Kopfschmerzen und Migräne können unterschiedliche Auslöser haben: Stress, ein gestörter Schlafrhythmus, hormonelle Dysbalancen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zu viel Alkohol und vieles andere mehr.
Betroffene wissen meist um solche auslösenden Faktoren und gehen in die Vermeidungsstrategie. Sie halten sich zurück bei bestimmten Lebensmitteln oder versuchen, dem Stress aus dem Weg zu gehen. Aber damit wird dem Leiden nicht wirklich der Garaus gemacht und viele Dinge lassen sich eben gar nicht vermeiden.
Lesen Sie in dem heutigen Gastbetrag, den die Heilpraktikerin Frau Christel Nau zu diesem Thema verfasst hat, wichtige Fakten, Ursachen aber auch einen Behandlungsansatz, der viel zu selten ins Auge gefasst wird.
Zitat:
Nie wieder Migräne!
Menschen, die unter Migräne leiden, würden Einiges dafür geben, damit sich dieser Wunschtraum erfüllt. Die Meisten haben zahlreiche Versuche unternommen, um Linderung zu bekommen oder im Idealfall schmerzfrei zu werden. Häufig vergeblich. Damit bleiben Betroffene bei den Schmerzmedikamenten. Diese Schmerzmittel haben allerdings starke Nebenwirkungen und vor allem: der Schmerz kommt wieder.
Was ist eine Migräne?
Man geht davon aus, dass es sich bei einem Migräneanfall um eine Entzündung verschiedener Hirnnerven handelt.
Der anfallartige Kopfschmerz ist manchmal einseitig und stechend-pulsierend. Als ob das nicht genug wäre, häufig kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu. Licht und Geräusche werden als störend empfunden, so dass sich Derjenige nur in einem abgedunkelten Raum in absoluter Ruhe aufhalten kann. Eine besonders schlimme Migräne kündigt sich an, wenn eine sogenannte Aura voraus geht, wenn der oder die Betroffene Blitze oder Flimmern sieht, Gesichtsfeldausfälle, Taubheitsgefühle oder andere Sensationen hat.
Welche Auslöser können den starken Kopfschmerz oder die Migräne provozieren?
- Stress
- Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus
- Alkohol
- Nikotin
- Wettereinflüsse
- Industriegifte
- Nierenprobleme, zu geringe Trinkmengen
- Elektrosmog
- Körperliche Überanstrengung
- Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
- Zusätze aus der Lebensmittelindustrie wie Konservierungsmittel, künstliche Farbstoffe u.a.
Die Betroffenen versuchen häufig, in eine Vermeidungsstrategie zu gehen. Das ist oftmals nicht leicht, weil beispielsweise Stress meist unvorhergesehen kommt oder man im Restaurant in der Regel nicht erfährt, welche Zusatzstoffe im Menu enthalten sind.
Diese aufgeführten Punkte sind aber nur Auslöser, auch Trigger genannt. Sie sind nicht die Ursache.
Um möglichen Ursachen auf die Spur zu kommen, sollten sich Migräniker mit ihrem Körper auseinander setzen und nicht nur die Auslöser betrachten.
Als Ursache kommen aus meiner Erfahrung folgende Punkte infrage:
- Eine Mitochondriopathie
- Hormonelle Dysbalancen
- Wirbelsäulenprobleme (besonders HWS)
- Serotonin-Mangel
- Ein gestörter Darm
Wobei keiner der Punkte isoliert betrachtet werden sollte.
Was ist eine Mitochondriopathie?
Mitochondrien sind kleine Zellorganellen, die unsere Energie herstellen. Dafür brauchen sie immer genügend Brennstoff. Zum Teil wird dieser im Körper selbst hergestellt, zum Teil muss er mit der Nahrung zugeführt werden. Erfahrungsgemäß (das sollte aber über eine Laborkontrolle abgesichert werden) haben Migräniker ein Defizit an Coenzym Q10, Magnesium und B – Vitaminen (Quelle)
Was sind hormonelle Dysbalancen?
Frauen sind fast doppelt so häufig von Migräne betroffen wie Männer. Dennoch liegt eine mögliche Ursache für chronische Kopfschmerzen oder Migräne in einem Hormonungleichgewicht bei beiden Geschlechtern. Es handelt sich um eine Dysbalance zwischen Östrogen und Progesteron. Ein Hinweis für Frauen: Wenn Sie die Kopfschmerzen in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Periode haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass eine sogenannte Östrogendominanz vorliegt. Sicherheit vermittelt ein Labortest (Östrogen, Progesteron, Testosteron) über den Speichel.
Wirbelsäulenprobleme – Halswirbelsäule
Jeder, der unter wiederkehrenden Kopfschmerzen leidet, sollte sich überlegen, ob er jemals einen Unfall in seinem Leben hatte (Auffahr- oder Skiunfall, Sturz o.ä.). Die Halswirbelsäule ist sehr empfindlich. Die ersten beiden Wirbel müssen exakt justiert sein. Als Laie kann man das nicht einschätzen. Darum empfehle ich jedem der Schmerzpatienten, sich auch von einem Osteopathen untersuchen zu lassen.
Serotoninmangel
Serotonin ist Gewebshormon und gleichzeitig Botenstoff, wichtig für unser Nervensystem. Es wird vorwiegend im Darm hergestellt, in geringeren Mengen auch im Herz-Kreislauf-System, im zentralen Nervensystem und im Blut. Es sorgt nicht nur für gute Laune, sondern es kann auch Depressionen verhindern. Migräne und Depressionen treten häufig zusammen auf.
Wenn ein Energiemangel in den Mitochondrien besteht (weil zu wenig an Brennstoffen vorhanden), werden andere Botenstoffe im Körper freigesetzt, um die Blutgefäße im Gehirn zu erweitern, was für lokale Entzündungen sorgt. Dies wiederum führt zu pochenden Kopfschmerzen. Es kommt insgesamt zu erhöhten Serotonin-Spiegeln im Blut, aber zu erniedrigten in den Gehirnarealen. Diese Tatsache gilt als eine der möglichen Ursachen für Gefäßkopfschmerzen. (Hamel, E 2007)
Serotonin kann im Blut (Serum) und im Urin bestimmt werden.
Was hat es mit dem Darm auf sich?
Dem Darm kommt eine immense Bedeutung zu. Er beeinflusst sowohl unsere körperliche Gesundheit als auch unser psychisches Wohlbefinden.
Über die Brennstoffe für die Mitochondrien haben Sie bereits etwas erfahren. In diesem Zusammenhang ist Jedem klar, dass die Ernährung eine große Rolle spielt. Mal abgesehen davon, dass genügend Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) in der Nahrung enthalten sein sollten, empfehle ich Patienten mit Migräne oder chronischen Kopfschmerzen immer eine individuelle Ernährungsberatung. Mitunter kann schon allein dieser Punkt Linderung schaffen. Denn hier wird der Slogan deutlich: „Du bist, was du isst, aber vor allem, was und wie du verdaust.“
Der Darm besteht aus drei Schichten: Im Darminneren ist die Bakterienschicht lokalisiert, dann kommt die Schleimschicht und zum Körperinneren hin die Immunzellen. Bakterien und Schleim bilden in einem gesunden Darm ein festes Netz, welches auch das Immunsystem schützt.
Dieses „feste Netz“ bildet die erste Barriere, damit toxische Stoffe, die über die Nahrung in den Darm gelangen, nicht in den Körper eindringen können. Wenn diese Barriere aber „Risse“ bzw. undichte Stellen bekommt, beispielsweise durch Antibiotika oder andere Medikamente, durch Stress, durch zu viel Alkohol, durch zu viel Zucker oder falsche Ernährungsgewohnheiten, bietet sie keinen Schutz mehr. Dann ist die Barriere zur Innenwelt des Körpers empfindlich gestört. Im Fachjargon spricht man vom „Leaky-gut-Syndrom“, dem „löchrigen Darm“. Inzwischen weiß man, dass ein „Leaky-gut“ ursächlich an vielen chronischen Erkrankungen beteiligt ist.
Durch diese undichte Darmwand erreichen somit krankmachende Keime und Toxine direkt das Blut zur Leber. Sie hat die Aufgabe zu entgiften, sie ist unser Hauptentgiftungsorgan. Bedingt durch die undichte Barriere des Darms ist sie mit ihrer Entgiftungsfunktion allerdings völlig überfordert.
Das heißt:
Wenn zu viele toxische Stoffe entgiftet werden müssen, weil der Darm als erste Barriere nicht intakt ist, ist die Leber überbeansprucht. Dann können diese Stoffe, die nicht in den Körper gelangen sollen, nicht mehr vollständig eliminiert werden. Die fatale Folge ist, dass der Körper Botenstoffe aussendet, die Entzündungen hervorrufen. Die schädlichen Stoffe können bis ins Gehirn gelangen.
Die Wissenschaft hat einen weiteren Aspekt erkannt, der die Achse zwischen Darm und Hirn deutlich macht. Es gibt sogenannte Fresszellen im Gehirn, die Teil des Immunsystems sind, die vor allem auch Toxine entfernen. Die Bakterienzusammensetzung im Darm hat einen großen Einfluss auf diese Immun-Fresszellen. Ist die Darmflora (die erste Barriere- s.o.) gestört oder nicht in bestimmter Zusammensetzung vorhanden, leidet auch diese „Aufräumtruppe“ im Gehirn. (D. Erny, Marco Prinz, Nature Neuroscience)
Fazit: Je gesünder die Darmflora, desto besser entwickeln sich diese Immunzellen im Gehirn, desto weniger Entzündung. (M. Prinz, Uni Freiburg)
Meine Empfehlung an dieser Stelle ist, einen Stuhl- und Bluttest durchführen zu lassen. Im Blut sollte das Zonulin gemessen werden, welches einen Aufschluss gibt über die Durchlässigkeit des Darms.
Was empfehle ich Ihnen, wenn Sie unter chronischen Kopfschmerzen oder Migräne leiden?
Fragen Sie Ihren Therapeuten, ob er für Sie, je nach Anamnese, entsprechende Laborparameter anfordern kann. Dem Ergebnis zufolge sollte therapiert werden. Auf jeden Fall gehören zwei Dinge dazu: Entgiften mittels Darmreinigung und die Darmflora aufbauen mit speziellen Darmbakterien (Probiotika).
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Ich wünsche Ihnen eine glückliche schmerzfreie Zeit!
Ihre Christel Nau – Zitat Ende
Und wieder spielt der Darm eine wichtige Rolle. Beachten Sie darum auch die Blogbeiträge, die ich im August und September 2015 veröffentlicht habe. Frau Nau wird in einem weiteren Gastbeitrag dieses Thema aber noch einmal aufgreifen. Sie wird uns aufzeigen, dass es durchaus einen Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und dem Darm gibt und wie wichtig der Darm für unser Wohlbefinden ist.
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