Heilung! Diese ist auch in Sachen Allergien möglich. Und ich spreche nicht von „nur Vermeidung der allergieauslösenden Substanzen“ um die Symptome auszuschalten.
Es geht um mehr!
Immer öfter zeigen Heilbehandler auf, dass alle Arten von Allergien – egal ob diese gegen Lebensmittel, Tierhaare, Blütenpollen oder chemische Substanzen bestehen – tatsächlich geheilt werden können. Hier müssen ein Umdenken in der Behandlung an sich und ein „ernst nehmen des Patienten“ stattfinden.
Naturmediziner, wie der Heilpraktiker Rudolf Hege, sehen den Patienten längst nicht mehr als „stillen Dulder“, der den Herrn Doktor mal machen lässt. Er betrachtet den Patienten als Partner und Mitarbeiter an der eigenen Gesundheit. Oft ist er sogar der Schlüssel zum Therapieerfolg, weil die eigene Lebensweise ein wesentlicher Faktor bei der Heilung ist.
Herr Hege geht in seinem Artikel „„Allergien – die unterschätzte Gefahr und wie man ihr begegnen kann“ interessanten Ansätzen nach. Ich freue mich über seinen Gastbeitrag und bin überzeugt davon, dass wir nach dem Lesen bestimmte Zusammenhänge deutlich besser verstehen und auch entsprechend reagieren können.
Zitat:
Allergien sind „mega-in“. Kaum jemand, der nicht auf irgendetwas allergisch reagiert. Dabei ist dieser Trend noch gar nicht so alt.
Nach einer Studie der Phillips-Universität Marburg, war vor rund 100 Jahren nur 1% der Bevölkerung allergisch, in den 1980er-Jahren waren es dann bereits 20% und im Jahr 2010 ging man von 30% Allergikern aus. Die Europäische Akademie für Allergie und klinische Immunologie (EAACI) prognostiziert, dass im Jahre 2015 jeder zweite Europäer unter Allergien leiden wird.
Über die Gründe dieser Entwicklung wird nach wie vor gestritten. Unser modernes Leben bietet mannigfaltige Einflüsse, die unser – in Millionen Jahren entwickeltes – Immunsystem überfordern. Einige Tausend Jahre sind für die Evolution kein langer Zeitraum. Wir „ticken“ heute nicht viel anders, als unsere Vorfahren, auch wenn wir statt Trommeln jetzt Smartphones für die Kommunikation verwenden…
Auf der einen Seite fehlen uns Faktoren, die uns seit vielen Generationen begleitet haben, beispielsweise Schmutz und Parasiten, mit denen unser Immunsystem umzugehen gelernt hat. Dafür haben wir eine Reihe neuer Reize bekommen, denen unser Organismus erst seit kurzer Zeit ausgesetzt ist. Hier eine – unvollständige – Aufzählung:
- Exotische Früchte und Gewürze aus der ganzen Welt. Normalerweise adaptiert sich unser Immunsystem (und unser Darm) in den ersten Lebensjahren an die jeweilige Umwelt. Da unsere Vorfahren in der Regel sich ihr Leben lang in der gleichen Umgebung aufhielten und die gleiche Nahrung zu sich nahmen, wird unser Immunsystem durch ständig neue (oder veränderte Nahrungsmittel) überfordert. Jedes Mal, wenn wir etwas „Neues“ essen, muss das Immunsystem entscheiden, ob es den Stoff nun als Freund oder Feind einstuft – und entsprechend reagieren. Es liegt auf der Hand, dass es umso mehr Fehleinschätzungen gibt, je mehr Entscheidungen getroffen werden müssen.
- Rund 20.000 chemische Zusätze in Nahrung, Medikamenten, Kosmetik, Putzmittel, Pflanzenschutzmitteln usw., die unser Stoffwechsel zum großen Teil nicht verarbeiten kann.
- Sehr frühen Kontakt mit Krankheitserregern durch Impfungen (Gerade die „modernen“ – weil bequemen – Mehrfachimpfungen stehen hier im Verdacht. Inzwischen gibt es bereits 7-fach-Impfungen. Und immer mehr Kleinkinder zeigen bereits Allergiesymptome). Grundsätzlich ist die Idee, eine frühzeitige Immunisierung vorzunehmen, nicht falsch, denn in den ersten Lebensjahren ist das Immunsystem noch am anpassungsfähigsten. Es ist aber auch unter Experten umstritten, ob es sinnvoll ist, bereits in den ersten Lebensmonaten sieben ernsthafte Krankheitserreger auf einmal auf das Immunsystem loszulassen, nur, weil es leichter ist, Eltern für eine Injektion in die Praxis zu bekommen, als zu mehreren in zeitlichen Abständen.
- Zunahme von Kaiserschnitt-Geburten. Normalerweise wird der, bei der Geburt noch keimfreie Darm des Neugeborenen über den Geburtsweg mit den Vaginalbakterien der Mutter „beimpft“, die sich dann dort ausbreiten. Diese natürliche Darmflora ist optimal an die Umweltbedingungen, sowie die Ernährung durch Muttermilch angepasst (wenn die Mutter eine gesunde Vaginalflora hatte). Beim Kaiserschnitt wird dieser wichtige Teil der Geburt ausgelassen – und es setzen sich dann die Keime fest, die gerade in der Luft etc. vorhanden sind. Das sind aber nicht die, die das Neugeborene braucht. Dadurch entwickelt sich eine unnatürliche Darmflora und die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Allergien und Autoimmunerkrankungen, wie Typ 1-Diabetes.
- Unser Immunsystem ist gewöhnt, sich mit Krankheiten auseinanderzusetzen – in seinem eigenen Tempo. Das bedeutet eben auch, dass manche Krankheiten nicht von heute auf Morgen „abgeschaltet“ werden dürfen, wie das moderne Arzneimittel (Antibiotika) teilweise versprechen. Zum Glück beginnt hier langsam ein Umdenken, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Resistenzen, weil sich die Erreger inzwischen an die Antibiotika schneller anpassen, als die Pharmazeuten neue entwickeln können. Bei viralen Infektionen werden nicht nur Antikörper gebildet, sondern auch die Abwehrzellen selbst werden vermehrt gebildet. Bei einer „natürlich“ verlaufenden Infektion reguliert sich das Immunsystem anschließend in der Regel selbst. Bei einer unterbrochenen Infektion bilden sich zwar Antikörper, aber das Training der Abwehrzellen bleibt aus. Dadurch kommt es zu einem Ungleichgewicht im Immunsystem, welches das Risiko für die Entwicklung von Allergien erhöht. (Ganz nebenbei zerstört jede Antibiotikakur die Integrität der Darmflora und es besteht die Gefahr, dass die robusteren Bakterien sich dann einseitig ausbreiten).
- Hektik und Stress des modernen Lebens mit seiner Reizüberflutung und Aktivitätsübersättigung führen bei vielen Menschen zu einer unbewussten inneren Abwehrhaltung. Wir reagieren „allergisch“ auf unsere Umwelt – und das spiegelt sich oft auch in körperlichen Allergien wieder. Viele Allergiker machen die Erfahrungen, dass ihre Beschwerden in „stressigen Zeiten“ zunehmen. Und in der Praxis mache ich oft die Beobachtung, dass Menschen, die besonders „pingelig“ oder „kritisch“ wirken, auch recht häufig multiple Allergien oder Unverträglichkeiten beklagen.
Soviel zu den Ursachen. Sicher ist diese Aufzählung nicht vollständig. Es werden immer wieder neue Ursachen oder begünstigende Faktoren diskutiert. Kein Wunder bei der zunehmenden Verbreitung von allergischen und autoimmunen Erkrankungen. Man hat den Eindruck, der moderne Mensch kommt immer mehr in Konflikt mit seiner Umwelt, vielleicht ein Preis des heutigen Lebensstils.
Viele denken, Allergien seien lästig, aber im Grund harmlos. Doch das ist in vielen Fällen ein Irrtum. Sicher, wer ein oder zwei Wochen im Jahr einen „Heuschnupfen“ hat, muss nicht unbedingt mit schlimmen Folgen rechnen, obwohl auch hier immer das Risiko besteht, dass neue Allergien hinzukommen.
Eine Allergie ist praktisch immer ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem zu überschießenden Reaktionen neigt. Diese Tendenz kann sich ausweiten und ggf. neben harmlosen Pollen oder Stäuben auch körpereigene Strukturen ins Visier nehmen. Dann spricht man von einer Autoimmunerkrankung.
Letztlich reagiert das Immunsystem auf bestimmte Proteine (Eiweißbausteine). Diese haben bestimmte Oberflächenstrukturen, auf die sich das Immunsystem sensibilisiert. Es reagiert dann immer, wenn es diese Proteinstruktur vorfindet. Leider kommt es vor, dass sich bestimmte Proteine so ähnlich sind, dass das Immunsystem sie verwechselt. Man spricht dann von einer Kreuzallergie.
Ein Beispiel: Wer auf Birkenpollen allergisch reagiert, kann diese Reaktion auch aktivieren, wenn er oder sie mit den folgenden Stoffen in Berührung kommt oder sie zu sich nimmt: Hasel / Erle / Buche (Frühblüher) Frischobst wie Kernobst und Steinobst: Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Kirschen, Mandeln, Sellerie, Karotten, Nüsse (v.a. Haselnüsse), z.T. Tomaten (roh), Kartoffeln (roh).
Der gleiche Vorgang kann aber auch gegenüber körpereigenen Proteinen eine Reaktion entwickeln. Dann „denkt“ das Immunsystem, es habe ein Allergen vor sich, das es bekämpft. Aber in Wirklichkeit attackiert es die Schilddrüse oder das Nervensystem.
Das ist die eine Gefahr. Die andere besteht darin, dass chronische allergische Reaktionen die betroffenen Organe langfristig verändern. Hat man beispielsweise häufig allergische Beschwerden in der Nase, dann besteht das Risiko, dass sich chronische Nasennebenhöhlenentzündungen entwickeln. Die gereizten Schleimhäute sind anfälliger für bakterielle Besiedlung, welche wiederum das Immunsystem belastet.
Vergleichbares gilt auch für die Bronchien. Atemwegsallergien, die im Nasen-Rachenraum beginnen, können „absteigen“ und dann zu einer allergischen Bronchitis oder zu allergischem Asthma führen.
Allergien, die sich im Verdauungstrakt (vorwiegend im Darm) abspielen, führen oft zu einem „Leaky gut-Syndrom“ (auf Deutsch: „Löchriger Darm“). Damit ist gemeint, dass die Darmschleimhaut durchlässiger für Stoffe aus dem Darminneren (Nahrungsmoleküle, Bruchstücke von Darmbakterien) wird. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis. Der Darm wird immer pingeliger, reagiert immer öfter gereizt und aus diesen Reizen entwickeln sich lokale Mikroentzündungen, die die Darmschleimhaut wiederum durchlässiger machen. Woraufhin sich die Reaktionen verstärken. Viele so genannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben ihre Ursache in einem „Leaky-Gut“. Sie sind nicht die Ursache der Beschwerden, sondern eine Folge der ursprünglichen Darmschleimhautreizung. Mit einer Gesundung des Darms werden auch wieder die „unverträglichen“ Nahrungsmittel vertragen. Zitat Ende
Nicht nur bei Allergien und den damit verbundenen Krankheiten kann der Darm eine Rolle spielen. Ihm kommt insgesamt in der naturheilkundlichen Therapie – neben anderen Maßnahmen – eine wichtige Rolle zu. In meinem nächsten Beitrag möchte ich darum die „Darmgesundheit“ thematisieren. Ich zeige Ihnen einfache Maßnahmen auf, mit denen Sie Großartiges für sich und Ihre Gesundheit erreichen können.
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Ausbildung Schüßler Salze
Anna Mast meint
Ein herzliches Dankeschön für so viele wertvolle Informationen.
Herrn Hege habe ich als meinen persönlichen Therapeuten kennen und schätzen gelernt.
mfg. Anna Mast
Bärbel Puls meint
Hallo Frau Mast,
lieben Dank für Ihren Kommentar. Ich werde diesen auch an Herrn Hege weiter leiten 🙂 Welch ein schönes Kompliment.
Ich freue mich für uns alle auf seine weiteren Beiträge. Vor allem auch, weil sie in wirklich verständlicher Form geschrieben und nicht mit unnötigem Fachchinesisch gespickt sind.
Herzlichst Bärbel Puls