffe, die hochverdünnt trotzdem (oder gerade deshalb?) ihre Wirkung haben.
5. Je nach Ursache des Schmerzes helfen pflanzliche Wirkstoffe bei der Entspannung oder hemmen zugrundeliegende Entzündungen. Beispiele dafür sind Curcuma, Weihrauch oder Teufelskralle.
6. Procain- oder Lidocain-Injektionen (Neuraltherapie) unterbrechen Schmerzkreisläufe schnell und effektiv
7. Moderne elektrische Verfahren wie die Matrix-Rhythmus-Therapie® oder Deep-Oszillation® wirken schnell auf schmerzerzeugende Blockaden im Gewebe.
8. Hypnose kann die Schmerzschwelle gezielt erhöhen und so auch bei unheilbaren Schmerzen eine Linderung verschaffen – ohne gefährliche Nebenwirkungen, wie sie die meisten Schmerzmittel im Dauergebrauch mit sich bringen.
9. Bestimmte manuelle Methoden wie die Dorn-Therapie können sehr schnell Schmerzursachen in der Wirbelsäule oder Muskulatur beeinflussen.
Bei vielen Schmerzgeschehen spielen Entzündungen eine große Rolle.
Heute wissen wir, dass hinter vielen Krankheiten (wie Herzinfarkten, Schlaganfällen, Arthrose usw.) chronische Entzündungen stecken. Diese schädigen die Gefäße oder Gelenke. Daher ist es wichtig „entzündungshemmend“ zu leben. Einige Stichworte dazu in Kürze: Regelmäßige, angemessene Bewegung (ca. 30 Minuten täglich), entzündungshemmende Ernährung (wenig Kohlenhydrate, viele gute Öle und Omega-3-Fettsäuren, z.B. täglich 1 EL voll Fischöl, viel Gemüse – welches entzündungshemmende Stoffe enthält – und Fleisch nur sehr maßvoll) und Stress abbauen durch Muße für Entspannung.
Auch Übersäuerung ist oft ein Problem, das von der konventionellen Medizin nach wie vor ignoriert wird, auch wenn einige Universitätskliniken inzwischen aufgewacht sind. Durch Übersäuerung steigt die Neigung zu Entzündungen und die Schmerzschwelle sinkt. Dem wirkt man entgegen durch die gleichen Maßnahmen, wie sie im Absatz über Entzündungen genannt wurden (Bewegung, Ernährung, Entspannung, viel Wasser trinken). Man kann auch eine Basenkur machen, indem man Bäder mit Natron (Natriumhydrogencarbonat) durchführt und / oder Basenmittel (auf Citratbasis) über einige Wochen einnimmt. Auch milchsäurehaltige Säfte, wie Brottrunk, Rechtsregulat oder vergorene Gemüsesäfte (Sauerkrautsaft), können hier hilfreich sein, weil sie die Säuren aus dem Stoffwechsel abbauen helfen. Nach einigen Wochen stellt sich in der Regel eine Besserung ein.
Bei Rückenschmerzen ist eine so genannte Akkupressurmatte sehr hilfreich. Diese kostet bei Ebay beispielsweise um die 20 EUR.
Die meisten Schmerzen lassen sich also beeinflussen oder ganz heilen – und das auch mit sanften Mitteln, bei denen nicht die Gefahr besteht, dass man die Schmerzlinderung mit späteren weiteren Krankheiten bezahlt. Wichtig ist dabei konsequent zu bleiben und auch etwas Geduld mitzubringen. Zitat Ende
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Ausbildung Schüßler Salze
Helmut Hechtbauer meint
Wenn jemand mit dem Auto in die Werkstatt kommt, ist dies mit einem Arztbesuch vergleichbar.
Reifen sind abgefahren, schon nach kurzer Zeit, die Koplung verschlissen und anspringen will der Wagen auch nicht so recht. Mit diesen Symptomem kommt nun der Autofahrer/ Autofahrerin in die Wekatatt.
Egal welche Methoden der „Ursachenbeseitigung“ nun angewandt werden, das Auto wieder flott zu machen, die URsache ist nicht im Blick.
URsache ist das Gefühl – das Bewusstsein des Fahrers/Fahrerin.
Hier liegt die Veränderung zu einem relativ Symptomfreien Autoleben, bis auf die entsprechende Versorgung mit hochwertigen Stoffen des Betriebes.
So ist auch das Bewusstsein, die geänderte Lebenshaltung, nicht das Verhalten, URsache eines Beschwerde armen Lebens. Ob Auto oder Körper – Gefühl ist URsache, aus dem Verhalten entsteht…….
Denn:
„Achte auf Deine Gefühle, denn sie werden zu Gedanken.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“
Chinesisches Sprichwort
Bärbel Puls meint
Hallo Herr Hechtbauer,
danke für Ihren Kommentar und der bildhaften Schilderung Ihrer Sicht der Dinge, der ich absolut zustimme.
Manchmal sind es genau solche Vergleiche die jemand braucht, um zu verstehen, wieso – weshalb – warum da vielleicht etwas aus dem Ruder gelaufen ist.
Und vor allem, dass auch „Ursachenbeseitigung“ – ohne geänderte Sicht und dem entsprechenden Handeln – nicht lange vorhält.
Herzlichst Bärbel Puls