Dass ich ganz persönlich schon seit Jahrzehnten auf so gut wie alle allopathischen Mittel verzichte und den Schulmedizinern nicht wirklich traue, heißt nicht automatisch, dass mir der Segen bestimmter Medikamente oder Therapien nicht bewusst ist. Ganz im Gegenteil. Mir ist absolut klar, dass auch ich in bestimmten Situationen wohl nicht auf die Schulmedizin verzichten könnte.
Aber hier in meinem ganz direkten Umfeld passierten gerade jetzt wieder ein paar Sachen in Punkto Medikamenteneinnahme und wirkliche Aufklärung seitens der Ärzte, da sträuben sich mir die Nackenhaare.
Natürlich ist jeder Einzelne auch ein großes Stück weit selber verantwortlich für das „was er“ und vor allem „wie er“ z.B. Medikamente einnimmt. Aber anhand von nur zwei Beispielen möchte ich klar machen, wie grob fahrlässig da gehandelt wird. Und mir fällt es schwer, dafür nur den direkten Betroffenen verantwortlich zu machen.
- Da ist z.B. ein knapp 80-jähriger, allein lebender Witwer, der seit zig Jahren in regelmäßiger ärztlicher Behandlung wegen diverser Krankheiten ist. Darunter Kontrolluntersuchungen und Nachbehandlungen nach Krebserkrankungen, schwerer Arthrose in den Kniegelenken, urologischer Beschwerden, Herz-Kreislauferkrankungen und Diverses mehr. Nur mit einer Menge an Verordnungen war lange Zeit der Alltag halbwegs zu meistern gewesen. Aber es kamen immer mehr Einschränkungen dazu und nach einem fatalen Sturz in den eigenen Vierwänden, ging es wochenlang überhaupt nicht mehr bergauf. Tägliche Schwindelanfälle und immer wieder die Angst vor neuen Stürzen sorgten dafür, dass das Haus nicht mehr verlassen wurde. Jetzt endlich stand ein Arzttermin an und ein erstes Ergebnis sagt aus, dass diese unberechenbaren Schwindelanfälle auf falsche Medikamentenverordnung zurückzuführen sind. Zwei unterschiedliche Tabletten, die von unterschiedlichen Ärzten verschrieben wurden, waren beide für die Senkung des Blutdrucks verantwortlich. Was die ganzen anderen Medikamente, die teilweise auch frei verkäuflich in den Apotheken besorgt wurden, noch für Wechsel- und Nebenwirkungen verursachten, darüber wurde scheinbar gar nicht gesprochen. Aber alleine die wochenlange Einnahme dieser beiden Tabletten, hat für einen viel zu niedrigen Blutdruck und damit für das ständige Schwindelgefühl und letztendlich auch für die Stürze gesorgt. Schon nach wenigen Tagen geänderter Medikation – und hier geht es erst einmal wirklich nur um diese beiden Tabletten – ging es dem Mann wieder deutlich besser. Leider reicht das schon aus, um all die anderen Dinge gar nicht mehr zu hinterfragen.
- Und in einem anderen Fall, da werden – bis hin zu der letzten Schlaftablette kurz vor der Nachtruhe und noch einmal zwischendurch, wenn es mit dem Durchschlafen nicht klappt – seit Jahrzehnten wahre Tablettenberge geschluckt und man wundert sich z.B. über Hautprobleme, die nicht in den Griff zu bekommen sind. Nebenbei wird erwähnt, dass die nette Apothekerin für dieses oder jenes Problem auch noch etwas ganz anderes empfohlen hat, welches man jetzt zusätzlich zu den ganzen anderen Verordnungen nimmt und damit hofft, dass nun endlich alles besser wird. Mit einem der behandelnden Ärzte vorher darüber zu sprechen, kommt nicht in den Sinn. Denn die Frage ist, mit welchem und vor allem wann? Die Termine – egal ob beim Haus- oder Facharzt – sind oft viel zu weit auseinander liegend und zwischendurch gibt es maximal ein neues Rezept direkt am Tresen ausgehändigt.
Wie soll es auch anders gehen, wenn man weiß, dass einem Hausarzt pro Abrechnungszeitraum gerade einmal acht Minuten Kontakt zum Patienten bezahlt werden. Wenn er sich mehr Zeit nimmt – sofern er sie denn hätte – geht er dafür leer aus.
So aus der Entfernung schon mal gar nicht – aber selbst wenn ich direkt vor Ort wäre, ließe sich in den oben erwähnten Fällen auch von meiner Seite aus wohl nichts ändern. Zu groß ist dieser Respekt vor allen Menschen die einen weißen Kittel tragen.
Und mir ist natürlich auch bewusst, dass es gerade der älteren Generation schwer fällt, sich da umzuorientieren.
Aber diese Fälle haben mich zu ein wenig mehr Recherche veranlasst, vor allem auch wegen der Tatsache, dass ich mich mittlerweile eher mit dem spanischen als mit dem deutschen Gesundheitssystem auskenne. Da fällt es oft schwer, mit dem richtigen Augenmass zu kritisieren.
Wussten Sie z.B., dass Patienten seit Oktober 2016 Anspruch auf einen bundeseinheitlichen Medikationsplan haben, wenn sie mindestens drei verordnete, systemisch wirkende Medikamente gleichzeitig einnehmen oder anwenden? Leider hat sich so ein Medikationsplan wohl noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass viele Ärzte einfach die Augen vor dem Wissen verschließen, dass gerade ältere Menschen oft mit weniger Medikamente deutlich besser gestellt wären. Und Tatsache ist auch, dass in all den Studien zu Wechsel- und Nebenwirkungen, die ältere Generation überhaupt nicht berücksichtigt wurde.
Zu den Nebenwirkungen las ich, dass eine Studie zur Medikamenteneinnahme klar belegt:
Jeder zweite Deutsche hatte bereits mit Nebenwirkungen zu kämpfen
Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautausschlag – laut der bevölkerungsrepräsentativen Studie „Patienten-Radar 2018“ des MedTech-Unternehmens vitabook haben 51 Prozent der Bundesbürger schon einmal unter Nebenwirkungen nach einer Medikamenteneinnahme gelitten. Fast die Hälfte der 2.000 Befragten prangert eine unzureichende Aufklärung an.
Eine Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte brachte ebenfalls alarmierende Zustände zutage: Demnach kommen jährlich 1,6 Millionen Bundesbürger wegen Medikamenten-Nebenwirkungen in die Notaufnahme. Schätzungen zufolge sterben 30.000 Menschen pro Jahr sogar an Nebenwirkungen.
Medikationsplan verhindert böse Überraschungen
Im „Patienten-Radar 2018“ geben vier von zehn Befragten an, parallel Medikamente eingenommen zu haben, die von unterschiedlichen Ärzten verschrieben wurden. „Mit großer Wahrscheinlichkeit waren diese Medikationen nicht aufeinander abgestimmt“, so vitabook-CEO Markus Bönig.
Abhilfe soll nach Willen des Gesetzgebers der bundeseinheitliche Medikationsplan schaffen. Hier sind Wirkstoff, Arzneimittel, Stärke, Form, Einnahmezeit und andere Informationen vermerkt. Anspruch darauf haben alle, die mehr als drei Medikamente täglich einnehmen.
Fakt ist aber, dass nur wenige tatsächlich einen Medikationsplan besitzen. „Viele wissen nichts von ihrem Recht, andere trauen sich nicht, darauf zu beharren“, erklärt Bönig. „Und von denjenigen, die über einen Medikationsplan verfügen, hat ihn kaum jemand auch dabei, wenn es nötig ist.“ (Quelle und weiter Informationen)
Und auf dieser Seite ist unter anderem zu lesen:
Weltweit werden Menschen immer älter. Besonders drastisch fällt der Effekt in den Industrieländern aus. In Deutschland hat sich die Lebenserwartung in den letzten hundert Jahren von 43 auf 81 Jahre beinahe verdoppelt – dank Hygiene, gutem Essen, humaneren Arbeitsbedingungen und besserer medizinischer Versorgung.
Die Schattenseite sind zunehmende Krankheiten im höheren Alter. Typischerweise steigen Blutdruck und Blutzucker, das Herz wird schwach, die Gelenke schmerzen, Schlafmangel und nächtliche Unruhe stellen sich ein. Schon ab dem 65. Lebensjahr erhalten Patientinnen und Patienten im Schnitt fünf Medikamente gleichzeitig. Bei Hochbetagten kommen rasch zehn oder mehr Arzneien zusammen.
Und sind ältere Menschen auf Pflege angewiesen, funktioniert die Medikamentengabe manchmal so, dass sie auf einen Schwung acht Tabletten aus einem Becher in den Mund eingeflößt bekommen. Alle auf einmal. Über die Nebenwirkungen oder die Wechselwirkung – da macht sich keiner Gedanken darüber. Zitat Ende
Dass bzw. wie es auch anders geht, konnte ich ebenfalls auf der oben genannten Seite lesen:
Um die Pharmakotherapie älterer Menschen auf wissenschaftlicher Basis zu optimieren, leitet Martin Wehling an der Universität Mannheim das Zentrum für Gerontopharmakologie mit einer angeschlossenen Ambulanz. Hierhin können Ärztinnen und Ärzte ältere Patienten überweisen, die mehr als fünf Arzneimittel einnehmen. Die meisten Patienten kommen allerdings auf eigene Initiative und müssen nicht selten sogar mit ihrem Hausarzt um eine Überweisung kämpfen, wenn der sich querstellt und keine Fremdbegutachtung seiner Arbeit wünscht.
Wehling: „Es kommt ein Patient mit zehn Arzneimitteln und das dauert ein bis zwei Stunden, dass ich das analysiere, was für Krankheiten hat der, was belastet den alten Menschen am meisten, und aus diesen zehn Arzneien versuche ich eine sinnvolle Therapie zu machen, indem ich das Giftige rausnehme und möglicherweise auch etwas Fehlendes hinzufüge, wo wir wissen, dass es ihm hilft.“
Diese Empfehlungen geschehen evidenzbasiert, soweit es verlässliche Daten über die Wechselwirkungen der Medikamente beim älteren Menschen gibt. Professor Wehling betreibt die Beratungseinrichtung ehrenamtlich – Einnahmen erzeugt sie für ihn nicht.
„Die Klinik bekommt für eine solche ein- bis zweistündige Konsultation mit Arztbriefen und allem zusammen 18 Euro. Ich kriege nichts. Und das ist natürlich nicht finanzierbar: Wenn das ein anderer Arzt, der davon leben muss, macht, dann ist er nach einer Woche oder zwei Wochen pleite. Das heißt, diese Tätigkeit wird absolut nicht abgebildet in den Vergütungssystemen – und das ist der Hauptgrund, warum das so selten oder fast gar nicht gemacht wird.“ Zitat Ende
Und nicht nur ganz direkt Betroffenen möchte ich zum weiteren Einlesen z.B. das Buch „Die weiße Mafia: Wie Ärzte und die Pharmaindustrie unsere Gesundheit aufs Spiel setzen“ von Dr. Frank Wittig empfehlen. Er schreibt unmissverständlich: In unserem Gesundheitssystem herrschen mafiöse Verhältnisse. Um den Profit der Ärzte und der Gesundheitsindustrie zu sichern, werden überflüssige Operationen durchgeführt und Medikamente verschrieben, die mehr schaden als nutzen.
Veröffentlicht von
Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
Kontaktdaten:
BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
kontakt@wirksam-heilen.de
https://wirksam-heilen.de
http://www.schuessler-info.de/
Weiterführende Links:
https://konzepte-und-heilkunst.de
Ausbildung Schüßler Salze