Ein Glas warme Milch mit einem TL voll pulverisierter Gelbwurzel ist ein traditionelles Hausmittel, welches in Indien bei Unfällen, Hieb- oder Schlagverletzungen sofort genommen oder verabreicht wird.
Das Pulver der Gelbwurzel findet sich in so gut wie jedem Haushalt als Grundsubstanz des Currygewürzes und Sie erhalten es unter dem indonesischen Namen Temulawak in Asia-Läden und im Handel als Gewürzpulver mit der Bezeichnung Kurkuma (Curcuma), manchmal auch Curcumin geschrieben.
Für medizinische Zwecke kaufen Sie am besten die getrockneten Kurkuma-Wurzeln (Rhizoma curcumae xanthorrhiza) ganz oder gemahlen in der Apotheke.
Auch ohne pharmazeutisches Wissen um die Inhaltsstoffe von Curcuma und deren Wirkung, wurde die Wurzel schon sehr früh zur Wundheilung eingesetzt. Vermutet wird, dass bereits die Babylonier und Assyrer um 2700 vor unserer Zeitrechnung mit der Anwendung vertraut waren. Auch in alten Texten der ayurvedischen Medizin finden sich eine Vielzahl von Anwendungshinweisen und Rezepturen in Bezug auf diese Pflanze bzw. das Curcuma. Weltweit untersuchen wissenschaftliche Studien Curcuma und den Wirkstoff Curcumin bei unterschiedlichen Erkrankungen.
Die therapeutische Wirkung der Pflanze führte sogar in den 90er Jahren dazu, dass in Amerika Patente auf die Anwendung von Curcuma zur Entzündungshemmung und Wundheilung angemeldet wurden. Da es sich dabei nicht um eine neue Erfindung handelte, sondern um altes Wissen, welches seit Jahrhunderten niedergeschrieben war, wurden die Patente auf Grund einer Klage des CSIR (Indian Councilfor Scientific and Industrial Research) wieder gelöscht. (Quelle dieser Information und die Auflistung einiger Studien finden Sie u.a. hier).
Einige der bestätigten Heilwirkungen
- Die Gelbwurzel hat verdauungsfördernde Eigenschaften und unterstützt besonders die Leber- und Gallentätigkeit.
- Laut dem Linus Pauling Institut an der Universität Oregon wird dieser Heilpflanze eine deutlich entzündungshemmende Eigenschaft bestätigt.
- Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass das Gewürz über eine erstaunliche Reihe von Antioxidantien, antivirale, antibiotische, antimykotische und antibakterielle Eigenschaften verfügt. Was die Stärkung des Immunsystems angeht, ist Kurkuma sogar 5 bis 8 Mal stärker als Vitamin C und E.
Durch diverse Studien bestätigt, setzt die Alternativmedizin Kurkuma unter anderem ein, weil es
- entzündungshemmend wirkt,
- gegen bestimmte Krebsarten schützen –
- die Ausbreitung von Tumoren verhindern –
- den Heilungsprozess bei Arthrose unterstützen –
- vor Herzinfarkten schützen und
- sich positiv auf die Funktion der Blutgefäße – speziell bei Diabetes-Patienten – auswirken kann.
Selbst die Carstens-Stiftung hat sich mit Kurkuma beschäftigt und schreibt auf ihrer Homepage:
Auf dem Prüfstand: Kurkuma bei Arthritis – Ebenso wirksam wie Diclofenac, aber verträglicher
Der im Kurkuma (auch: Gelbwurz) enthaltene bioaktive sekundäre Pflanzenstoff Curcumin hat sich bereits in der Vergangenheit im Rahmen intensiver Forschungsbemühungen als entzündungshemmend und antioxidativ wirksam erwiesen. Ein potenzielles Einsatzgebiet für den Extrakt aus der Wurzel der indischen Gewürzpflanze stellen entzündliche rheumatische Erkrankungen wie z.B. die chronische Arthritis dar, deren Verlauf durch wiederkehrende Entzündungen der Gelenke geprägt ist.
Im Rahmen einer Meta-Analyse wurde nun die wissenschaftliche Plausibilität des Einsatzes von Curcumin zur Linderung der Symptome bei Arthritis untersucht. [1] Unter dem Strich blieben den Wissenschaftlern nach Selektion acht Studien, die den festgelegten Einschlusskriterien entsprachen, für die Auswertung zur Verfügung. In der Regel wurde der (standardisierte) Kurkuma-Extrakt in allen analysierten Studien in einer Dosis von 1000 mg pro Tag über einen Zeitraum von acht bis zu zwölf Wochen eingenommen. Der Hauptzielparameter in allen Studien bestand in der Messung des Schmerzgrads, weitere Zielvorgaben umfassten andere Arthritis-spezifische Symptome wie Entzündungsgeschehen, Steifigkeit, Schwellungsgrad und Beweglichkeit der Gelenke. Im Wesentlichen erfolgte die Messung der Schmerzintensität in allen ausgewerteten Studien konsistent, d.h. unter Verwendung des WOMAC-Fragebogens (Western Ontario & McMaster Universities Osteoarthritis Index) sowie einer visuellen Analogskala zur Messung des subjektiv empfundenen Schmerzes.
Die Auswertung ergab, dass Curcumin vor allem in der Reduzierung des Arthritis-Schmerzes und der entzündungsspezifischen Symptome ebenso gute Ergebnisse erzielt wie standardmäßig verabreichte Schmerzmittel und Entzündungshemmer wie Ibuprofen und Diclofenac. Im Vergleich mit diesen ist der Kurkuma-Extrakt jedoch mit wesentlich weniger Nebenwirkungen verbunden.
Einschätzung:
Curcumin kann bei Arthritis helfen, aber für eine Empfehlung reicht die Datenlage laut Aussage der Wissenschaftler dann doch nicht, denn dazu wären größere, qualitativ hochwertigere Studien erforderlich. Mit ihrer Auswertung liefern die koreanischen Wissenschaftler zumindest eine plausible Grundlage für weiterführende Forschung auf diesem Gebiet. Gegen eine begleitende Einnahme von Curcumin in standardisierter Form ist dennoch in Anbetracht der Tatsache, konventionelle Schmerzmittel einzusparen und damit auch Nebenwirkungen zu reduzieren, nichts einzuwenden. (Quellenangabe zu 1= https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27533649) Zitat Ende
Wer Kurkuma für sich nutzen möchte, kann
– neben dem Würzen der unterschiedlichsten Speisen – das Pulver oder die frische bzw. getrocknete Knolle auch direkt für eine Teezubereitung nutzen.
- Überbrühen Sie dafür einfach 1 TL (ca. 1 g) Gelbwurzpulver – alternativ einige dünne Scheiben oder 1 TL der geraspelten Knolle – mit ¼ l kochendem Wasser und lassen alles 10 Minuten zugedeckt ziehen. Die Pulvervariante kann so genossen werden, die Knollenvariante seihen Sie ab. Trinken Sie 2 bis 3 Tassen täglich, immer frisch zubereitet. Bei Bedarf mit etwas gutem Honig süßen.
- Wird dieser Tee für Verdauungsbeschwerden gewählt, trinken Sie ihn ungesüßt ½ Stunde vor den Mahlzeiten.
- Bei akuten und chronischen Entzündungen der Nasen-, Rachen- und Stirnhöhle kann der Tee auch mehrmals täglich – lauwarm und ungesüßt – zum Gurgeln genommen werden.
Eine Anwendung aus dem Ayurvedischen möchte ich nicht unerwähnt lassen, denn Kurkuma-Rauch befreit verstopfte Nebenhöhlen. Und so geht es: Tauchen Sie ein Stück getrocknete Kurkumawurzel in Kokos- oder Neemöl. Rösten Sie die Wurzel in einer feuerfesten Räucherschale. Inhalieren Sie den entstehenden Rauch vorsichtig mittels eines aus Papier gedrehten Trichters – und zwar pro Nasenloch 3-mal. Wiederholen Sie diese ayurvedische Technik 1-mal täglich, maximal 7 Tage lang.
Wenn Sie Kurkuma therapeutisch einsetzen möchten, sollten Sie täglich mindestens 1 TL Kurkuma zu sich nehmen. Sie können es als Tee, als Gewürz ins Essen oder einfach mit etwas Oliven-, Lein-, oder Kokosnussöl einnehmen. Fett verbessert die Aufnahme. Eine bessere Aufnahme erreichen Sie auch mit dem Hinzufügen von einer Messerspitze voll schwarzem Pfeffer.
Bitte beachten Sie:
- Kurkuma ist eine hochwirksame Naturarznei mit großem Heilpotenzial bei ausgezeichneter Verträglichkeit. Nebenwirkungen treten, wenn überhaupt, nur sehr selten und bei Überdosierung auf. Einige Seiten schreiben, dass selbst eine hochdosierte Einnahme – bis zu 8g/Tag – völlig unbedenklich ist. Eine wahnsinnig hohe Dosierung ist aber selten erforderlich, um von den heilkräftigen Wirkungen zu profitieren. Viel wichtiger als eine hohe Dosis ist eine kontinuierliche und langfristige Einnahme.
- Gallensteinleidende und Menschen mit akuter Magenschleimhautentzündung, Gastritis, oder Magengeschwüren, sollten sich vor der Einnahme von Kurkuma – wenn es um mehr als das gelegentliche Würzen geht – von ihrem Heilbehandler beraten lassen.
- Bislang fehlen noch ausreichende Erkenntnisse über die Anwendung von Kurkuma bei Kleinkindern, Schwangeren oder Stillenden. Um das Risiko von Nebenwirkungen bei diesem Personenkreis auszuschließen, sollte die Einnahme bzw. Verabreichung von Kurkuma als Nahrungsergänzung unterbleiben.
- Wer den Geschmack der Gelbwurzel nicht mag, kann ansonsten auf Fertigpräparate mit Kurkuma – erhältlich in Apotheken, Reform- oder Kräuterhäusern – zurückgreifen. Dieses ist wegen der höheren Dosierungsmöglichkeit auch dann angeraten, wenn man es nicht nur zur Vorbeugung, sondern als Begleitbehandlung bei Krankheiten nehmen möchte.
Meine Buchempfehlung: Wunderwurzel Kurkuma von Dr. Jörg Conradi
Eine der Rezensionen: Es gibt sehr viele Bücher zu Heilpflanzen. Vielen merkt man an, dass sie aus der naturheilkundlichen, und oft sogar aus der esoterischen Ecke kommen. Oft werden dann irgendwelche Heilwirkungen postuliert, für die es nicht mal ansatzweise einen Beweis gibt. Dies ist bei diesem Büchlein anders. Auf engstem Raum ist da nicht nur sehr viel drin, es besitzt auch ein solides wissenschaftliches Fundament, ohne dabei langweilig zu werden.
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Kontaktdaten:
BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
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Weiterführende Links:
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Ausbildung Schüßler Salze
Edin meint
Ich habe Kurkuma verwendet, nach dem Essen meist zur verbesserten Verdauung. Meine Eltern verwenden es auch beide und viele aus der Nachbarschaft. Sogar einige Schulmediziner hier (man höre und staune). Es spricht sich rum im Volksmund. Shy
Es wird gesagt es ist sogar das am meisten untersuchte Natur-Mittel von der Wissenschaft, gibt sehr sehr viele Studien auch für unterschiedliche Bereiche. Und die meisten sind überwiegend positiv. Ich könnte einige Links hier einstellen zu den Studien etc., aber ich denke man kann es auch selber leicht und schnell suchen.
Man sollte es übrigens – und das wissen nicht alle – zusammen mit schwarzem Pfeffer gemischt einnehmen (am besten beides aus biolog. Anbau) da es die Bioverfügbarkeit, also die Aufnahme im Darm, wesentlich erhöhen soll.
Christopher meint
Ich nehme Kurkuma hauptsächlich, weil ich Asthma bronchiale und Neurodermitis habe und ich kann die entzündungshemmende Wirkung voll und ganz bestätigen. Bin absolut überzeugt davon. Nebenwirkungen konnte ich bei mir bisher so gar keine feststellen. Es lohnt sich wirklich, sich genauer mit dem Thema zu befassen, gerade auch weil Kurkuma so vielseitig eingesetzt werden kann.
dennis meint
durch Curcuma sind die schmerzen durch meiner Athritis gelindert also ich kann Curcuma echt nur jedem empfehlen!!
Ilse Becker meint
Hallöchen zusammen
Vielen Dank für diesen Artikel. Als Morbus Crohn betroffene (chronisch entzündliche Darmkrankheit) lese ich viel und gerne, was an Lebensmittel im Allgemeinen guttut. Seit nun etwa 2 Jahren trinke ich regelmässig Ingwer-Tee mit Kurkuma und mit etwas Honig. Auch seit etwa 2 Jahren geht es mir mit meinem Darm sehr gut. Ob das mit dem Ingwer und Kurkuma zusammenhängt, kann ich nicht direkt sagen. Trotzdem, alleine schon wegen des guten Geschmacks, werde ich weiterhin immer schön Tee trinken. Wenn auch andere Leser hier an einer Darmkrankheit leiden, hier auch einige gute Infos zu Kurkuma/Darm: https://www.morbus-crohn-news.de/hilft-kurkuma-bei-morbus-crohn-und-colitis-ulcerosa/
Allen eine gute Gesundheit, liebe Grüsse
Ilse