Nicht von ungefähr ist es gerade der wechselhafte Monat April, in dem viele Menschen vermehrt über die unterschiedlichsten Beschwerden klagen. Kreislaufprobleme, Kopf- und Gliederschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafprobleme, Antriebslosigkeit oder schmerzende Narben, all das wird oft dem Wetter bzw. dem ständigen Wetterwechsel zugeschrieben. Von Nichtbetroffenen werden solche Aussagen nicht selten belächelt und genannte Beschwerden werden oftmals selbst von Partnern und Freunden nicht ernst genommen.
Dabei gibt es die sogenannte Medizin-Meteorologie, die sich damit beschäftigt, wie der Organismus auf das tägliche Wetter reagiert. Ärzte und Meteorologen haben dabei drei verschiedene Arten des Wechselspiels zwischen Wetter und Mensch ausgemacht und unterscheiden zwischen Wetterreaktionen, Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit.
Und wer jetzt an neuzeitliche Phänomene denkt, der irrt. Schon Goethe (deutscher Dichter und Naturforscher) sagte vor über 200 Jahren: „So arbeite ich bei hohem Barometerstand leichter als bei tiefem; da ich nun dieses weiß, so suche ich bei tiefem Barometerstand durch größere Anstrengungen die nachteiligen Einwirkungen aufzuheben, und es gelingt mir.“
Aber welches Wetter verursacht nun welche Symptome?
• Schwankender Luftdruck schwächt den Kreislauf, die Folgen sind Schwindel oder Benommenheit.
• Bei wechselnden Temperaturen setzt sich das Blut neu zusammen, je rapider die Wetterumschwünge sind, desto mehr belastet das den Blutkreislauf.
• Schwüles Wetter führt zu Kopfschmerzen und Ödemen, Wasser sammelt sich im Körper und löst Schwellungen aus.
• Nasskaltes Wetter reizt die Gelenke.
• Eiskaltes Wetter verengt die Blutgefäße, hebt den Blutdruck und erhöht das Risiko für Herzversagen.
Wer ist besonders anfällig?
• Die ältere Generation ist häufiger von Wetterfühligkeit betroffen als junge Menschen, Frauen mehr als Männer. Besonders leiden Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen.
• Bei Patienten mit Angina Pectoris, Rheuma oder auch Ischiasbeschwerden kann wechselhaftes Wetter die Symptome verstärken.
• Migränepatienten zeigten vermehrt Anfälle, wenn die Temperatur sich um mehrere Grad erhöht und zugleich der Luftdruck sinkt.
• Wenn wir gesundheitlich angeschlagen sind, unter Schlafmangel und Stress leiden, ist ein Wetterumschwung besonders unangenehm.
Der Unterschied zwischen Wetterreaktionen, Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit
• Wetterreaktionen
Grundsätzlich reagieren wir alle auf das Wetter. Damit unser Körper seine Temperatur von 37 Grad aufrechterhalten kann, muss er ständig auf die Temperatur der Umwelt reagieren. Das nehmen wir nur wahr, wenn wir stark schwitzen oder frieren. Bei „normalem“ Wetter bemerken wir nichts von diesen Regulationsmechanismen, die das Nerven- und Hormonsystem beeinflussen.
• Wetterfühligkeit
Unter dem Begriff Wetterfühligkeit kann man Betroffene setzen, die eigene Körperreaktionen auf das Wetter verstärkt subjektiv wahrnehmen. Diese Menschen haben eine erhöhte Ansprechbarkeit bzw. eine erniedrigte Reizschwelle ihres vegetativen Nervensystems. Allerdings ist Wetterfühligkeit keine eigenständige Krankheit wie z.B. Migräne. Vielmehr verstärken bestimmte Wetterlagen bei einigen Menschen Beschwerden, wie die Tendenz zu Kopfschmerzen. Auch Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme und Gelenk- oder Narbenschmerzen werden häufig genannt. Vor allem bei einem Wetterumschwung, der mit Warmfronten einhergeht oder auch bei Gewitter, klagen Wetterfühlige über die genannten Beschwerden.
Faktoren, die die Wetterfühligkeit begünstigen, sind sehr unspezifisch. Gefährdet sind Menschen mit schwachem vegetativen System. Dieses Nervennetzwerk steuert Verdauung, Stoffwechseln und Wasserhaushalt. Menschen mit stabilem Blutdruck, regelmäßigem Schlaf, gesunder Verdauung, ohne psychische Störungen und chronische Krankheiten, leiden kaum unter Wetterfühligkeit.
• Wetterempfindlichkeit
Ältere oder chronisch kranke Menschen können nicht nur wetterfühlig, sondern richtig wetterempfindlich sein, was dann durchaus Krankheitswert hat und gefährliche Auswirkungen haben kann. Gerade bei starken Hitzewellen sterben immer wieder Menschen, bei denen das Herz-Kreislauf-System überfordert war.
Wetterfühlige Menschen reagieren also auf einen Wetterwechsel mit unterschiedlichen Beschwerden, sind aber ansonsten gesund. Hier sind mehr Frauen als Männer betroffen, denn Frauen haben von Natur aus eine dünnere Haut. Außerdem ist die Fettverteilung von Männern und Frauen unterschiedlich. Deshalb sprechen die Temperaturrezeptoren in der Frauenhaut schneller an. Wetterfühlige reagieren besonders sensibel auf Veränderungen ihres Körpers und konsultieren oft den Arzt mit Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
Angela Schuh, Professorin für Medizinische Klimatologie, hat wissenschaftliche Beweise für die Wetterfühligkeit gefunden und sagt ganz klar: „Die Betroffenen bilden sich das nicht ein, es sind echte Symptome, die belasten und einen Leidensdruck erzeugen.“
Zehn Prozent der Bevölkerung zählen zur anderen Gruppe, den sogenannten Wetterempfindlichen. Das sind Menschen mit einer Vorerkrankung, wie z.B. Herz- Kreislaufbeschwerden, Bluthochdruck, Rheuma, Migräne oder Asthma. Bestimmte Wetterprozesse, vor allem Wechsel zu Kälte, anhaltende Kälte- aber auch Hitzeperioden können ihre Grunderkrankung nachweislich verstärken. Angela Schuh erklärt das an einem Beispiel: „Kälte z. B. verändert die Blutgerinnung, den Blutfettspiegel und die Mindestsauerstoffversorgung des Herzens. Dadurch kann für einen Patienten, der bereits einen Herzinfarkt hatte, das Risiko für einen weiteren steigen.“
Zum Glück haben Betroffene eine Möglichkeit zum Gegensteuern
Jeder, der sich hier angesprochen fühlt, kann einiges dafür tun, sich abzuhärten. Dazu gehören alle Methoden, die das Immunsystem stärken und die Kondition erhöhen. Hier sind Ausdauersportarten, wie Laufen, Joggen, Wandern, Schwimmen oder auch Rudern denkbar. Auch kneippsche Anwendungen, wie Wassertreten und Armbäder helfen. In diesem Blogbeitrag finden Sie einfache Anleitungen.
Sicher ist, dass Menschen, die kerngesund, abgehärtet und trainiert sind, so gut wie kein Risiko haben, durch das Wetter krank zu werden. Die oben zitierte medizinische Klimatologin hat auch das untersucht und sagt: „Trainingsmangel ist Ursache für Wetterfühligkeit. Das bezieht sich auf die Thermoregulation und die Kondition.“
Damit der Organismus trainiert wird und lernt, sich anzupassen, empfehlen Medizin-Meteorologen wirklich bei jedem Wetter – also auch bei Kälte, Wind und Regen – an die frische Luft zu gehen. Aber übertreiben Sie es nicht. Gerade wenn der Körper noch schwächelt, sollten die Akkus langsam aufgeladen werden. Zudem sind ein geregelter Schlafrhythmus und eine ausgewogene Ernährung wichtig. Wer dann noch eine positive Lebenseinstellung an den Tag legt, wird merken, dass ihm das Wetter immer weniger anhaben kann.
Bis es soweit ist, hilft Betroffenen vielleicht die Seite „Menschenwetter“ ein wenig. Die Seite ist kostenlos und bietet aktuelle Vorhersagen für wetterempfindliche Menschen, ein persönliches Tagebuch zur individuellen Wetterempfindlichkeit und interessante Nachrichten rund um das Thema „Wetter und Gesundheit“.
Und wer seine Beschwerden auf sanfte Art behandeln möchte, findet entsprechende Behandlungsempfehlungen in diesem Taschenbuch von Robert Kopf.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Empfehlungen, wie Sie eine Wetterfühligkeit mit Hilfe der Homöopathie, Urtinkturen, Pflanzenheilkunde und den Schüßlersalzen behandeln können. Vorgestellt werden die bewährtesten Schüßlersalze und homöopathischen Heilmittel mit der entsprechenden Potenz und Dosierung, Heilpflanzen, Teerezepte, Extrakte, Tinkturen und Kräuterweine.
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Über Wirksam Heilen:
Der Verlag „Wirksam heilen“ ist ein Herzensprojekt das von Bärbel Puls im Jahr 2014 gegründet wurde. Aufgrund eigener, gesundheitlicher Probleme beschäftigte sich Frau Puls bereits sehr früh und sehr intensiv mit diversen Erkrankungen sowie wirksamen Naturheilverfahren. Im Jahr 2006 folgte die Gründung des Schüssler-Forums, das schnell eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen mit gesundheitlichen Problemen in Deutschland wurde. Im Jahr 2014 wurde dann „Wirksam Heilen“ ins Leben gerufen, ein umfassendes Compendium und digitales Nachschlagewerk zu einer Vielzahl von Erkrankungen und Gesundheitsproblemen sowie alternative und wirksame Behandlungsmethoden dazu.
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