Die Zahl der Heuschnupfen Neuerkrankten wächst von Jahr zu Jahr und viele Betroffene wählen für die Linderung der Symptome rezeptfreie Produkte, ohne auf Verträglichkeit und Inhaltsstoffe zu achten.
Fatal, wenn man bedenkt, dass z.B. gerade Augentropfen und Nasensprays – die Hauptmittel, die Apotheker für Pollenallergiker parat halten – Konservierungsmittel enthalten, die wiederum Allergien und Hautreizungen auslösen und die Nasenschleimhaut bleibend schädigen können. Und man ist immer noch keinen Millimeter in Richtung Heilung unterwegs. Man hat bestenfalls die Symptome gelindert.
Gerade bei einer Pollenallergie ist aber mit einer umfassenden Behandlung – anstelle der oben genannten Symptombehandlung – viel zu erreichen. Betroffene müssen nicht jedes Jahr aufs Neue die schönste Zeit des Jahres fürchten. Und sie müssen auch nicht Gefahr laufen, dass sich diese allergische Reaktion – die zu Beginn nur die oberen Atemwege betrifft – auf die unteren Atemwege ausdehnt und sich bis hin zum allergischen Asthma oder einer allergischen Bronchitis entwickelt.
Es geht auch anders und völlig nebenwirkungsfrei.
Mit vielen alternativen Behandlungsmöglichkeiten können dann nicht nur die Symptome gelindert werden, oft ist auch eine Heilung „von Grund auf“ möglich. Und für Betroffene, die jetzt schon mit Grausen an die ersten blühenden Wiesen denken, eignen sich bestimmte Maßnahmen ganz ausgezeichnet für die Vorsorge.
Aber es gibt keine „allgemein gültigen Empfehlungen“.
Jeder Betroffene muss selber ermitteln, was in welchem Umfang bei ihm nötig ist und hilft. Oft ist es sinnvoll, mehrere der in Frage kommenden Möglichkeiten miteinander kombiniert anzuwenden. Für das Nachschlagewerk auf „Wirksam heilen“ habe ich eine große Anzahl Behandlungsmöglichkeiten aber auch ergänzende Behandlungshinweise zusammengetragen, die sich alle schon zigfach bewährt haben.
Bestimmte Heilpilze können z.B. regulierend in das Immungeschehen eingreifen und sind ein Mittel der Wahl.
Franz Schmaus – ein international anerkannter Heilpilzexperte und der Gründer von MykoTroph, dem Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde – zeigt in seinem Buch „Die Natur als Apotheke nutzen“ auf, welche Krankheiten mit welchen Pilzen geheilt werden können.
Und auch mein heutiger Gastautor – der Heilpraktiker Sebastian Vigl (Heilpraktiker Wanitschek & Vigl Berlin) geht in seinem Beitrag „Vitalpilze bei Heuschnupfen“ auf diese Möglichkeit ein.
Zitat: Der jährliche Ärger mit den Pollen
Pünktlich zur Frühlingssaison melden sich bei Heuschnupfen-Patienten wieder die typischen Symptome: Die Nase beginnt zu jucken, die Augen brennen, der unerträgliche Niesreiz wird meist von einem Krankheitsgefühl oder einem eingeschränkten Allgemeinbefinden begleitet. Für das Auge unsichtbare Allergene bringen bei Heuschnupfen-Patienten das Immunsystem in Alarmbereitschaft: Eigentlich harmlose Pollen von Pflanzen treffen in den Schleimhäuten des Atemtraktes auf Abwehrzellen, die diese Pollen fälschlicherweise als Bedrohung erkennen. Medizinisch wird hierbei von einer allergischen Reaktion gesprochen, eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Reize.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Therapien zur Linderung der Heuschnupfen-Symptome am eigentlichen Auslöser ansetzen: am Immunsystem. Neben der Schulmedizin weist auch die Naturheilkunde einige erfolgversprechende Ansätze auf, die auf die Fehlreaktion des Immunsystems einwirken. Bewährt haben sich hierbei zum Beispiel die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), die Homöopathie, die Akupunktur oder die Therapie mit Vitalpilzen (Mykotherapie). Die Vitalpilze sind aufgrund ihrer immunmodulierenden Wirkung eine viel versprechende Option. Zwei verschiedene Vitalpilze können bei einer Therapie des Heuschnupfens ins Auge gefasst werden.
Was sind Vitalpilze?
Als Vitalpilze werden medizinisch verwendete Großpilze bezeichnet, die eigens für den Gebrauch als Therapiemittel angebaut werden. Die Tradition, Pilze zur Behandlung von Krankheiten einzusetzen, findet sich vor allem im asiatischen Raum. Die heute bekannten Vitalpilze wurden dort seit Jahrtausenden eingesetzt. Doch auch in Europa wurde die Heilkraft der Pilze früh entdeckt. So finden sich in mittelalterlichen Kräuterbüchern immer wieder Hinweise auf ihre Verwendung bei Erkrankungen. Wer heute Vitalpilze bezieht, sollte darauf achten, dass diese in geprüfter Qualität angeboten werden. Pilze können während ihres Wachstums oder ihrer Verarbeitung mit schädlichen Substanzen belastet werden.
Die regulierende Wirkung von Vitalpilzen auf das Immunsystem
Bei einer allergischen Reaktion, wie sie auch beim Heuschnupfen vorliegt, ist es sinnvoll, die überschießende Immunreaktion zu dämpfen. Während herkömmliche schulmedizinische Medikamente, wie die Antihistaminika, diese einfach unterdrücken, greifen die Vitalpilze regulierend in das Immungeschehen ein. Das Geheimnis hierbei sind die sogenannten Glucane, hochkomplexe Zuckerverbindungen, die sich in den verschiedenen Vitalpilzen finden. Diese werden im Verdauungstrakt von Abwehrzellen erkannt, aufgenommen, zerlegt und weiteren Abwehrzellen präsentiert. Auf diese Weise werden Abläufe des gesamten Immunsystems koordiniert. Die Glucane stellen demnach eine verbesserte Kommunikation im Abwehrsystem her. Forschungen zeigen, dass sie bei überschießenden Reaktionen dämpfend, bei schwacher Abwehrleistung hingegen stimulierend wirken. Mit Glucanen aus Vitalpilzen lässt sich damit regulierend auf das Immunsystem eingreifen. Innerhalb der spezifischen T-Abwehrzellen sorgen sie für ein Erstarken der TH1-Fraktion, während TH2-Zellen in ihrer Aktivität gedrosselt werden. TH1-Zellen wirken sich durch ihre entzündungshemmende Wirkung positiv bei Allergien aus.
Die antiallergische Wirkung des Vitalpilzes Reishi (Ganoderma lucidum)
Der Reishi ist mit Abstand der bekannteste Vitalpilz. Im asiatischen Raum wird er meist als „Pilz der Unsterblichkeit“ bezeichnet, was der hohen Achtung für seine medizinischen Eigenschaften Ausdruck verleiht. Für Heuschnupfen-Patienten ist dieser Vitalpilz in vielerlei Hinsicht interessant: Er unterdrückt die Histaminausschüttung in der entzündeten Nasenschleimhaut und sorgt für eine Stabilisierung der Abwehrzellen, die sich in der Schleimhaut befinden. Ursache hierfür sind Inhaltsstoffe des Pilzes, die im menschlichen Körper eine kortisonähnliche Wirkung entfalten. Daneben weist der Reishi noch andere interessante Wirkungen auf: Er fördert den gesunden Nachtschlaf, beruhigt strapazierte Nerven und sorgt für mehr Gelassenheit in stressigen Situationen. Reishi stellt aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung ein wichtiges Therapeutikum im Akutfall dar, vor allem wenn die Heuschnupfen-Symptome von nervlicher Anspannung begleitet sind.
Starke Regulierung mit dem Agaricus blazei Murill
Hinter dem Namen Agaricus blazei Murill verbirgt sich ein äußerst schmackhafter Speisepilz, der mit unserem Speisechampignon verwandt und in den Regelwäldern Brasiliens heimisch ist. Seine Wirkungen als Vitalpilz sind erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit bei uns bekannt. Ausgehend von den Forschungen japanischer Wissenschaftler vor über fünf Jahrzehnten hat der Pilz einen regelrechten Boom erlebt. Forschungen zeigten auf, dass Patienten mit schweren chronischen Erkrankungen, wie den Krebserkrankungen, von seiner Einnahme profitieren können.
Unter den bei uns gebräuchlichen Vitalpilzen weist er den höchsten Gehalt an Betaglucanen auf. Diese sind für die starke immunmodulierende Wirkung des Pilzes verantwortlich. Deshalb findet der Agaricus blazei Murrill immer dann Anwendung, wenn die Arbeit des Immunsystems „aus dem Ruder“ gelaufen ist. Dies ist zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen der Fall, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen attackiert. Ebenso bei vielen allergischen Erkrankungen, wie auch dem Heuschnupfen. Für ein optimales Ergebnis sollte mit der Einnahme dieses Vitalpilzes mindestens drei Monate vor der Heuschnupfen-Saison begonnen werden.
Fazit
Vitalpilze stellen aufgrund ihrer immunmodulierenden Wirkungen eine interessante Option bei einem allergischen Heuschnupfen dar. Die Anwendung zweier Pilze, des Reishi und des Agaricus blazei Murrill, hat sich in der Vergangenheit besonders bewährt. Diese können gemeinsam oder getrennt eingenommen werden, wobei die jeweiligen Einnahmeempfehlungen des Herstellers zu beachten sind. Bei ernsthaften Beschwerden sollten die Vitalpilze zunächst nur als Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie eingesetzt werden. Vor allem dann, wenn die Heuschnupfen-Symptome von Erstickungsanfällen begleitet sind. Auf Nummer sicher geht, wer seinen Arzt von der Einnahme von Vitalpilzen in Kenntnis setzt.
Verwendete Literatur: Bianchi Ivo. Moderne Mykotherapie (Pilzheilkunde). Der Gebrauch der Pilze in der Medizin. Alpha One AG; Deutsche Zweitauflage Mai 2009.
Vorsorglich weise ich darauf hin, dass die von mir abgegebenen Informationen nicht genutzt werden können, um Krankheiten oder Leiden selbst zu erkennen und zu therapieren. Zitat Ende
Veröffentlicht von
und
Kontaktdaten:
BENE NATURA D.O.O.
Geschäftsführer Stefan Lackermeier
kontakt@wirksam-heilen.de
https://wirksam-heilen.de
http://www.schuessler-info.de/
Weiterführende Links:
https://konzepte-und-heilkunst.de
Ausbildung Schüßler Salze
Wolf Kirnich meint
Hallo Frau Puls,
nachdem ich in der Vergangenheit selbst große Probleme mit Heuschnupfen hatte hier ein Hinweis, der altes Volkswissen wiedergibt und mir nachhaltig geholfen hat:
Beginnen bereits im Winter habe ich täglich einen Löffel Honig aus der heimischen Umgebung ( das ist wesentlich) eingenommen und siehe da – die Allergie war praktisch weg. Im Honig von Imkern bzw. Bienen aus der direkten Umgebung sind offenbar Stoffe enthalten, die den Körper auf die ebenfalls in der Umgebung auftretenden Pollen etc. vorbereiten, diese quasi „bekannt“ machen und somit nicht mehr als abwehrbedürftig kennzeichnen. Und Honig ist preiswert, gesund und überall verfügbar. gerne können Sie den Hinweis auch an Ihr Klientel weitergeben.
Bärbel Puls meint
Hallo Herr Kirnich,
vielen Dank für Ihren Kommentar und die Schilderung Ihrer Erfahrung. Sie wird sicher manch einem Betroffenen helfen und gerne gebe ich dieses an Ratsuchende so weiter.
Herzlichst Bärbel Puls
Brenner meint
Ich finde Ihre Beiträge ganz toll geschrieben.
Inhaltlich kann ich wenig dazu sagen, aber ich glaube, dass die Immunmodulation ein richtiger Weg im Kampf gegen Allergien ist.
Vielen Dank dafür